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Breite Burschen Barmen

Breite Burschen Barmen, Blick aus Zugfenster auf das Spielfeld

Ich möchte euch nun kurz von meinem Groundhopping-Besuch beim SC Breite Burschen Barmen erzählen.

Winter is coming und es infizieren sich in Deutschland mehr Menschen mit dem Coronavirus, weshalb es gut möglich ist, dass dieser Ausflug wieder der letzte Ground für eine ganze Weile sein wird. Doch noch konnte ich mich mit FFP2-Masken im Gepäck und negativem Test mit der Regionalbahn auf den Weg nach Wuppertal machen. Papsi kam gerade erst von einer Reise mit Mami anlässlich ihres Jahrestags zurück, die unglücklicherweise innerhalb der Woche lag, sodass ich nicht mitkommen konnte, und wollte/konnte morgens nicht mit aufstehen, um mit mir eine Runde Wuppertaler Schwebebahn zu fahren.

Alleine war ich allerdings nicht, denn in Wuppertal traf ich mich mit Marius, einem langjährigen Wochenendrebellen-Supporter und Rekordhalter für Besuche auf unseren Lesungen, den ihr bald sehr wahrscheinlich öfter auf diesem Blog lesen werdet (mehr dazu demnächst im Radiorebell Podcast) und der mich eingeladen hat zum SC Breite Burschen Barmen, einem Kreisligaverein aus Wuppertal. Aber nicht zu irgendeinem Kreisligaverein – der Sportplatz der Breiten Burschen Barmen enthält ein skurriles Detail, das ich sehr zu schätzen weiß: Eine ausrangierte Schwebebahn, die auf der Tribüne steht. Das musste ich definitiv sehen!

Ausrangierter Schwebebahn-Wagen vor dem Spielfeld
Nicht zu viel versprochen: Die ausrangierte Schwebebahn im Stadion.

Zuerst aufgefallen nach meiner Ankunft in Wuppertal ist mir, wie irritierend sie dort die Bahnhöfe benennen: Es gibt den „Barmen Oberbarmen Bf“ und den „Bahnhof Wuppertal-Barmen“. Unlogisch. Wenn der Ort Wuppertal-Barmen heißt, wäre das Mindestmaß für die Benennung des erstgenannten Bahnhofs doch „Wuppertal-Barmen Oberbarmen Bf“ oder aber der zweite Bahnhof dürfte nur „Bahnhof Barmen“ heißen. Trotzdem beides tolle Bahnhöfe.

Vor allem, weil „Barmen Oberbarmen Bf“ auch eine Endhaltestelle einer meiner liebsten Transportmittel überhaupt ist, der Wuppertaler Schwebebahn (hier heißt er wiederum nur „Bahnhof Oberbarmen“). Doch noch musste ich mich etwas gedulden, denn um 14:30 Uhr war Anpfiff. SC Breite Burschen Barmen gegen TSV Gruiten II, Herren Kreisliga B.

Die Vereinssuche betreffend, sah es ganz gut aus. Auf der pro-Seite standen eine ganze Reihe Faktoren:

Der Vereinsname ist eine wunderschöne Alliteration; drei Worte, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen.

Ich konnte keine Einweg-Plastikbecher oder herumliegenden Müll sehen.

Und dass auf deren Sportplatz ein verdammter Schwebebahn-Wagen steht muss ich ja wohl kaum noch erwähnen!

Doch leider fiel der SC Breite Burschen Barmen schon kurz vor Anpfiff als potentieller Lieblingsverein aus dem Rennen, als die Spieler für mehrere Minuten einen Kreis auf dem Spielfeld bildeten, Berührung inklusive.

Spielerkreise beider Vereine
Kein Lieblingsverein heute…

Und es gab noch eine schlechte Nachricht: Der Zugwagen, so spektakulär er schon von außen war, durfte leider nicht betreten werden, denn am Abend zuvor sei dort gefeiert worden und das Innere sei daher unbenutzbar. Ich hätte ja darauf gewettet, dass es benutzbar ist, doch leider wurde der durch die Fenster sichtbar verschmutzte Wagen nicht geöffnet.

Aber halb so schlimm, heben wir die positive Seite dieser Nachricht hervor: MAN KANN DIESEN ZUG FÜR FEIERN MIETEN! SC Breite Burschen Barmen als Location für meinen 18.Geburtstag/das elfte Wochenendrebellen-Jubiläum/Lesungen mit Wir Wochenendrebellen II notiert!

Außerdem habe ich damit die Begründung für Papsi, weshalb wir noch einmal zum SC Breite Burschen Barmen müssten. Anfangs sah es noch danach aus, dass die 0:0-Regel greifen könnte, doch nach einer roten Karten für Gruite ging es dann ganz schnell und plötzlich stand es 5:0 für den SC Breite Burschen Barmen. 0:0 taugt also nicht als Argument, aber einmal den Innenbereich dieses Zuges betreten zu müssen meiner Auffassung nach schon.

Ein Highlight an Kreisliga-Grounds ist das hörbare Gebrülle von der Trainerbank, spätestens beim völligen Ausraster

„ZWÖLF MAL DIE TRINKFLASCHE ANGEFASST UND DREI MAL DEN BALL!“

von der Trainerbank des SC Breite Burschen Barmen

als einer der Spieler zum wiederholten Male zum Trinken an den Spielfeldrand kam, konnte ich meine Lachtattacke nicht mehr zurückhalten (abgesehen davon, dass beide Zahlen falsch waren). Auch das „Alles gut!“, nachdem ein Stürmer buchstäblich den Torwart angeschossen hatte, lies mich etwas ratlos zurück.

Toll waren allerdings die Aufkleber, die ich mir nach dem Spiel als Andenken für das Wochenendrebellen-Zimmer holte. Und das Trikot-Sponsoring der Gäste aus Gruiten mit dem furchtbaren Wortspiel „Ösenshop – wir haben die (L)ösung“. Und auch das, was nach Abpfiff passierte, denn bis ich zurück nach Kassel musste, war noch etwas Zeit, die mit ausgiebigem Schwebebahnfahren zu erfüllen war: Einmal von der Anfangshaltestelle Bahnhof Oberbarmen bis zur Endhaltestelle in Vohwinkel und von dort wieder den Großteil der Strecke zurück bis zum Hauptbahnhof.

Eines der Highlights der Strecke: Die enge Vorbeifahrt am „Stadion am Zoo“ des Wuppertaler SV, ich habe aus dem Zug sogar die Anzeigetafel gesehen. An einem Parkhaus erblickte ich aus dem Zug außerdem eine Treppe, die ich aufgrund ihrer spiralförmigen Optik mit Kreis als Grundfläche sehr hübsch fand, wonach ich über Kreise nachdachte und über die Frage, wieso ich denn Spieler*innen-Kreise nicht mag, wenn es doch Kreise sind und das wiederum brachte mich auf die grässliche Idee eines hypothetischen Spieler*innen-Rechtecks oder Spieler*innen-Polygons. Albtraum.

Ich hoffe auf viele weitere, sichere Groundhopping-Ausflüge in naher Zukunft und auf die Möglichkeit, im nächsten Jahr mit Schutzmaßnahmen wieder Wochenendrebellen-Lesungen an skurrilen Orten abhalten zu können. Ich habe mit Marius bereits über Grounds in Belgien gesprochen, der Länderpunkt fehlt mir noch…

Bleibt vorsichtig und gesund.

Euer Jason

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1 Comment

  • Rainer Kirmse , Altenburg
    Rainer Kirmse , Altenburg

    KÖNIG FUSSBALL

    Der Deutschen liebster Sport
    wird gespielt an jedem Ort.
    Getreten ans runde Leder
    hat wohl schon ein jeder.

    Schon in frühester Jugend
    pflegt man die Kicker-Tugend.
    Auch Opas sind noch am Ball,
    bewundert von uns überall.

    Ins Stadion stürmt die Meute,
    des Wahnsinns fette Beute.
    Hier erleben wir Ekstase,
    Dramatik in jeder Phase.

    Neunzig Minuten Spielgenuss,
    kommentiert wird jeder Schuss.
    Am Ende steht man im Glück,
    oder will sein Geld zurück.

    Man kann viel Knete machen,
    doch auch Randale entfachen.
    In diversen Ligen und Klassen
    klingeln gehörig die Kassen.

    Die Bundesliga steht obenan,
    hier will man rein irgendwann.
    Spielt man noch international,
    ist man wirklich erste Wahl.

    Der Profi ist ein wahrer Held,
    Malocher und Mann von Welt.
    Schnelle Autos sind angesagt,
    bei Frauen ist er sehr gefragt.

    Für den Sieg wird alles getan,
    man trainiert so oft man kann,
    hochmotiviert mit ganzer Kraft.
    Am Ende winkt die Meisterschaft.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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