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Wochenendrebellen

Groundhopping | Autismus | Wissenschaft | Podcast | Weltverbesserung

Der Mensch

Ein Mensch versuchgt ein Gurkenglas zu öffnen

Es sollte um das Thema „Der Mensch“ gehen, doch wir beginnen mit einem Rückblick auf unseren beiden Lesungen in Göttingen und in Iserlohn, wir blicken auf die Zeugnisvergabe zurück und klären warum mich meine Mutter ausgebuht hat und welchen Kampf Sie vorerst einmal gewonnen hat. Wir besprechen warum Jason in der Klasse nicht sonderlich beliebt ist und was sich seine Widersacher nun alles einfallen lassen um ihm zu schaden. Wir sprechen über Richard Feynman und die Challenger-Katastrophe und In der absoluten Eskalationsphase bezeichnet mich Jason als Klimawandel-Leugner. Wir haben bereits unseren Fleischkonsum reduziert, die neu benötigten Möbel für das Wohnzimmer haben wir aus nachhaltigem Holz gebaut und mit selbst hergestellten Beizen aus natürlichen Materialien bearbeitet. Plastiktüten kommen bei uns seit Jahren nicht ins Haus, nahezu jede Strecke nutzen wir öffentliche Verkehrsmittel und Anschaffungen müssen lang und breit bezüglich einer ökologischen Alternative ausdiskutiert werden. Das machen wir nicht weil wir einknicken oder unsere Ruhe haben wollen, sondern weil Jason sauber argumentiert, aufklärt und uns seine Vorschläge sinnvoll erscheinen.

Aber es ist oft anstrengend, mit Jason und auf Grund der Parallelen den Autismus betreffend vermag ich nachzuvollziehen, dass Familie Thunberg natürlich den Zug nach Davos genommen hat. Da wäre vermutlich jegliche Diskussion überflüssig. Jason ist neulich insgesamt fünf Stunden mit dem Bus unterwegs gewesen, um Einkäufe zu erledigen, die ich mit dem Auto in 30 Minuten hätte erledigen können. Ich wünschte mir lediglich, er könnte den Druck resultierend aus seinem Engagement nicht ausschließlich auf uns ausüben.

„Wir sollten nicht warten, uns besser zu verhalten, bis die Natur sich deutlicher zu Wort meldet. Die diskutiert nicht und ich auch nicht mehr. Kein Fleisch mehr.“

Jason, kurz bevor er Vegetarier wurde.

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10 Comments

  • Vroni
    Vroni

    Das Argument „Geld spielt keine Rolle“ funktioniert nur dann, wenn man wirklich OHNE Geld auskommt, siehe Selbstversorger und Tauschhandel. Habe mal eine Doku über einen „Aussteiger“ gesehen, der meinte, nicht mehr arbeiten zu wollen, weil alle nur im Streß leben und immer nur Geld-Geld-Geld im Kopf haben. Wovon lebte er? Er bettelte… Nahm also gerne Geld, daß andere verdient haben. Sowas stört mich zum Beispiel an buddhistischen Mönchen, die um Essen betteln und Geldspenden annehmen oder Talmutschülern, deren Lebenszweck das Studium der Religion ist, die aber vom Staat leben. Arbeiten und Geldverdienen ist böse, aber wenn ANDERE das für mich machen, ist es gut? Jason könnte sich ja tatsächlich einen Schülerjob suchen und dann zum Familieneinkommen beitragen. Dann reicht’s auch für ein E-Auto (nach ein paar Jahren). Ich persönlich kann nur das Leben in der Stadt empfehlen, das ist wirklich am ökologischsten. (Außer, man ist 100% Selbstversorger auf einem Bauernhof). Bin im Dorf aufgewachsen und die ewige Busfahrerei kostete Zeit und Nerven. Jetzt laufe ich 200m zum Einkaufen, (häufig frisch kaufen spart den Kühlschrank), wenige Minuten zur Arbeit, habe kein Auto (hätte gar keinen Parkplatz dafür), kann eigentlich überall hin in kurzer Zeit laufen, für weitere Wege ÖPNV oder Fahrrad, die kleine Wohnung (und Pullover) spart Heizkosten, Reisen finden gerne mit dem Zug statt, (Fernreisen sind keine Lebensnotwendigkeit, vor allem, wenn man SO streng für den Umweltschutz eintritt, wie Jason)… Trotzdem macht mir die Zukunft der Menschheit Sorgen, auch deshalb habe ich keine Kinder. Da kann ich also ganz entspannt sagen: Ich tu, was ich kann und nach mir die Sintflut.
    PS: Da scheint beim letzten Mal was schiefgegangen zu sein, ich kann den Link zum Nackttanzvideo nicht finden… 😉

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  • Beate Michael
    Beate Michael

    Lieber Jason,
    ich bewundere sehr, wie klug du mit deinen 14(?) Jahren bereits bist, schade, dass du offensichtlich eine Schule besuchen musst, die dich maßlos unterfordert. Aber das nur am Rande. Leider kann ich, wie dein Vater, deine Argumentation zum Thema überflüssige Autofahrten vs. Flugreise mit Kompensation nicht nachvollziehen. Da wir uns in unserer Familie ebenfalls bemühen, unseren Schadstoffausstoß zu minimieren, habe ich mir die atmosfair Seite angeschaut, denn auch wir hatten schon hin und wieder Lust, mit dem Flugzeug zu verreisen. Dort fand ich dann aber den folgenden Abschnitt:
    „Aus Klimaschutzgründen sollte CO₂-Vermeidung wo immer möglich Priorität vor anderen Maßnahmen haben.“…“Unvermeidbare Emissionen kompensiert atmosfair für Sie in hochwertigen CDM Gold Standard Klimaschutzprojekten.“
    Jetzt würde mich aber mal interessieren, mit welchen Argumenten du einen Urlaubsflug für „unvermeidbar“ hältst…
    Ich habe letztes Jahr berereits mit großem Vergnügen eure Podcastfolge über eure Rucksackreise durch Osteuropa gelesen – warum nicht mehr in dieser Richtung? Als vollkommen CO2-neutrales Verkehrsmittel ohne jeden Schadstoffausstoß kann ich dir außerdem noch das Fahrrad empfehlen. Ich habe schon eine Menge toller Fahrradtouren gemacht, vor Allem Flußradwege sind auch für weniger sportliche super geeignet. Dieses Jahr möchte ich mit meiner Tochter den Drau-Radweg von Italien durch den Süden Österreichs bis Maribor in Angriff nehmen. An- und Abreise natürlich mit der Bahn.
    Ich finde übrigens auch den Vorschlag deines Vaters gut, mal zu versuchen, deine Energie und Beharrlichkeit mal außerhalb deiner Familie einzusetzen, vielleicht kannst du hier tatsächlich eine Menge mehr bewegen. Hast du denn auch schon mal darüber nachgedacht, mit Greta Thunberg Kontakt aufzuhehmen? Ihr wärt sicher ein tolles Team!
    Viele Grüße aus Rosenheim und einen schönen Sonntag noch,
    Beate

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  • Carsten
    Carsten

    Kurz und knapp: Podcast bitte nicht teilen, über Kapitelmarker würde ich mich aber sehr freuen. Ansonsten macht einfach weiter wie bisher und bleibt so wie ihr seid!

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  • Matze
    Matze

    Liebe Wochenendrebellen,

    zunächst muss ich Euch ein riesengroßes Kompliment machen. Ich verfolge Euch noch nicht so lange, ihr seid aber in der relativ kurzen Zeit zu meinen Lieblings-Podcastern geworden 🙂

    Ich finde Eure Geschichten sehr spannend; Eurer Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorbildlich und Euren Einsatz gegen die Alternative für Dumme und andere Rechte Idiotien hat sowieso jede Unterstützung verdient.

    Euer Podcast ist thematisch sehr breit gefächert aufgestellt – und das macht seinen Reiz für mich aus. Meiner Meinung nach sollte er unbedingt als einheitliche Folge erhalten bleiben. Überlegt doch mal – wer soll den Cutter (oder tut’s auch ein digitaler Schnippinator?) bezahlen, der all die Stellen herausschneidet, wenn Ihr in der Themenfolge über Thema XY sprechen wolltet und dann beim Dialog vom Thema abdriftet. Das soll keine Kritik darstellen, ich finde es toll, dass Ihr übe so viele Themen so offen sprechen könnt und wertschätze die vielen kleinen und größeren Seiteneinblicke, abseits des eigentlichen Podcastthemas. Darin liegt eine Stärke, die wenn man den Podcast in verschiedene Abschnitte aufsplitten würde, verlorenginge. Auch würde für mich wahrscheinlich etwas die Übersicht verlorengehen, welche Folgen, wann erscheinen und welche ich schon gehört habe und welche nicht, wenn es zwei oder mehrere Podcastvarianten gäbe.

    Ich selbst arbeite in einem beruflichen Metier, den man (bildlich gesprochen= mit dem Sternenhimmel vergleichen kann. Ich arbeite im steuerlichen Bereich, dort existieren viele Punkte, die verbunden einen Sinn (Sternbild) ergeben, dazwischen ist viel Nebel und ab einem gewissen Level herrscht nur noch das dunkle Chaos. Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte ist, dass ich mich selbst mit naturwissenschaftlichen Themen eher wenig beschäftige. Es bereitet mir zwar keine Schwierigkeiten, den komplexen Steuerdschungel zu durchdringen, bei mathematisch-naturwissenschaftlichen Themen fehlt mir aber wohl wahrscheinlich ein Lichtlein, um das alles in seiner Struktur verstehen zu können. Euer Podcast schafft es dann aber, dass ich mich dann abends gegen halb 12 noch hinsetze und nach der „String-Theorie“ google, weil ihr darüber gesprochen habt und ich es zumindest ansatzweise nachvollziehen möchte.

    Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich persönlich, wenn ich z.B. dann lesen würde „ Folge 77 – Quantenverschränkung“ – und ich dann wüsste, jetzt kommt nur etwas zu dem Thema an sich – ich nicht vielleicht dann doch die Folge skippen würde. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe bislang jede Folge, welche ich gehört habe von Anfang bis Ende durchgezogen und es in keinem Fall bereut, dass ich sie jeweils bis zum Ende genossen habe. Aber, wie schon oben geschrieben, machen für mich auch die Themenwechsel innerhalb einer Folge und die generelle Vielfalt die Einzigartigkeit Eures Podcasts aus. Desweiteren ist es für Euch vielleicht auch praktisch dann nicht so einfach, ab einem gewissen Zeitpunkt bei Euren Aufzeichnungen bei dem einen Thema bleiben (zu müssen), auch wenn sich ein interessanter Nebenthemenstrang ergeben könnte, den mann dann nicht ausdiskutieren kann oder eben herausschneiden müsste. In diesem Sinne bleibt wie Ihr seid 🙂

    Viele liebe Grüße aus Sachsen

    Matze

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  • Holger
    Holger

    Jason, es ist sehr schwer Dir zuzuhören. Ich sollte es lassen. Alleine, Dein Vater mit seiner Geduld beindruckt mich sehr. Die Parteilichkeit stammt aus dem Wissen um der Eltern Tagesmühe. Deine (un)logischen Ableitungen sind sehr durchsichtig und wenn Du mit Abstand darauf schauen wirst, geht es Dir höchstwahrscheinlich auf. Ich bin mir sicher, dass auch Du die einfache Logik unter Berücksichtigung aller Randbedingungen beherrschen wirst. Mirco, ich ziehe meinen symbolischen Hut. Bitte keine Kapitelmarken, die zu schmerzfreien Abschnitten führen.

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    • wochenendrebell

      Hallo Holger,

      vielen Dank für dein Feedback.Da muss ich Jason ausnahmsweise mal in Schutz nehmen. Es ist die erste Folge, wo es so eskaliert ist und im Regelfall ist insbesondere seine logische Argumentation herausragend. Wir haben im Anschluss noch eine Weile gesprochen. Was die Kompensation Flug und Autoreisen angeht, wollte er ausdrücken, dass Flugreisen im Regelfall weniger Alternativen unterliegt als das Auto. Man hat aber in dieser Folge sicherlich gemerkt, dass dieses Thema kaum sachlich zu besprechen ist, was auch daran liegt, dass es Jason sehr belastet, wie mit tatsächlichen Fakten rund um den Klimawandel umgegangen wird. Den Satz letzten Satz die Kapitelmarken betreffend verstehe ich nicht.

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  • Christian
    Christian

    Von mir aus lasst den Podcast lieber am Stück und Kapitelmarken habe ich bisher noch nicht vermisst.
    Das ging ja ziemlich zur Sache in diesem Podcast. Ob die Schalldämmung im Hotel wohl ausreichend war?
    @JJ: Du lobst dich immer für deinen Beitrag zur Familienvereinbarung. Nun ist es aber doch wohl so, dass diese nur wegen dir abgeschlossen wurde. „Normale“ (sorry) Familien brauchen sowas nicht.
    Ich gönne dir und deiner Familie die Flugreisen – aber mal ehrlich – mit der Kompensation redest du dir das nur schön. Im Übrigen ist die Flugzeugemission durch die Ausbringung in den oberen Luftschichten fünfmal schädlicher als die durch KFZ am Boden. Und das Vermeiden von Unannehmlichkeiten (Autofahrten deiner Mutter) steht ohne Zweifel über dem Vergnügen (deine Flugreisen).
    Welches Elektroauto für eine vierköpfige Familie plus Gepäck gibt es denn für 15000 €. Und das ist auch nur CO2-neutral, wenn es mit Sonnen- oder Windenergie hergestellt und betrieben wird. Von der umweltschädlichen Rohstoffgewinnung ganz abgesehen.
    @Papsi: Respekt vor deiner Ruhe

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  • Daniel

    Kurz als Feedback: Podcast nicht teilen, Kapitelmarken wären nett – wenn das mit dem Trailer für Hörer ein Issue ist, dann ggfs erst mal nur dafür, um die Arbeit zu reduzieren. Eine Frage, die sich mir nach dem Anhören des Podcasts stellt: JJ – wenn Geld für Klimaschutz nicht relevant ist – wie wird dann der Flug kompensiert – mit Kaurimuscheln?

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