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Mae Jemison

Über Mae Jemison könnte man wirklich viel erzählen, alleine schon, wenn man sich nur ihr großartiges Engagement ansieht. Sie war im Friedenscorps in Liberia und Sierra Leone, hat im Auftrag des Staats als Ärztin an Krankheiten wie Hepatitis B und Tollwut geforscht, setzt sich mit einer eigens gegründeten Gesellschaft für die Verbreitung moderner und digitaler Technologien in Entwicklungsländern ein, arbeitete als Professorin für Umweltstudien und fördert naturwissenschaftliche Bildung für Kinder. In diesen Beitrag soll es aber vor allem um Mae Jemisons wissenschaftliche Leistung gehen – denn diese ist mindestens genauso beeindruckend.

Steckbrief: Mae Jemison

Vollständiger Name: Mae Carol Jemison

Geboren: 17. Oktober 1956 in Decatur

Berufsfeld: Raumfahrt, Medizin

Weltraumflüge: 1 (STS-47)

Werke: Find where the Wind Goes: Moments from My LifeA True Book – Space: Dr. Mae Jemison and 100 Year Starship100 Year Starship 2012 Symposium Conference ProceedingsDiscovering New PlanetsExploring Our SunJourney Through Our Solar System; The 100 Year Starship; 100 Year Starship 2013 Public Symposium Conference Proceedings

Ehrungen: Ehrendoktor der Princeton University; Benennung einer Schule in Detroit nach ihr; Essence Science and Technology Award; Gamma Sigma Sigma Woman of the Year; McCall’s 10 Outstanding Women for the 90s; Publications Black Achievement Trailblazers Award; Ebony Black Achievement Award; National Women’s Hall of Fame; Ebony magazine 50 Most Influential women; Kilby Science Award; Montgomery Fellow; People magazine’s „50 Most Beautiful People in the World“; Turner Trumpet Award; Gelistet unter den 100 Greatest African Americans; Texas Women’s Hall of Fame; Intrepid Award der National Organization for Girls; International Space Hall of Fame; Rachel Carson Award; Buzz Aldrin Space Pioneer Award; Florida Southern College Honorary Chancellor; Legofigur von ihr im Women of NASA-Set gemeinsam mit Figuren von Margaret Hamilton, Sally Ride und Nancy Grace

Lebenslauf

1956: Geburt in Decatur

1977: Abschluss des Studiums mit einem Bachelor in African American studies, Arts in African und Chemical Engineering

1981: Erwerb des Doktortitels

1983: Beginn im Friedenscorps in Sierra Leone

1985: Bewerbung für das Astronautentrainingsprogramm

1986: Challenger-Katastrophe, die Auswahl wird vorerst ausgesetzt

1987: Erneute Bewerbung und Auswahl als Astronautenanwärterin

1989: Zuteilung zu einem Space Shuttle-Flug

1992: Einwöchiger Flug ins All mit dem Space Shuttle Endeavour

1993: Ausscheiden aus der NASA und Aufnahme in die National Women’s Hall of Fame

1994: Gründung des The Earth We Share-Camps für naturwissenschaftlich interessierte Kinder

1995: Beginn als Professorin für Umweltstudien am Dartmouth College

2001: Erscheinung von „Find where the Wind Goes: Moments from My Life“

2012: Übernahme der Leitung des 100 Year Starship Projects

2013: Erscheinungen von „A True Book – Space: Dr. Mae Jemison and 100 Year Starship“, „100 Year Starship 2012 Symposium Conference Proceedings“, „Discovering New Planets“, „Exploring Our Sun“, „Journey Through Our Solar System“ und „The 100 Year Starship“

2014: Erscheinung von „100 Year Starship 2013 Public Symposium Conference Proceedings“

2018: Teilname an der Science Matters-Initiative zur Förderung des Interesses an Agrarwissenschaft bei kleinen Kindern

Zitate

„Die Zukunft ist nie einfach passiert. Sie wurde geschaffen.“

Mae Jemison

„Ich möchte sicherstellen, dass die Zukunft, die wir schaffen, eine Zukunft ist, die für die Menschen auf der ganzen Welt das Beste ist, was sie sein kann, und auch eine Zukunft, die die ganze Bandbreite unserer Talente und Fähigkeiten – und, Sie wissen schon, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit, Geographie – zur Lösung der Probleme der Welt einschließt.“

Mae Jemison

„Lassen Sie sich niemals von der begrenzten Vorstellungskraft anderer Menschen begrenzen; begrenzen Sie niemals andere aufgrund Ihrer eigenen begrenzten Vorstellungskraft.“

Mae Jemison

Lebenswerk

Mae Jemison hat schon immer gewusst, dass sie mal in den Weltraum fliegen würde. In ihrer Jugend war sie hin und weg von der Fernsehserie Star Trek, ihr Lieblingscharakter war Lieutenant Uhura, Kommunikationsoffizierin. Nicht nur, dass sie die einzige Frau in der Hauptcrew des Raumschiffs Enterprise war, sie war auch wie Mae Jemison selbst Afroamerikanerin und das stellte in den 60ern einen absoluten Skandal dar, vor allem in den Südstaaten wurde damit gedroht, die Serie nicht auszustrahlen. Der Kuss zwischen Uhura und dem weißen Captain Kirk schockierte damals viele Menschen – doch Mae Jemison war begeistert.

Ebenso fasziniert war sie vom Apollo-Programm, das sie als Jugendliche erlebte, die Menschen auf dem Mond zogen Mae Jemison in ihren Bann. Sie war allerdings außerordentlich irritiert, dass alle 24 Menschen, die zum Mond flogen männlich waren, keine einzige Frau und auch kein*e Afroamerikaner*in ist je zum Mond geflogen. Angeblich sagte Mae Jemison zu einer ihrer Lehrerinnen, sie werde einmal Wissenschaftlerin und diese glaubte daraufhin, sie meine den Beruf der Krankenschwester – unter diesen gesellschaftlichen Umständen wuchs Mae Jemison auf.

Schon mit 16 ging sie zur Stanford University, nur wenige Afroamerikaner*innen besuchten damals überhaupt zur Universität, sodass sie häufig auch durch ihre Lehrer Diskriminierung erfuhr. Mae Jemison selbst meint dazu, dass ihre jugendliche Arroganz ihr in diesen Situationen geholfen habe, denn diese Arroganz sei für Minderheiten in einer von Weißen dominierten Gesellschaft nötig. Schon während ihres Studiums zog sie eine Bewerbung bei der NASA in Erwägung.

Zunächst widmete Mae Jemison sich aber ihrer Tätigkeit als Ärztin und ihrer wohltätigen Arbeit, neben dem Friedenscorps arbeitete sie zum Beispiel in einem thailändischen Flüchtlingscamp, führte eine Studie in Kuba durch und arbeitete für die Flying Doctors in Ostafrika. Nach der Rückkehr aus Afrika ging Mae Jemison nach Los Angeles, 1983 flogen mit Sally Ride die erste US-Amerikanerin und mit Guion Bluford der erste Afroamerikaner ins Weltall. Diese Missionen inspirierten Mae Jemison und verstärkten ihren Glauben noch, dass auch sie ins All fliegen könne und daher bewarb sie sich 1985 für das Astronaut*innen-Trainingsprogramm der NASA.

1986 jedoch explodierte das Space Shuttle Challenger beim Start, sieben Astronaut*innen starben. Daraufhin setzte die NASA sämtliche astronautischen Flüge aus und verschob die Auswahl neuer Raumfahrer*innen bis die Ursachen vollständig geklärt sind. Als sich Mae Jemison 1987 erneut bewarb, hatte sie Erfolg. Sie war eine der 15 Ausgewählten in der zwölften Astronaut*innengruppe der NASA, der ersten seit der Challenger-Katastrophe. Insgesamt hatten sich etwa 2.000 Menschen dafür beworben.

Mae Jemisons Astronautinnenkarriere fiel in eine interessante Zeit, Raumfahrt wurde langsam zur Routine, immer mehr Menschen sind ins All geflogen und immer mehr konzentrierte sich die Raumfahrt auf die Wissenschaft, dementsprechend wurden fast ausschließlich Wissenschaftler*innen ins All geschickt und nicht Kampfpiloten wie zu Apollo-Zeiten. Mae Jemison sollte somit Wissenschaftsmissionsspezialistin des Flugs STS-47 werden, ein komplett neuer Posten bei der NASA.

Bevor Mae Jemison jedoch selbst flog, half sie bei Startvorbereitungen anderer Flüge und verifizierte die Computersoftware der Space Shuttles. Schließlich bereite sie sich auf ihren eigenen Start vor, denn STS-47 war in vielerlei Hinsicht ein besonderer Start. Es war der 50. Start eines Space Shuttles überhaupt und erst der zweite Start der als Ersatz für die Challenger gebauten Raumfähre Endeavour. Die Mission war zudem eine Kooperation der USA und Japan, neben sechs US-Amerikaner*innen flog auch ein Japaner mit.

Mit Mae Jemison flog das erste Mal eine Afroamerikanerin in den Weltraum, aber mit Jan Davis und Mark Lee flog auch erstmals ein Ehepaar gemeinsam ins All, was übrigens eine heftige Debatte auslöste. Die NASA ist dort noch etwas konservativ, somit haben die beiden im Geheimen geheiratet, um dennoch gemeinsam fliegen zu dürfen – ansonsten hätte die NASA sie wohl auf unterschiedlichen Flügen eingeteilt.

Spannender sind aber die vielen Experimente, die zum Großteil von Mae Jemison durchgeführt wurden. Die Basis bildeten biologische Experimente an japanischen Koi-Karpfen, kultivierten Tier- und Pflanzenzellen, Hühnerembryonen, Fruchtfliegen, Pilzen, Pflanzensamen, Fröschen und Froscheiern sowie orientalischen Hornissen, aber auch an der Besatzung selbst. Die Experimente fanden in einem Raumlabor an Bord des Space Shuttles statt, dem Spacelab.

Das Team wurde in zwei Schichten unterteilt, während die einen schliefen, führten die anderen Experimente durch. Schwerpunkt waren die Auswirkungen der Mikrogravitation auf die Lebewesen, aber auch auf verschiedenste Materialien, vor allem Metalle, Legierungen, Gläser, Keramik und Flüssigkeiten, aber auch neue Halbleitermaterialien. Des Weiteren wurden biologische Rhythmen erforscht und Funkamateur*innen auf der ganzen Welt konnten Kontakt mit der Besatzung aufnehmen.

Man fragt sich nun vielleicht, wieso es wichtig ist, ob Hornissen in der Schwerelosigkeit Waben bauen können (Sie können es nicht.) oder welchen Einfluss die Bedingungen des Weltraums auf Froscheier haben (Keinen guten.), doch tatsächlich wurden die Space Shuttles genau für solche Zwecke entwickelt. Die Eroberung des Weltalls findet in Phasen statt, denn wenn wir eines Tages dauerhaft fernab der Erde leben wollen, vielleicht auf dem Mond oder dem Mars, dann muss dies autark von der Erde stattfinden, die Menschen müssen ihre Ressourcen dort selbst abbauen und verarbeiten und sich vor allem selbst ernähren.

Dafür werden die Siedler*innen in Gewächshäusern Pflanzen als Nahrung anbauen müssen, gibt es einmal eine Missernte, würden die Kolonist*innen vermutlich verhungern. Dementsprechend muss vorher wirklich absolut sicher sein, wie und welche Pflanzen im Weltraum gedeihen und mit welchen Düngern man das Wachstum fördern kann. Auch Tiere werden für das Ökosystem vor Ort und vor allem für die Psyche der Menschen wichtig sein. Die Experimente, die Mae Jemison durchführte und überhaupt die Grundlagenforschung sind also elementar für den weiteren Vorstoß in den Weltraum.

Noch wichtiger waren allerdings die physiologischen Versuche und Messungen an Bord von STS-47, denn auf dem Mond oder dem Mars werden Menschen viele Jahre und eines Tages vielleicht sogar ihr ganzes Leben unter den Bedingungen des Weltraums und völlig anderen biologischen Rhythmen verbringen: Auf dem Mond herrscht etwa ein Sechstel der Gravitation auf der Erde, die Strahlenbelastung ist um ein vielfaches Höher und der Wechsel zwischen Tag und Nacht vollzieht sich in 14 Erdentagen statt in zwölf Stunden wie hier.

Wir verdanken also zahlreiche Kenntnisse, die Menschen nutzen werden, wenn sie in den kommenden Jahren auf dem Mond landen, auch Mae Jemison und ihrem Einsatz auf dem Space Shuttle. Auf kaum einer anderen Shuttle-Mission widmete man sich so detailliert den Bedingungen des Weltraums und ihren biologischen Folgen – man muss bedenken, dass es damals noch keine große internationale Raumstation gab, auf der man mehrjährige Experimente durchführen konnte.

Auch wenn Mae Jemisons Flug nun schon viele Jahre her ist, sind ihre Experimente momentan also durchaus aktuell, denn wir befinden uns an der Schwelle zur nächsten Ära der Weltraumkolonisierung, die so ohne diese Erkenntnisse nicht möglich wäre. Wenn also Menschen durchs Sonnensystem reisen und wieder spektakuläre Bilder produzieren wie zur Zeit der Apollo-Missionen, sollte man all die jahrzehntelange Arbeit im Hintergrund nicht vergessen – und auch die Experimente von Mae Jemison.

Kurz nach ihrem Flug, im März 1993, schied Mae Jemison aus der NASA aus und rückte wieder ihr gesellschaftliches Engagement in den Vordergrund, sie begann mit Umweltstudien und der Verbreitung von Technologien in Entwicklungsländern, wofür sie das Jemison Institute for Advancing Technology in Developing Countries und die Jemison-Gruppe gründete.

Ihre Arbeit war durchaus erfolgreich, so konnte sie ein Satelliten-Kommunikationssystem namens Alpha errichten, das afrikanische Ärzt*innen vor Ort beim Empfangen und Weiterleiten medizinischer Informationen unterstützt. Sie begann auch mit der Einrichtung des internationalen wissenschaftlichen Schüler*innencamps „The Earth We Share“.

2012 begann Mae Jemison dann mit der Leitung eines weiteren wegweisenden Raumfahrtprojekts, des 100 Years Starship projects. Dieses Projekt dient der Grundlagenforschung und hat das Ziel, innerhalb von 100 Jahren umsetzbare Konzepte für astronautische Flüge zu Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, zu entwickeln – damit dann vielleicht eines Tages die ersten interstellaren Kolonist*innen in die Tiefen des Universum aufbrechen.

Das von Mae Jemison geleitete 100 Years Starship project ist keine Initiative der NASA, aus der schied Mae Jemison wie gesagt schon 1993 aus, stattdessen ist die Defense Advanced Research Projects Agency, kurz DARPA, dafür zuständig. Diese Behörde untersteht dem Pentagon und ist in erste Linie für die Erforschung moderner Technologien fürs Militär zuständig, aber auch die Raumfahrt profitiert immer wieder von den Entwicklungen. Die DARPA ist für das ein oder andere verrückt klingende Projekt bekannt. Aus einer Entwicklung der DARPA ging allerdings letztlich auch das Internet hervor, sie ist also eine ernstzunehmende Institution.

Das 100 Years Starship project ist eines dieser Projekte, die schon sehr weit hergeholt klingen, aber die Forscher*innen haben bereits Achtungserfolge erzielt. So zeigten Berechnungen, dass wir auf der Erde wohl erst ab dem Jahr 2200 genügend Energie umsetzen können, um ein Raumschiff direkt zu den Sternen zu schießen. Das 100 Years Starship wird seine Energie daher selbst generieren müssen.

Ideen dafür gibt es zuhauf, ein nuklearer Antrieb könnte seinen Treibstoff im All selbst gewinnen, denn das ist voll von Wasserstoff. Ebenfalls denkbar ist ein Sonnensegel, das den Strahlungsdruck eines starken Lasers nutzen könnte und bereits zur Venus flog.

Keiner dieser Antriebe wird sein Ziel jedoch innerhalb eines menschlichen Lebens erreichen, das 100 Years Starship wird also ein Generationenraumschiff sein, auf dem mehrere Generationen von Raumfahrer*innen geboren werden, sich fortpflanzen und sterben werden. Jene Menschen, die auf der Erde aufbrechen, werden das Ziel nie zu Gesicht bekommen und die Menschen, die das Ziel erreichen, werden die Erde nur aus Geschichten kennen – das wohl kühnste Projekt der Menschheitsgeschichte.

Mae Jemison hat diesem Projekt jedoch schon jetzt neuen Aufwind verliehen. Sie betonte, dass das Raumschiff in den nächsten 100 Jahren starten wird und Menschen zu einem neuen erdähnlichen Planeten bringen soll. Sie sagt aber auch, dass es bei den Forschungen auch denkbar ist, dass wir in 20 oder 30 Jahren herausfinden, dass es viel schneller geht. Im Jahr 1900 hatten wir schließlich auch keine Raketen, keine Raumschiffe und keine Antriebe, doch bis wir auf dem Mond landeten, dauerte es nicht einmal 100 Jahre.

Aber Mae Jemison macht auch klar, dass es wohl nicht die DARPA oder das Pentagon selbst sein werden, die das Raumschiff dann tatsächlich bauen, denn darum gehe es momentan auch noch nicht. Ziel des 100 Years Starships ist es, die Menschen aus allen relevanten Disziplinen zusammenzubringen und die Probleme, die der Realisierung des Schiffs im Wege stehen, zu lösen.

Dann hofft die DARPA darauf, dass Investor*innen aufspringen, die dann die Realisierung des Projekts vorantreiben – zusammen mit öffentlichen Weltraumorganisationen auf dem ganzen Globus. Es erinnert etwas an den Verein für Raumschifffahrt, der bereits lange vor dem Raumfahrtzeitalter die größten Visionär*innen zu diesem Thema zusammenbrachte und den Weg für die Raumfahrt ebnete.

Doch auch um recht konkrete Themen macht sich das Team um Mae Jemison bereits Gedanken, selbst um die Besetzung des Schiffs. Schließlich müsste diese sehr sorgfältig ausgewählt werden, die Gene der Menschen müssen analysiert und dann abgeglichen werden, insgesamt muss die Besatzung möglichst vielfältig sein. Zudem wäre das Leben an Bord nicht frei, es gäbe strikte Geburtenkontrolle, jeder Mensch müsste mit einer*einem im Voraus von einem Computer ausgewählten Partner*in Nachkommen zeugen, sodass eine gesunde Bevölkerung das Ziel erreicht.

Das ist natürlich schon ein enormer moralischer Missstand, daher sind natürlich auch Ethiker*innen an Bord des Projekts, die darüber beraten, wie ein menschenwürdiges Leben auf einem Generationenraumschiff denkbar wäre, Mae Jemison selbst legt besonders Wert auf diesen Aspekt.

Doch selbst wenn wir uns entscheiden, das Projekt erst einmal nicht umzusetzen, ist die Forschung dennoch notwendig, denn wenn plötzlich eine Katastrophe unser Sonnensystem heimsucht, dann haben wir keine Wahl mehr und dann wird die Moral zur Luxusfrage werden – spätestens, wenn die expandierende Sonne unsere Erde unbewohnbar macht.

Wie es nun mit dem Projekt weitergehen wird, das kann man nicht sicher sagen, hin und wieder gibt es Symposien und Mae Jemison hat diverse Werke veröffentlicht, in dem sie die Pläne konkreter ausführt. Aber eines ist weitgehend klar: Sollten auch nur fünf Prozent des 100 Years Starship projects in die Realität umgesetzt werden, dann wird Mae Jemison als Leiterin des Projekts für weit mehr in die Geschichte eingehen als für ihren historischen Space Shuttle-Flug

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