Die Katar WM 2022
#BoycottQatar2022
TW: Sklaverei, Menschenrechtsverletzungen, Folter, Exekutionen, Gewalt, Queerfeindlichkeit, Tod
Alles ist politisch. Auch Fußball. Immer. Egal, was euch die FIFA auch rund um die Katar WM 2022 einreden will. Deshalb werden wir hier und auch sonst auf diesem Blog und im Podcast selbstverständlich nicht über die Fußballweltmeisterschaft der Herren in Katar berichten als wäre nichts. Zu fundierter Aufklärung über dieses verbrecherische Turnier sind wir wohl nicht qualifiziert, doch als Projekt, das ja im Kern immer noch mit Fußball zutun hat, können wir auch nicht so tun, als gingen uns dessen Abgründe nichts an. Daher ist ein Platz für Aufklärung, für einige harte Fakten und gut recherchierte Berichte in Form von Artikeln und Dokumentationen.
Menschen- und Freiheitsrechte in Katar
Katar wendet ein stark patriarchalisches und menschenrechtsverletzendes Rechtssystem an.
Katar ist seit der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft islamisches Emirat. Laut Artikel 1 der Verfassung fußt das Rechtssystem auf der Scharia. Dies inkludiert Peitschenhiebe als Bestrafung für Muslime wegen Alkoholkonsums, Ehebruch oder „Unzucht“. Homosexuelle Handlungen werden mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren bestraft, theoretisch ist für Muslime auch die Todesstrafe möglich. Katar vollstreckt die Todesstrafe (auch für Drogenschmuggel, „Wirtschaftsverbrechen“ oder „Verrat“), ein nepalesischer Gastarbeiter wurde wegen Beteiligung an Mord von einem Erschießungskommando hingerichtet. Erstattet eine Frau Anzeige wegen Vergewaltigung und der Täter behauptet, es sei einvernehmlich gewesen, riskiert sie Verurteilung wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs. Eine Frau benötigt oft die Zustimmung ihres männlichen Vormunds für die Annahme staatlicher Stipendien und bestimmte medizinische Behandlungen, Schwangerschaftsabbrüche werden mit Freiheitsentzug bestraft. Ehemänner können die Frau anklagen, wenn diese Geschlechtsverkehr verweigert (Vergewaltigung in der Ehe ist nicht ausdrücklich strafbar), ohne „legitimen Grund“ das Haus verlässt oder ohne deren Erlaubnis eine Arbeit annimmt. Männer entscheiden gerichtlich über Familienangelegenheiten. Die zu leistende Entschädigung beim Tod einer Frau ist halb so groß wie die beim Tod eines Mannes. International unterstützte Katar islamistische Terrorgruppen, auch die Hamas bei ihrem Raketen-Terror gegen Israel.
3.65
Demokratieindex (max. 10): autoritär25
Freiheitsindex (max. 100): nicht freiDie Katar-WM und das Klima
Katar hat den größten jährlichen pro-Kopf Ausstoß von Treibhausgasen weltweit.
Offiziell ist die WM klimaneutral. Die laut FIFA 3,6 Mio. t werden durch Ausgleichs-Zahlungen in einem katarischen Register teilweise kompensiert, die für Projekte genutzt werden, welche die Emissionen woanders wieder vermeiden. Doch abgesehen davon, dass die genaue Wirksamkeit fraglich ist, wurden die Emissionen durch den Stadionbau massiv unterschätzt, bzw. vertuscht. Denn sie wurden durch die geschätzte Anzahl an Jahren geteilt, welche die Stadien in Benutzung sein werden. Eine interessante Auslegung von Mathematik, mit deren Konsequenzen auch die in Katar lebenden Menschen leben müssen. Oder wieso wird diese WM wohl im Winter ausgetragen? Das sind die Warming Stripes für Katar der letzten 100 Jahre:

Fußball Weltmeisterschaft Katar 2022
Wenn die korrupte Vergabe einer Fußballweltmeisterschaft das kleinste Problem ist
Podcasts zur Fußball Weltmeisterschaft Katar 2022
Die besten Podcast-Serien, sowie einzelne Episoden rund um die WM der Schande
Tod und Spiele
Wie viele Menschen wurden durch die Arbeit auf den WM-Baustellen getötet?
Eine exakte Zahl der Menschen anzugeben, die durch die Sklavenarbeit auf den WM-Baustellen getötet wurden, ist seriös nicht anzugeben – aus dem einfachen Grund, dass dies von der FIFA und dem katarischen Regime nicht gewollt ist. Arbeitern, die nach zwölfstündiger schwerer Arbeit unter brutaler Hitze kollabierten oder einen Herzinfarkt erlitten, wird eine „natürliche Todesursache“ attestiert, die als „Non-Work-Related“ gewertet wird und selbst Unfälle werden nicht aufgearbeitet. So hat die Internationale Arbeitsorganisation ILO bereits alleine mehr tödliche Arbeitsunfälle nachgewiesen als das katarische WM-Komitee an Todesfällen insgesamt angibt – und zwar inklusive der „Non-Work-Related Deaths“! Der Anteil der Menschen, die an „Herzkreislauferkrankungen“ oder „unbekannten Ursachen“ sterben, ist unter Gastarbeitern zwischen 20 und 49 Jahren mit 43% gegenüber 28% bei Katarern stark erhöht – alleine die Arbeit unter enormem Hitzestress dürfte also viele hunderte Menschen getötet haben.
3
WM-Tote laut FIFA (irreführend!)40
inkl. "Non-Work-Related Deaths" laut Katar (irreführend!)6500
Todesfälle unter Gastarbeitern aus 5 südasiatischen Ländern15021
Todesfälle von Gastarbeitern seit WM-VergabeGestorbene ``Gastarbeiter*innen`` in Katar seit WM-Vergabe















