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Die wahre Odyssee im Weltraum

Die wahre Odyssee im Weltraum

Die „Odyssee im Weltraum“, die uns Stanley Kubrick versprach, findet statt – doch nicht im Weltraum, sondern in den Führungsetagen der NASA. Es ist eine schwer zu beschreibende Planlosigkeit, gepaart mit technischer Inkompetenz und politischen Fehlentscheidungen, kaum eine Vision hält länger als ein paar Jahre, es werden Raketen entworfen, von denen niemand weiß, wohin sie fliegen sollen, Hardware entwickelt, die nie genutzt wird.

Wie spektrum.de schon festgestellt hat, lässt sich die Odyssee bei der NASA nur noch durch eines beschreiben:

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Stellen Sie sich vor, wir wollen zurück zum Mond!

Das Odyssee begann am 14. Januar 2004, an diesem Tag hielt George W. Bush seine Rede zur Lage der Nation. Dabei kam er auch auf die Weltraumerkundung zu sprechen und rief das sogenannte Constellation-Programm aus.

Zu diesem Zeitpunkt befand sich die NASA in keinem guten Zustand. Es war noch nicht so lange her, dass die NASA ein Milliarden Dollar teures Teleskop vermasselt und den Mars Climate Orbiter verloren hat – weil sie sich mit ihren Zulieferern nicht über die verwendeten Einheiten abstimmte. Die Space Shuttles erbrachten zudem nicht die erhofften Kostensenkungen in der astronautischen Raumfahrt und eines zerbrach sogar beim Wiedereintritt.

Das Constellation-Programm sollte die „Ehre“ der USA im Weltraum wieder herstellen. Es sah vor, dass sich die NASA weniger auf den Erdorbit wenige hundert Kilometer über der Erdoberfläche konzentriert, sondern mehr auf tiefe Flüge ins All, zum Mond und schließlich zum Mars.

So beinhaltete das Constellation-Programm folgendes:

  • Einstellung der Space Shuttles und Fertigstellung der Internationalen Raumstation
  • Kolonisierung des Mondes durch eine permanente menschliche Präsenz
  • Ökonomische Erschließung des tiefen Weltraums und des Mondes
  • Direkte wissenschaftliche Forschungen vor Ort auf anderen Himmelskörpern
  • Vorbereitung auf einen astronautischen Marsflug und Flüge noch tiefer ins Sonnensystem

Die Realisierung dessen wäre der Beginn der echten Eroberung des Weltalls gewesen. Dafür wurden zunächst die Projekte im Erdorbit eingestellt, das Space Shuttle 2011 außer Dienst gestellt und das US-amerikanische Segment der Raumstation fertiggestellt.

Stattdessen sollte das Crew Exploration Vehicle entwickelt werden, ein astronautisches Raumschiff, das wieder auf das Kapsel-Design zurückgreift und den erdnahen Orbit verlassen sollte, um etwa zum Mond zu fliegen. Dieses Gefährt sollte 2008 bereit sein und 2014 erstmals mit Menschen in den Erdorbit fliegen, zum Beispiel zur Internationalen Raumstation. Für 2020 war die erste Landung auf dem Mond angesetzt. Die Astronaut*innen sollten mit dem Crew Exploration Vehicle fliegen und mit der neu zu entwickelnden Trägerrakete Ares V fliegen – der griechische Gott Ares steht für den römischen Mars.

Das Mondschiff sollte jedoch erst im Erdorbit zusammengebaut werden, so sollte an das Crew Exploration Vehicle die Earth Departure Stage und eine Mondlandefähre gekoppelt werden. Das eigentliche Raumschiff, also das Crew Exploration Vehicle, sollte mit einer kleineren Ares I ins All gebracht werden. Dieses große zusammengebaute Raumschiff sollte sich dann auf den Weg zum Mond machen.

Die Mondlandefähre hieß Altair und sollte Fracht und Menschen auf die Mondoberfläche bringen. Altair ist der hellste Stern im Sternbild Adler – und Adler (engl.: Eagle) hieß die Mondlandefähre bei Apollo 11. Die neue Fähre war im wesentlichen ähnlich aufgebaut wie die Alte, sie hätte lediglich vier statt zwei Astronaut*innen auf den Mond transportieren können und wäre mit einem Essenserwärmer, einem Entfernungsmesser, einem Höhenradar, einer Toilette und einem Glascockpit ausgestattet gewesen.

Zuvor sollten robotische Mondsonden einen geeigneten Standort für Mondlandungen und eine spätere Mondbasis ausmachen, der erste astronautische Marsflug war für 2037 angesetzt. Für die Umsetzung dieser Pläne war zunächst NASA-Administrator Sean O’Keefe zuständig, er hatte sehr gute Arbeit bei der Aufklärung der Space Shuttle-Katastrophe der Columbia geleistet, aber galt auch als recht sparsam und und bescheiden in seinen Plänen.

Dennoch machte das Constellation-Programm durchaus Fortschritte, erste Triebwerkstests waren erfolgreich, die nötigen Vehikel in der Entwicklung. Allerdings wurde das Budget deutlich überschritten und man hing dem Zeitplan – der mit 16 Jahren bis zur ersten Mondlandung eigentlich sehr locker war – hinterher.

Nein!

Dann kam der nächste US-Präsident, Barack Obama, und mit ihm auch ein neuer NASA-Administrator namens Mike Griffin. Das Constellation-Programm wurde als zu teuer und zu wenig innovativ angesehen und so stellte die US-Regierung das Mondprogramm ein – obwohl bereits viel Geld geflossen war. Die Raketen sollten auch nicht umfunktioniert werden, die gesamte Entwicklung der Ares-Raketen war also umsonst gewesen. Auch die Landefähre Altair war nutzlos. Man vermutet, dass dabei etwa zehn Milliarden US-Dollar verschwendet wurden.

Aber auch Obama hatte eigene Raumfahrt-Pläne, die sich jedoch grundlegend von denen seines Vorgängers unterscheiden:

  • Entwicklung einer Schwerlastrakete mit neuem Antrieb, der weit entfernte Ziele im Sonnensystem erreichen kann
  • Förderung privater Unternehmen bei der Konstruktion robotischer und astronautischer Raumschiffe für den Erdorbit
  • Nutzung des Crew Exploration Vehicles als Rettungsschiff für die Interntationale Raumstation
  • Astronautische Flüge zu Asteroiden, den Lagrange-Punkten und dem Mars

Beim Mond waren wir ja immerhin schon, weshalb sollten wir zurückkehren? Stattdessen wollte die NASA nun direkt zum Mars, aber nicht mit klassischen chemischen Antrieben, sondern mit einem ganz neuen Antrieb, elektrische oder nukleare Antriebe wären möglich – mit diesen könnten Menschen sogar bis ins äußere Sonnensystem vordringen.

Bis dahin sollte die NASA kein neues Raumschiff entwickeln, Flüge zur ISS sollten von privaten Unternehmen übernommen werden, welche Unterstützung von der NASA bei der Entwicklung astronautischer Raumschiffe bekommen sollten. So ließen sich die Kosten für einen Flug zur ISS für die NASA um 90% senken.

Das Crew Exploration Vehicle wurde als einziges Element des Constellation-Programms aufgegriffen und in Orion MPCV umbenannt. Obamas Herzensziel war ein erdnaher Asteroid, der erstmals direkt von Menschen erforscht werden sollte. Es gab etwa die Idee der Asteroid Redirect Mission, ein kleiner Asteroid sollte zur Erde transportiert werden und den Mond umkreisen, wo ihn Astronaut*innen dann in Ruhe erforschen.

Es war aber auch denkbar, direkt zu einem Asteroiden zu fliegen, welcher der Erde nahe kommt. Das Orion MPCV war auch für solche Flüge ausgelegt, ein mögliches Ziel wäre der kleine erdnahe Asteroid 2000SG344 gewesen, er ist nur etwa 37 Meter groß und kommt der Erde bis auf die zweifache Monddistanz nahe – ein kosmischer Katzensprung. In etwa drei Monaten wären die Astronaut*innen wieder zurück auf der Erde.

Doch es hätte auch Probleme gegeben, die Gravitationskraft eines 37 Meter großen Brocken ist extrem schwach, ein*e Astronaut*in könnte nicht einfach darauf laufen, ein Kontakt mit der Oberfläche oder eine falsche Bewegung würde ausreichen und schon flöge sie*er hinaus ins All. Das Orion MPCV müsste sich also im Asteroiden verankern und die Astronaut*innen wären mit Raketenrucksäcken über die Oberfläche geflogen.

Trotz allen blieben Sicherheitsbedenken: Im Falle eines Unfalles könnte die Raumkapsel zerschellen und so weit von der Erde entfernt wäre keine Rettung möglich. Dennoch schien die Mission noch in den 2020ern umsetzbar und auch innovativ wäre sie sicher gewesen, etwa für zukünftigen Asteroidenbergbau. Doch die Begeisterung in der Öffentlichkeit hielt sich in Grenzen.

Auch geplante Missionen zu den Lagrange-Punkten ließen sich schwerer vermitteln als ein Mensch auf dem Mond, denn Langrange-Punkte sind keine realen Objekte, lediglich Punkte im Erde-Mond-System, an denen sich die Gravitationskräfte von Erde und Mond aufheben, sodass Raumfahrzeuge dort antriebslos verweilen können – das wäre etwa ein guter Ort für eine Raumstation.

Eine klare Absage wurde aber den Plänen für einen Mondflug erteilt, es würde vorerst also keine weiteren US-amerikanischen Landungen auf dem Mond, geschweige denn eine Kolonisierung unseres Trabanten geben.

Natürlich wurde auch hier an der entsprechenden Hardware für Obamas Pläne gearbeitet, ein Flug zu einem Asteroiden wurde vorbereitet und private Unternehmen und alternative Antriebe stärker gefördert. Auch in die Entwicklung einer neuen Rakete wurde investiert.

Doch!

Jetzt also erneut ein Kurswechsel in der US-Raumfahrtpolitik. Zunächst schockte US-Präsident Trump die Wissenschaftswelt, indem er Jim Bridenstine zum NASA-Administrator ernannte, einen notorischen Klimawandelleugner, der mit Wissenschaft zuvor nie etwas zu tun hatte. Dann strich er Obamas Asteroiden-Mission, weil – öhm, naja – sie von Obama kommt.

Stattdessen soll es nun doch zum Mond gehen, aber in erhöhtem Tempo im Rahmen des Artemis-Programms. Es soll jetzt alles recht schnell laufen, das Orion MPCV soll weiterentwickelt werden und erstmals 2021 in Richtung Mond abheben – 2022 soll es dann schon astronautisch mit dem europäischen Servicemodul den Mond umkreisen. Zwischen dem Erstflug zum Mond und dem astronautischen Mondflug liegt also gerade mal ein Jahr.

Natürlich wird auch mal wieder eine neue Rakete entwickelt, die dritte schon in diesem Jahrhundert. Es soll das sogenannte Space Launch System werden, welches das Orion MPCV zum Mond, zum Mars und eventuell auch doch zu Asteroiden bringen kann – doch aktuell sieht es so aus, als würde es erstmal nichts irgendwo hinbringen, denn bisher ist das Space Launch System, kurz SLS, ein einziges Desaster.

Es baut auf alten Space Shuttle-Boostern auf, um Geld zu sparen. Inzwischen müssen diese jedoch immer häufiger neu produziert werden – Jahrzehnte alte Technik, die nun teurer ist als die Entwicklung neuer Booster. Immer mehr Missionen werden auf andere Raketen umgebucht, weil es günstiger ist, etwa eine Forschungsmission zum Jupitermond Europa.

Das SLS ist praktisch tot, es weiß es nur noch nicht. Googelt man SLS, so gelangt man nicht etwa zur Rakete, mit der die Menschheit den Weltraum erobern soll, sondern zur Sparkasse Langen-Seligenstadt – das sagt eigentlich alles. Genau so wie die Idee, die 50 Jahre alte Saturn V wiederzubeleben, weil sie in vielerlei Hinsicht nicht schlechter ist als das SLS.

Etwas besser sieht es zumindest beim Lunar Gateway aus, einer Raumstation im Orbit des Mondes, die ebenfalls geplant ist. Astronauten sollen hier Monate fernab der Erde leben und arbeiten. Der Orbit wurde so gewählt, dass Flüge mit privaten Mondlandefähren zur Oberfläche möglich sind, aber auch Raumschiffe von der Erde andocken können – prinzipiell eine gute Idee.

Doch da das SLS erstmal nicht fertig wird, sollen private Raketen die Station nun in den Jahren 2022 und 2023 aufbauen, die ersten Astronauten sollen dann 2024 auf eine bezugsbereite kleine Raumstation treffen und von dort aus nahe des lunaren Südpols landen. Zunächst wird das Lunar Gateway also nur ein Provisorium und es ist fraglich, ob es überhaupt bis 2024 fertig wird – im Zweifel wolle die NASA eine Mondlandung auch ohne Lunar Gateway ermöglichen.

Diesmal geht man einen anderen Weg als in Vergangenheit: Die Pläne sind so schwammig und flexibel, dass sie im Zweifel zu jedem künftigen Raumfahrtprogramm passen. Man muss auf die Tube drücken, denn plant man mehr als zwei Legislaturperioden in die Zukunft, kann man sich sicher sein, dass eine zukünftige Regierung das Programm kippen wird.

Ooohh!

Doch wenn in wenigen Jahren wieder Astronaut*innen im Mondstaub waten, wird es nicht viel anders sein als vor 50 Jahren beim Apollo-Programm. Natürlich ist die Technologie eine Andere als damals als damals, Orion MPCV ist größer, bietet doppelt so viel Personen Platz wie Apollo und wird mit Touchpads bedient, doch das Lunar Gateway zum Beispiel wurde zugunsten einer früheren Landung auf dem Mond stark zusammengekürzt und wird kaum größer als das ehemalige Skylab sein.

Es soll nun nur noch aus einem Antriebs- und Energiemodul, einem Forschungs- und Kommunikationsmodul und einem kleinen Wohnmodul bestehen, ein Logistikmodul und ein größeres Wohnmodul sollen erst später folgen. Eine so kleine Raumstation kann man recht schnell wegkürzen und schon war´s das wieder mit dem Mondprogramm. Eine Präsenz auf der Mondoberfläche, vermutlich in einem kleinen Wohnmodul, soll erst im Jahr 2028 folgen, in der Politik entspricht das einer Ewigkeit. Und auch die internationale Kooperation ist nicht tief genug, um das Lunar Gateway vor den Launen künftiger US-Präsident*innen zu schützen.

2024 werden Menschen den Mond betreten, die Chancen dafür stehen gar nicht so schlecht. Doch es wird nicht in dem Zeichen geschehen, in dem wir Menschen eigentlich in dieses neue Raumfahrtzeitalter eintreten sollten. Beispiel: In der 18-minütigen Rede von Vizepräsident Pence kommt 53 Mal das Wort „America“ vor – „partnership“ nur einmal. Und das obwohl die europäische Raumfahrtorganisation ESA den Antrieb, die Energieversorgung und die Lebenserhaltung für Orion MPCV entwirft und auch Kanada sowie Japan am Lunar Gateway beteiligt sind.

Das Ziel ist klar, der Mond soll diesmal dauerhaft kolonisiert werden. Doch wir haben es auf der Erde nun wirklich lang genug mit Nationalstaaten versucht – das Weltall hätte ein Neuanfang sein können. Stattdessen wird China zum Gegenspieler stilisiert, das am Wettkampf mit den USA jedoch nicht wirklich interessiert ist, dort hat man ganz andere Pläne. Pence ging sogar so weit, China als militärische Bedrohung und den Weltraum als Schlachtfeld zu bezeichnen.

Dabei steht im Vertrag über die Grundsätze zur Regelung der Tätigkeiten von Staaten bei der Erforschung und Nutzung des Weltraums einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper ganz klar:

„Die Erforschung und Nutzung des Weltraums einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper wird zum Vorteil und im Interesse aller Länder ohne Ansehen ihres wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungsstandes durchgeführt und ist Sache der gesamten Menschheit.“

aus Artikel I des Weltraumvertrags

und weiter:

„Der Mond und die anderen Himmelskörper werden von allen Vertragsstaaten ausschließlich zu friedlichen Zwecken benutzt.“

aus Artikel IV des Weltraumvertrags

Im Falle einer militärischen Eskalation könnte also auch eine Ausweitung in den Weltraum drohen. An den Weltraumvertrag, an 107 Staaten gebunden sind, wird sich schlicht nicht mehr gehalten. Der Aufbruch in den Weltraum steht also in keinem guten Zeichen, die Ära der internationalen Kooperation, begonnen mit der ISS, scheint vorbei. Aber immerhin ist auch der Stillstand in der Raumfahrt nun endlich beendet.

Und wenn 2028 tatsächlich das erste Habitat im Shackleton-Krater auf dem Mond steht, erkennt man vielleicht ja doch endlich den Wert globaler Zusammenarbeit. In den Jahren danach könnten weitere Habitate folgen, in denen Wissenschaftler*innen dann viele Jahre statt einige Monate verbringen.

Bild einer Mondbasis

Langsam könnten auch die Familien der Wissenschaftler*innen auf den Mond ziehen und die Basis könnte für Tourist*innen geöffnet werden. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts könnten hunderte Menschen dauerhaft auf dem Mond leben, dann kann sich die Mondkolonie durch Geburten im Weltraum sogar selbst aufrecht erhalten. Doch das wird nur mit internationaler Kooperation möglich sein, keine Nation schafft sowas alleine.

Woran weiterhin festgehalten wird ist die Privatisierung der Raumfahrt und hier gibt es tatsächlich Positives zu vermelden, SpaceX und Boeing haben ihre astronautischen Raumtaxis entwickelt, sie sollen in wenigen Monaten die ersten Menschen zur Internationalen Raumstation bringen. Auch Weltraumtourist*innen sollen mit ihnen ins All fliegen, zur Raumstation oder aber in ein zukünftiges Weltraumhotel – wobei diese Pläne meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht kritikwürdig sind.

Und dann gibt es ja noch den Mars, der bleibt Langzeitziel und soll nach der Errichtung der permanenten Präsenz auf dem Mond in den 2030ern angeflogen werden, zunächst nur mit einer Umkreisung, später mit Landung – dabei soll auch die Venus passiert werden.

Auch hier hat die US-Regierung natürlich keine Gelegenheit ausgelassen, sich gehörig zu blamieren. So bezeichnete Präsident Trump den Mond in einem Tweet als „Teil des Mars“ und wollte zwischenzeitlich sogar noch während seiner Amtszeit Menschen auf den Mars bringen. Die NASA sollte dafür ein unbegrenztes Budget erhalten und alles andere aufgeben, woran sie derzeit arbeitet. Dabei sind viele Technologien dafür noch gar nicht vorhanden, etwa Rohstoffabbau auf fremden Planeten oder Schutz vor kosmischer Strahlung. Jetzt zum Mars aufzubrechen, wäre mit unbegrenztem Budget vielleicht möglich – aber nicht nachhaltig und sehr gefährlich.

So sieht es derzeit nach einer Marslandung nach 2030 aus, das nötige Habitat dafür befindet sich aber noch in Planung. Und wer das bezahlt, ist noch unsicher. Vielleicht ja Mexiko… Die Zukunft wird zeigen, ob künftige Regierungen es schaffen, das Weltraumprogramm fortzuführen, um nicht einen erneuten Kurswechsel zu riskieren, aber diesen bitteren patriotischen Beigeschmack zu verdrängen. Eines ist derzeit klar:

„US-Regierung will schneller auf den Mond“

ZEIT ONLINE, März 2019

Dabei hat sie meine enthusiastische Unterstützung. Aber ich fürchte, das einzige, was hier „great again“ wird, ist unser Trabant bei Vollmond.

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