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SC Freiburg | Ohrensohn

SC Freiburg/SC Freiburg-12. April 2013-0273.jpg

SC Freiburg – Hannover 96, 12.04.2013

14 Uhr 05 Minuten Ankunft am  ICE Bahnof. Geplante Abfahrt des Zugs ist 14:38 Uhr. Pünktliche Ankunft vorausgesetzt sollten wir gegen 18:00 Uhr eintreffen. Genügend Zeit um die Klamotten unterzubringen und ganz gemütlich Richtung Stadion aufzubrechen. Überhaupt schien dies ein problemfreier Ausflug zu werden. Dies ist sicherlich relativ zu betrachten, aber es drohte auf Grund des bis Freiburg durchfahrenden Zuges keine Umsteigeproblematik. Die Verbindungen vor Ort schienen ebenfalls ziemlich unproblematisch und Sohnemann konnte sowohl mit dem SC Freiburg als auch mit Hannover 96 so wenig anfangen, dass es keinen „Der-Verein-muss-gewinnen-sonst-raste- ich- aus-Verein-gab. Er freue sich sehr auf den Torwart mit der Jogginghose, sagte er mir zu Beginn des Trips, der in Frankfurt begann und in Hamburg enden sollte. Wir waren quasi auf dem Weg zum geografisch logischen Zwischenstopp in Freiburg. Sohnemann beweist Kalkül und Humor bei der Planung der einzelnen Spieltage. Wir hocken meist bewaffnet im Esszimmer. Ich habe den Laptop um die Stadionpläne aufzurufen und um ggf. sofort Tickets buchen zu können. Er hat die Spielpläne und eine große Deutschlandkarte um zu prüfen wie weit auseinander einzelne Städte liegen. Unser 3-Spiele Wochenende klappte ja gesundheitsbedingt nicht und auch für dieses Wochenende waren „nur“ 2 Spiele geplant. Diskutiertem wir beim letzten Mal noch intensiv über den Vorteil der Nähe von interessanten Klubs in NRW, so schien Sohnemann, diesmal bewusst weit auseinander liegende Paarungen zu bevorzugen.

„Was hältst du von Cottbus am Samstag und Stuttgart am Sonntag, Papsi?“ Seine Finger fuhr die eingezeichneten Bahnlinien ab. O.K., spielen wir das Entfernungsspiel. „Wir könnten am Freitag mittag nach Freiburg, um 23:00 Uhr mit dem Nachtzug von dort durchrasen bis nach Hamburg und dort versuchen mittags Tickets für St.Pauli zu bekommen“ Das kurze Nicken in Verbindung mit den strahlenden Augen verriet mir, dass der Projektleiter nicht ganz abgeneigt schien. Nachtzug gebucht. Freiburg Tickets in Block DD gebucht. Fertig.

Ich fand den SC Freiburg irgendwie immer süß. Ich vermute diese eigentlich unpassende Verniedlichung ist bei mir den –willi zeiten geschuldet. Es kam natürlich wie es kommen muss 14:10 Uhr. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass wir kaum Bargeld und keine EC-Karte dabei hatten. Vermutlich hatte Töchterchen wieder mit meinem Portemonnaie gespielt, es leergeräumt und einzelne Bestandteile in der Wohnung versteckt.

Kein Auto vor Ort, weil wir mit dem Zug die 25 Kilometer aus dem Vorort angereist sind, stellte ein zusätzliches Problem dar. Den 14:38 Uhr Zug konnten wir vergessen und um 15:16 Uhr fuhr schon der letzte Zug mit einer Ankunftszeit, die eine pünktliche Ankunft im Stadion sicherstellte. Die Herrin des Hauses freute sich sehr über unseren Anruf. „Schatz, du hast 40 Minuten, die Kleine fertig zu machen, die EC-Karte zu suchen und Dich durch den Freitagsverkehr zu mogeln und zum ICE Bahnhof zu kommen“. 15:05 Uhr. Frau kommt um die Ecke gedüst. Sie war überhaupt nicht sauer, oder hat dies verdammt gut kaschiert. Ich sagte es bereits, aber ich habe die beste Frau der Welt. Dazu aber ein andermal mehr.

Dank tatkräftiger Unterstützung der wohl wahren Projektleiterin sitzen wir pünktlich im einzigen Alternativzug, der dann mit einstündiger Verspätung um halb acht in Freiburg ankommt. Schicker Bahnhof. Schnell die Klamotten in diese neuartigen Schließfächer geschmissenund ab in die Straßenbahn. Sohn war vollkommen tiefenentspannt. Die drohende Verzögerung zu Beginn sorgte ihn kurz, aber er ging mit der Zugverspätung sehr cool um. Gut, die Bahn hat da vielleicht diesmal auch ein wenig zu beigetragen. Sohnemann liebt ( Von wem er das hat?-keine Ahnung) Verspätungsbegründungen der Deutschen Bahn. Und die konnten auf dieser Tour mit etwas Neuem aufwarten.

„Verspätung auf Grund unbefugter Telefonnutzung entlang der Gleise“

Ich war dem Herrn Zugchef durchaus dankbar, dass er in einer weiteren Durchsage erklärte, dass es sich um die Notruftelefone an den Gleisen handelt. Was mir weder die Bahn und auch nicht der Zugchef erklären konnte, wieso man eine Strecke von über 40 Kilometern deswegen im Schritttempo zurücklegen muss?

Das Notruftelefon muss doch eigentlich gut lokalisiert werden können. Einen Kilometer davor und danach langsam zu fahren hätte ich für ausreichend erachtet. Aber 40 Kilometer? Oder handelte es sich um eine organisierte Bande von Notruftelefonmissbrauchern , die einen Bahnnotruftelefonflashmob organisiert hatten?

O.K., da stehen vermutlich mehrere Telefone und ein einzelner Verrückter ist von Telefon zu Telefon gelaufen. Aber wir hat der dann die Marathonstrecke in 45 Minuten geschafft und wäre es dann nicht erst recht klug gewesen schneller zu fahren?

Wie auch immer. Sohn lachte herzhaft. Grundsätzlich erschließt sich für mich die Schönheit eines Menschen oft bei einem aufrichtigem nicht stoppbarem Lachen. Ein verschmitztes Grinsen ist süß nett, Höflichkeitsgrinsen meist scheisse, ein Lachen schön, aber nichts geht über ein aufrichtiges unkontrollierbares Lachen. Und wenn es von ihm kommt freut es mich gleich doppelt millionenfach. Er lacht selten. Dies hängt glaube ich nur bedingt mit seinem Asperger-Syndrom zusammen, aber ich bin da auch kein Fachmann en Detail. Ich las, dass man Schwierigkeiten mit ironischen Witzchen hat und ich merke, dass er bei Sprichwörtern mich manchmal anschaut als hätte ich auf Kisuaheli den „FC Bayern Stern des Südens“ gesungen.

Fakt ist, dass er selten lacht. Also so herzhaft meine ich. Am ehesten gelingt dies noch, wenn er selber einen Witz erzählt  und ich dann über den Witz lache. Gut, ich gebe zu es ist bei mir nicht immer ein aufrichtiges Lachen. (denn… Sohn, du mußt jetzt stark sein. Deine Witze sind scheisse gewesen, als du 7 Jahre alt warst.)

Ich lache oft nur weil er dann lacht. „Warum lacht er?“,  frage ich mich dann oft. Lacht er jetzt wirklich über seinen „Fritzchen-Oma-Bananenschale-Was auf dem Boden liegt darf man nicht aufheben“ -Witz ? Ich vermute eher, er lacht dann über mich. Vielleicht lacht er mich dann auch aus. Gut . Manchmal übertreibe ich es auch. Ein Bisschen. Ein kleines Bisschen.

Den Oma-Witz erzählte er mir im Auto. Seinen Hinweis: „Du darfst aber nicht lachen“, hätte es eigentlich nicht gebraucht ob der Flachheit und des Bartes dieses hallervordischen Artefaktes. Wir fuhren auf der Landstraße. Was nach vollendetem Vortrag seinerseits mit einem lauten Lachen meinerseits begann, ging unmittelbar in ein  einhändiges Schenkelklopfen über, gepaart mit unfassbar lautem „Hohohohoho“ und „Muahahahahahahahah“  und endete mit einem Halt auf dem Feldweg am Straßenrand und einem „Nix zu verliern -Gedächtnis Tanz“ . So ähnlich. Nur liegend. Es war nicht so, dass dies geplant war, aber die prüfenden Blicke, die ich meinem Sohn zuschmiss verrieten : Es gefiel , wenn Papsi sich zum Horst macht.

Für mich ist es dann ist es meistens zu spät. Meinen Sohnemann so offen, frei jeglicher Schwierigkeiten lachen zu sehen ist und bleibt die größte Droge für mich. Ohne Chance auf Suchtverlagerung werde ich mich dafür weiter zum Obst machen. Jahrzehnte.

Wenn es sein muss findet Ihr mich noch mit dem Rollator im Feld liegen, sich kugelnd und rollatorend vor Lachen, wenn mein Sohnemann mir dann mit über 60 die guten, alten Witze aus 2013 erzählt.Wenn ihr also demnächst irgendwo in Stadionnähe einen Mittdreissiger seht, der sich völlig der Lächerlichkeit preisgibt und daneben steht ein ganz normal herzhaft lachender Junge.Sprecht mich an. Ich würde mich freuen Euch kennen zu lernen. Worum ging`s ? Fußball!

Anscheinend gibt es in Freiburg einen Rentner-Fanclub. Das Durchschnittsalter  in der Straßenbahn läge ohne unsere Anwesenheit sicherlich knapp unter dreistellig. Es störte nicht, fiel aber auf und irgendwie fand ich es süß seltsam.

Die Fahrt durch eine  süße wunderschöne Innenstadt und nach knapp 15 Minuten schienen wir schon an der richtigen Haltestelle angekommen. Direkt nach dem Ausstieg wiesen diverse fliegende Händler den Weg, was nun auch für mich das letzte sichere Zeichen war: Wir sind hier richtig. Zwischenzeitlich kamen dann nämlich doch intensive Zweifel auf. Abgelenkt von den SC Freiburg Fan Schals, aber in Anbetracht des durchweg betagten Alters unserer Begleiter, hatte ich zwischendurch die abstruse Idee, einer sich intensiv mit dem SC Freiburg identifizierendeAltersheimbesatzung beim Ausflug gefolgt zu sein. Die Vielzahl an Omas und Opas könnte auch den ganzen Tag in der Therme um die Ecke gewesen sein und schauen sich jetzt im Seniorenstift am Ortsrand das Spiel auf Sky an.

„Eurobba wir gomme-Schals-Eurobba wir gomme Schals “ schrie die optische  Mischung aus Jean Pütz und Eminem durch die Gassen und kürzte damit den oft mühseligen Prozess der Schalwahl rigoros ab. Gut so.

Am süßen stylischen Stadion angekommen bewegten wir uns in Richtung Block DD.Die Zeitspanne zwischen Abpfiff und Abfahrt des Nachtzugs nach Hamburg war nicht sonderlich groß, so dass sich dieser Block wohl auch dadurch empfahl, weil man ihm nach dem Spiel gut in Richtung Bahn entfliehen konnte. Auch in der Schlange zur Einlasskontrolle fielen wieder die vielen älteren Menschen auf. Dies warf bei mir die Frage auf, ob die Zusammenstellung von Zugzwang und 74 vielleicht gar nicht das Geburtsdatum oder ein WM Triumphjahr unseres Ratgebers war sondern ober der bekennende SC Freiburg Fanvielleicht sein echtes Alter im Accountnamen trägt. Wobei das jährliche Aktualisieren schon nervig wäre.

Die Ordnungskräfte in der Einlasskontrolle waren unverhältnismäßig ungründlich. Sohnemann wurde zunäöchst mit der Begründung Kinder würden nicht kontrolliert werden durchgewunken, was er nicht akzeptiert und so dann doch noch zumindest kurz die Arme auseinanderbreiten durfte

Wir nahmen unsere Sitzplätze ein. Top Sicht, direkt neben dem Gästeblockloch. Links neben uns ein Ehepaar um die 70, rechts neben uns ein zwei Opis um die 60. Ein Blick durch den Rest des Blockes verriet mir, dass Freiburg nicht nur als erstes diese süßen Klatschpappen eingeführt hat, sondern wohl auch das erste Stadion ist wo sich die Folgen der demografische Entwicklung so deutlich darstellt. Aber das sollte die Vorfreude auf das Spiel nicht schmälern Warum auch Sohnemann und auch ich hatten keinerlei Präferenzen. Einfach nur ein gutes Spiel schauen.

Die: „HSV, HSV, HSV“- Rufe machten  ihn dann doch kurzzeitig ein wenig skeptisch im Hinblick auf die beiden auflaufenden Mannschaften.

Ziemlich weit unten sitzend konnten wir dann auch noch das Spektakel eines Hannoveraner Fans beobachten, der sein „Goltern“ Banner noch gerne am Gästeblock (der aber bereits üppig behangen war) oder an der Bande unseres Blockes aufzuhängen versuchte. Ordner 1 lehnte ab. Ordner 2 wurde auf Wunsch des leicht angeschickerten Herrn hinzu gezogen. Ordner 2 lehnt ab. Der Herr gab nicht auf. Er versuchte über die Bande zu klettern. Ordner 3  kam hinzu und teilte ihm deutlich mit,dass sein Banner nicht aufgehängt werden kann. Friedel, gab auf.

Dachte ich zumindest. Und zu dem Zeitpunkt wo ich das dachte, wusste ich auch noch nicht, dass der Vogel Friedel heißt. Dies wurde mir erst 5 Minuten später schmerzhaft vor Augen geführt als Friedel mit der „ Ich hoffe du hast Deine Finger nach dem Pinkeln gewaschen“-Tragetechnik mit vier Plastikbechern nicht nur in der Reihe hinter mir, sondern unglücklicherweise auch direkt hinter mir Platz nahm. Dahinter sein Kumpel ( Name unbekannt, alkoholische Bewaffnung identisch!).

Die Fronten zwischen Friedel plus Freund ohne Name und der Blockumgebung in der sie sich befanden waren schnell geklärt. Sie outeten sich ja auch recht zügig durch Ihr „HAAAAAA ESSSSSSSSSSS VAUUUUU, HAAAAAA ESSSSSSSSSSS VAUUUUU,  …. „ Gebölke, was aber höchstens 10 % der Rentnerkampftruppe auf sie aufmerksam machte.

Die Diskussion , die sie (völlig ohne jegliche Hoffnung auf übereinstimmendes Ergebnis) führten drehte sich immer noch um die Fahne. Spielminute 1-10 verbrachten Sie mit intensiver Biervernichtung und der Diskussion wo die Fahne jetzt eigentlich hängen müsste.

Spielminute 10-20 verbrachten Sie damit über den Intellekt Ihrer Vereinskameraden im Gästeblock zu philosophieren und es keimte schnell in mir die Hoffnung Gewissheit auf, dass sich dort kein dümmeres Wesen auffinden lassen dürfte, sollte die Menscheit noch ein weiteres Jahrhundert überleben wollen. In Spielminute 20-30 widmete man sich ausgiebig den Ordnern, den beruflichen Qualifikationen der Mütter all dieser Ordner, sowie einer Aufzählung wo diese Fahne schon überall war (Aufzählung unsinnig. Sie war eigentlich überall –Innenklammer auf -Nou Camp auch- Innenklammer zu- auf der Welt )

In Spielminute 30-40 war es ruhig. Was aber nur daran lag, dass Friedel neuen Nachschub geholt hat. Weitere vier Tässchen feinster Gerstensaft.

„Friedel, holst du noch Schöppchen?“ Friedel holte.

Frisch aufmunitioniert bekam dann der „Smolka“ sein Fett weg. Leider konnte mir auch meine Twittertimeline bis heute nicht helfen , ob es sich bei diesem „Smolka“ um ein verunglimpfendes Schimpfwort für Herrn Slomka handelt oder eine durch Fankreise legitimierte Umgestaltung seines Namens. Ich vermutete aber, auch auf Grund des alkoholischen Zustands der beiden Herren , mehr aber dank realistischer Einschätzung der geistigen Fähigkeiten der beiden Asis, dass sie eventuell wirklich denken, der gute Mirko heißt so.

Halbzeit

Sohn fand das bis dahin alles relativ witzig. Das lag auch daran, dass die beiden so laut sprachen, dass es vermutlich auch außerhalb des Blockes wo wir saßen bereits erste,  vor 1960 geborene SC Freiburg Anhänger gab, die nun froh waren Ihr # (#=setzen Sie hier die Stadionwaffe Ihres Vertrauens ein) durch die nicht vorhandenen Einlasskontrollen bekommen zu haben.

Wir versuchten die Halbzeit mit einem süßen süßen  Getränk für Sohnemann  und mich, sowie einer Stadionwurst zu überbrücken.

Aber lieber SC Freiburg. Ich finde es total super und das meine ich vollkommen ernst als Inhaber mehrerer noch teils beladener Paycards , dass man bei Euch mit Bargeld Wurst und Co kaufen kann.

Die Abwicklung des Caterings hat nicht einmal Zweitliganiveau. Von den hygienischen Problematiken einmal abgesehen, wenn derjenige, der das Brötchen anfasst auch das Geld entgegen nimmt, war das mit Abstand die schlechteste Cateringorganisation, die ich je zuvor erlebt habe. Selbst kleinste Grundregeln, des organisierten Abverkaufs in Stoßzeiten wurden nicht eingehalten. Keine vorgezapften Getränke, unübersichtliche Anbringung der Preise und Pfandregelung usw.

Am unsinnigsten war aber, dass man nach Erhalt seiner Wurst (oder Würste) und dem Bezahlvorgang sich weiterhin im Pulk aufhalten musste um an die Flasche Ketchup oder Senf zu gelangen , die ebenfalls auf der Theke des Wagens steht.

So weinte ich auf dem einen Augen auf Grund der Colibakterien, die sich schenkelklopfend highfivten in Anbetracht der Übertragungsautobahnen , die dort gebaut und mehrspurig freigehalten wurden und mein gastronomisch-ökonomisches Auge weinte bitterliche Tränen, während mein Monk versuchte auszurechnen wie viel mehr Umsatz die Würstchenbude machen würde, wenn diese gottverdammte Ketchupflasche auf einem kleinen Tisch zwei Meter neben der Imbissbude stehen würde. Worum ging`s ? Fußball Friedel und sein Kumpel. Stop.

Liebe Twitterer, ich möchte , dass ihr Euch ein bisschen heimisch fühlt, deswegen nennen wir die beiden jetzt einfach nur noch A1 (Friedel) und A2 (der andere). #ausGründen

A1 und A2 waren in Höchstform. Smolka, die Ordner, der Gegner, die HSV-Fans.

Sie alle hatten schon aus mehr oder weniger fadenscheinigen Gründen ihr Fett wegbekommen.

Schlaudraff, war der nächste , weil „der Wichser nicht durchzieht. Der Schisser.“

( In dieser Szene hatte Schlaudraff nicht den Hauch einer Chance mit der Fußspitze noch an den Ball zu gelangen, Baumann war nach einem Steilpass gute 2 Meter vor Ihm am Ball)

Ich gerate in solchen Momenten immer ein wenig in den Gewissenskonflikt. Es sind die Momente, wo du dir nicht sicher bis ob dieses gesamte Projekt eine gute Idee ist.

Ob solche Touren wirklich charakterfördernd für ein 7-jähriges Kind sind.

In Hoffenheim war es die Frau Mama von Hopp, die von den Düsseldorfer Fans im direkt benachbartem Block unnütze sowie niveaulose Aufmerksamkeit erfuhr. Auf Schalke waren es Gesänge über diverse inzestiöse Praktiken im benachbarten Dortmund, die widerum sich gegen den VfL Wolfsburg ebenfalls des Vokabulars einer im Rotlichtmilieu tätigen Dame (dessen Sohn)  bedienten um Ihre Unzufriedenheit mit dem Schiedsrichter zum Ausdruck zu bringen. Hier nun also der masturbierende Stürmer.Aber im Kontext der Frage : Bin ich hier mit einem 7-jährigen Kind richtig?, würden 95 % sicherlich auch mit recht sagen: Nein!

Ich bin auch Realist was das angeht. Ich berücksichtige dies mittlerweile und wäge ab zu Gunsten meines Sohnes. Überwiegen die Vorteile, bekomme ich das entstandene  Problem in den Griff. Ihr müsst dies nicht wissen.

Ihr solltet das aber wissen, denn so nach und nach lernen wir ja auf unseren Touren auch den ein oder anderen kennen und wenn mein Sohn, dann vielleicht als Ausdruck seines Zutrauens einmal mit seinem Fachwissen prahlen will, dann müsst ihr informiert sein, warum

Wolfgang Stark`s Vater so riesige Ohren hat

( Wolfgang Stark ist nämlich ein Ohrensohn und kein Hurensohn)

Borussia Dortmund -VFL Wolfsburg

Warum Schlaudraff ein Problem mit Drogen hatte.

(Er ist: Der Fixer und kein Wichser)

Hannover 96 – SC Freiburg 

Und auch wenn sich diesbezüglich feuerherdtsche und kamkeske Nackenhaare gen Himmel recken, so bitte ich Euch alle  trotzdem im Falle eines persönlichen Treffens den geschichtlichen Ursprung , des altdeutschen Sprichworts:

“Eine Fuhre Hohn erhalten“

zu bestätigen, sollte dieses Thema zur Sprache kommen.

Denn es ist traurig, aber vermutlich ist es mir nur so möglich auch zukünftig Spiele der TSG 1899 Hoffenheim und dessen Mäzen Herrn Hopp zu besuchen der zu meinem Bedauern regelmäßig mit einem Spruch dessen Ursprung wohl in diesem altdeutschem Spruch zu finden ist.

„Dietmar Hopp, hier hast du  Hohn eine Fuhre“

(Es bedarf vermutlich keiner Erklärung was die Düsseldorfer Anhänger sangen)

TSG 1899 Hoffenheim – Fortuna Düssseldorf

Abstrus und abenteuerlich. Ich weiß. Verstrickungen in unterschiedlichste Richtungen und Ebenen, die sich u.a. ergeben wenn Sohnemann fragt: Was singen die da?

Eine ähnliche Problematik ergibt sich zu Hause. Es gibt eine Art internes Wörterbuch , welches wir benutzen um Probleme zu umgehen.

Er geht nicht zum Friseur, weil er nicht möchte, dass von seinem Körper etwas abgeschnitten wird. Daher gehen wir nur zum Schnippinator , der den Spiegel abhängt und Haare mit einem Instrument ablasern kann. Er isst keine Paprika, weil Papsi diese aus Spaß früher einmal Paparika genannt hat und er Sorge um dessen Herkunft hat. Daher sind jegliche Paprikasorten bei uns seitdem Spitzschoten, Rotschoten, Grünschoten, Gelbschoten, Minischoten.

Soweit kein Problem. Man muss eben nur Schoten, also Paprika kaufen, der nicht wie Paprika aussieht, denn sonst würde er es merken.

Nennt Ihn auch nie „Kleiner“ oder „der Kleine“. Er würde Euch hassen dafür und das Treffen wäre zeitnah beendet. Er ist der GRÖßTE der Welt und selbst logischste Vergleiche und Experimente, sowie Darstellungen ändern seine Meinung diesbezüglich nicht.

Regeln über Regeln. Der größte Aufwand ist eigentlich das sich gegenseitige Updaten mit neuen Regeln, Eigenarten und zu berücksichtigenden Punkten. Ich vermag seine Reaktion nicht einzuschätzen, wenn er irgendwann einmal erfährt, dass Wolfgangs Stark Vater gar keine großen Ohren hat.

Eigentlich wollte ich nur darauf hinaus, dass ich mich manchmal sorge vor dem Moment wenn mir die Vielzahl an Verstrickungen, Regeln und daraus resultierende Lügen zum Verhängnis wird. Man weiß ja, dass dieser Moment kommen wird und man plötzlich keinen Friseur mehr findet, der nicht auch „Friseur“ an der Tür oder auf der Außenwerbung  stehen hat.

Es ist wie mit 300 km/h auf eine Mauer zu fahren.

Du hast Bremsen. Aber du weißt du kannst sie nicht benutzen. Irre.

Und mein Sohn ist so nachtragend. Dazu das Elefantengedächtnis. Ende unbekannt.

Klingt kompliziert, oder? Ist es auch. Die oben begonnene Regel-Liste, ließe sich endlos fortführen und da dieser Blogpost mir ein wenig kurz erschien dieser kleine Exkurs. Verzeihung.

Worum ging`s ?

Fußball.

A1 und A2 waren nun  hageldichte. Man philosophierte weiter über dies gottverdammte Fahne, dessen Größe und Ausmaße bis zur 3.Spielminute deutlich unterhalb der Fahne von A1 lag. Das Blatt hatte sich diesbezüglich gewendet. Die Fahne von A1 würde mittlerweile reichen um das Team einer  Ganzdorf – Choreo in Castrop-Rauxel ins Delirium zu hauchen. Voll wie die Haubitzen stürzte A2 nun hinunter zum Ordner um ihm sein Leid zu klagen. Dieser reagierte cool und sofern ich dies aus der Entfernung beurteilen konnte nickte der Ordner nach einer ganzen Zeit und willigte ein.

Tatsächlich . Er hatte zugestimmt. Der Ordner hatte garantiert irgendeinen „Johnny Walker Opfer Deeskalationskurs besucht“. Während A2 sich die acht Stufen hochmühte, richtete der Ordner zwei Stühle im unteren Bereich aus.

A2 kam völlig euphorisiert an Rentner 1 bis R12 vorbei gestürzt um mit Niagarafall ähnlicher Aussprache A1 mitzuteilen, dass er das klargemacht hat mit der Fahne. Mit DER Fahne.

Trotz seiner Fahne.

A1 sprang völlig begeistert auf. Er vergaß für diese entscheidende Millisekunde den Eimer Bier den er in der linken Hand hielt, während er einen Eimer Bier in der rechten Hand hielt und trotz seiner atemberaubenden Reaktionsgeschwindigkeit landete der gesamte Inhalt seines Tässchens auf meinem Rücken oder besser gesagt auf meiner Jacke.

Unglücklicherweise trug ich den Abend keine neoprenledergummiLotuseffekt – Jacke , sondern eine Jacke die durch enorme Saugfähigkeit zu überzeugen wußte und wi es der Zufall so will hatte ich natürlich auf diesen Touren auch keine weitere Jacke dabei.

Ich unterbrach die halb kauend, halb brabbelnde Entschuldigung mit einem „Passt scho“, denn jegliche Diskussion hätte zur völligen  Eskalation geführt.

Sohn beömmelte sich vor Lachen. Ich konnte aber an mich halten. Ich nahm also nicht alle anderen Becher und goss sie mir über den Kopf und tanzte dazu , wie ich es , wäre dies daheim geschehen vermutlich getan hätte, sondern ich setzte mich,während mein Sohn laut gackernd mir immer wieder ins Ohr säuselte:

„Die sind lustig, Papsi. Die sind lustig.“

Ich nickte und versuchte mich dem Spiel zu widmen. Aber Friedel hatte nun die Fahne gerochen und Lunte geleckt. Ich wollte nur sein Blut.?! Oder so ähnlich.

„Die Fahne. Wir müssen die Fahne unten anbringen.“ pöbelte Friedel  A1 zu A2.

„Gib mir das Klebeband. Ich mach das“

„Ich hab kein Klebeband“

„Wie du hast kein Klebeband? Du wolltest doch…“

Minute 45-75 verbrachten die unfassbaren Idioten A1 und A2 mit der Klärung wer nun das Klebeband vergessen hatte, wer es mitbringen sollte, wer wem gesagt hat dass er es mitnehmen soll , wer es das letzte Mal mitgebracht hat und ob dies ein Grund dafür ist ,davon auszugehen , dass derjenige es auch diesmal dabei haben muss oder genau umgekehrt. Der Ordner winkte zwischenzeitlich feixend in Richtung der beiden Typen, die gefühlt mittlerweile die Aufmerksamkeit des gesamten Stadions innehatten.

Er hatte 2 Stühle auf einen schmalen Betonstreifen gestellt, was A1 mit :

„Schau, welch geiler Bannerplatz“ kommentierte.

Die beiden Stühle befanden sich übrigens direkt hinter den Werbebannern, die den Spielfeldrand säumten. Die einzigen, die das Banner  jemals gesehen hätten wären also die Besucher des Blocks DD gewesen. Und die hätten es von der Rückseite genießen dürfen. Was Idioten.

Während A1 und A2 miteinander kämpften hielten Sie wechselnd das Banner mal gemeinsam sitzend, mal einer stehend einer sitzend, in die Höhe. Der Zustand Ihrer Alkoholisierung (mächtig einen – ebenfalls sitzend)  ließ sie jeweils aufschrecken wenn ein Eckball an „unserer“ Eckfahne ausgeführt oder in dem dortigen Spielabschnitt  ein Zweikampf stattfand. Dies begeisterte natürlich die hinter ihnen platzierten R35 und R36 so sehr, dass sie diese zunächst freundlich baten: „köschshschnöschkösch ?

Irgendwas mit Fahne und Könnsenisch vermutete ich um dann auch deutlicher zu werden:

„aschscholscholorunnafahnaschoch“

Ich denke es ging um eine Körperöffnung im rückwärtigen Bereich sowie um die Fahne.

A1 schimpfte lautstark zurück, bis auch Zuschauer 53 und Zuschauer 83 sich einschalteten.

Schließlich beendete die sonore Stimme des optisch pavarottigleichem Zuschauer 132 mit einem stechendem Blick und einem wunderbar klar und fließenden , fast süßlich klingenden Hochdeutsch ins Gesicht gekotzten :

„Jetzt gib Frieden, Friedel , sonst klatscht`s“  die unrühmliche Szenerie.

A1 setzte sich und nuschelte irgendetwas mit A2. Es herrschte Ruhe. Bis zum Spielende. Wir rannten schnurstracks aus dem Stadion. Der Nachtzug wartete schließlich nicht lang. Sohnemann bekam sich auf der ganzen Strecke gar nicht mehr ein, weil er die beiden so lustig fand.

„Papsi, warum sind Türken schlechte Schiedsrichter?“

„Jay-Jay , der Friedel und sein Freund .  Das sind Arschlöcher.“

Sohn verstand was ich meinte. ( So interpretierte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest seinen Gesichtsausdruck zu diesem Zeitpunkt)

Gerne würde ich hier jetzt prahlen wie ich in einem mehrstündigem Prozess meinem Sohn die rassistische Äusserung von Arschloch1 und Arschloch 2  erklärt habe und er von nun an mich dabei unterstützen wird jegliche Form von Ausländerfeindlichkeit aus Stadien, Schulen, Supermärkten, Dörfern, Städten Kontinenten zu vertreiben, aber zu mehr als der o.g. Äußerung war ich an dem Abend nicht fähig.

Versagt. Aber was war eigentlich los?

Die Herren hatten sich trotz einer tadellosen Leistung von Deniz Aytekin, lauthals über den Schiedsrichter mokiert und dies einmal zu viel auch in den Zusammenhang mit einer türkischen Herkunft gebracht. Ich habe das nicht geprüft, weil es eigentlich keine Rolle spielt. Es ärgerte mich aber maßlos, dass Sohnemann, dies unter anderem so mit aufgeschnappt hatte und ich schämte mich im Nachhinein doch, dass ich A1 nicht einfach umgeboxt habe.

Ja, so einfach hätte ich es mir gerne gemacht, denn in seinem Zustand wäre er selbst gegenüber eines nicht unbedingt kampferprobtem Typs wie mir  wehrlos gewesen und das wichtige:

Er hätte sich vielleicht am nächsten Tag daran erinnert.

Mindestens darauf hinweisen, auch mit der Gewissheit, dass es rein gar nichts bringt, hätte ich ihn zurechtweisen müssen. Allein nur schon um Sohn zu zeigen, dass man so etwas nicht hinnehmen darf und um Zuschauer1- Zuschauer673 zu zeigen, dass es unakzeptabel ist dies so stehen zu lassen.

Ich gebe zu , ich hatte auch ein wenig Angst und habe deshalb die Schnauze gehalten. Konnte mir bisher nie erklären wie es passieren kann, dass  „mangelhafte Zivilcourage“ mit für ein Problem verantwortlich sein kann. Jetzt weiß ich es.

Passiert mir nicht wieder.

Ehrenwort.

Auf dem Weg zum Nachtzug erklärte ich Sohnemann noch, dass die beiden völlig betrunken waren und ich hoffte, dass in unserem Nachtzugabteil (4-Betten)  die anderen beiden Betten leer bleiben und wir unsere Ruhe haben werden. Am Bahnsteig fielen mir sofort zwei Herren in Hannover Kluft auf, die scheinbar  auf den gleichen Zug warteten.

Ich betete.

Umsonst.

Mir war es schon in dem Moment klar, als wir in den gleichen Schlafwagen einstiegen. Wer die fast schon menschenunwürdigen Größenverhältnisse in einem Schlafwagenabteil kennt, kann sich vorstellen, dass ich über die beiden Herren mit Leibesfülle 100kg+ nicht sonderlich erfreut war. Sie waren aber außerodentlich freundlich , fragten mich ob ich oben oder unten schlafen will , was mich dann doch genug schockierte, so dass Sohnemann in die Schockstarrenpause ein schnelles aber deutliches: „OBEN!“ einwerfen konnte.

Das der eine Typ dann noch nachlegte mit: „Dann macht Euch einfach schon einmal bettfertig . Wir warten hier im Flur“,  war dann doch alles irgendwie verstörend unwirklich. Sohnemann hatte nun auch keine Lust mehr eines der Betten alleine zu benutzen, so dass wir uns dann beide leicht entkleidet , aber völlig ungewaschen in das 80 cm breite und ca. 1,80 m lange Bett legten, welches zu meinem Erstaunen gar keine hochklappbares Seitengitter mehr hatte.

„Papsi, sind die beiden Arschlöcher auch betrunken?“

„Vielleicht ein klitzekleines bisschen“  tönte es aus dem Gang.

Ich grinste.

Der Typ grinste zurück.

Keiner der beiden hatte irgendwie glasige Augen, wankte oder wirkte betrunken, aber die Plastiktüte mit dem Glasklirren verriet mir, dass sie noch das ein oder andere Fläschchen zu vernichten gedenken. Ich gedachte nur meiner grandiosen Erklärung, die Sohnemann jetzt jeden Menschen in Hannover Kluft für ein Arschloch halten lässt.

Nur damit das Klaas ist. 100 % der Hannover 96 Fans meiner Twittertimeline sind dufte Typen, die sich wenn einem Kampf, dann dem Kampf gegen Rassismus widmen.

10 Minuten später. Sohnemann schlief wie ein Stein.

Ich lag , Hinterteil frei schwebend in der Mitte des Raumes, Sohn im Arm haltend, in dem 3 Quadratmeter großen Schlafgemach und regte mich über den widerlichen Biergestank auf, den die beiden ausdünsteten. Ich schlief schlecht. Fast gar nicht, weil auch ständig Teile unseres Reisegepäcks aus dem Regal auf das schmale Bett purzelten. Es ließ sich auch kein Fenster öffnen. Der Biergestank war widerlich. Ich hatte auch keine Ahnung wann und wie ich eingeschlafen bin. Ich wusste nur, dass ich kurz wach geworden bin als die Jungs in Hannover ausgestiegen sind.

Ich quälte mich aus dem Zwinger und bereitete, das Waschbecken vor, welches außerhalb der Waschzeiten als Tisch dienen sollte. Wir hatten noch eine Menge vor in Hamburg. Wir wollten den Kiezkicker.de unbedingt kennen lernen, erhofften uns auch noch ein kurzes Treffen mit dem Übersteiger und wollten zuvor ein Frühstück im Schweinske einnehmen. Die Zeit dort wollte ich ( was ich auch tat-Sehr intensiv-und erfolgreich) nutzen um die „Arsc…l..-Kiste“ gerade zu ziehen.

Aber nun war es gerade einmal halb acht und Sohnemann war wieder fit wie ein Turnschuh. Er genoss die ungewöhnliche Umgebung und das Zähneputzen, während an Ihm der Norden Deutschlands vorbeisauste. Ich hingegen musste Würgereize unterdrücken , weil dieser Biergestank immer noch nicht vollständig abgezogen war. Diese Dreckschweine hatten sogar ihre Flaschen hier rumliegen lassen, dachte ich bevor ich feststellen musste, dass es sich um Bionade handelte. Wie krank muss mein sein, wenn man sich erst vollaufen lässt ….Stop.

Der Gestank. Die Jungs sahen heute Nacht nicht nüchtern aus. Sie waren es. Der ekelhafte Biergestank hatte einen anderen Ursprung, der mir auch deutlich wurde, als ich meine Jacke anhob um an den Rucksack zu gelangen.

Danke Friedel. Wir müssen los. Der Nachtzug wartet nicht auf uns. Das Millerntor schon.

Hier geht`s zum St.Pauli Bericht

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4 Comments

  • heinzkamke

    Nee, was ich meinte: ich vergaß, bei unserem Treffen die oben im Text vorgegebene Redewendung bzw. das altdeutsche Sprichwort von der Fuhre Hohn zu verwenden

    Antworten
  • heinzkamke

    Ah, Mist. Die Redewendung. Vergessen. Zur Strafe hole ich mir eine Fuhre Hohn.

    Antworten
  • Stefan

    Ouf, was für ein megalanger Bericht mal wieder, du kannst dich einfach nicht kurz fassen. :o)

    Das eure Reise auf diese Weise begann, quasi beendet, bevor sie überhaupt richtig losging, hätte mich aber doch ziemlich wuschig gemacht, glaube ich, gerade, wenn es dann auch noch so knapp gewesen wäre. Zeitliche Vorabplanung komplett über den Haufen geworfen, das hätte das Wochenende komplett versaut…

    Den Film zum Tanz kannte ich noch nicht, aber das Tänzchen sah dann schon ziemlich unterhaltsam aus. 😉 Das Durchschnittsalter in der Straßenbahn dürfte, ganz nüchtern betrachtet, damit zusammengehangen haben, dass ihr halt ziemlich spät dran wart, und sich eine derartig späte Anreise eben nur Leute auf den Sitzplätzen erlauben können, die „ihren Platz“ im wahrsten Wortsinne sicher hatten. Das meist jüngere Stehplatzpublikum war halt ein, eineinhalb Stunden früher mit der entsprechenden Straßenbahn angereist, um im Stehplatzblock nicht ganz unten am Zaun stehen zu müssen, sondern noch einen normalen Blick aufs Spielfeld zu haben. :o)

    Die: ,,HSV, HSV, HSV“- Rufe machten ihn dann doch kurzzeitig ein wenig skeptisch

    (Rest des Satzes gelöscht….: gut so, kleiner Wochenendrebell! Hehe.

    An den mitunter recht speziellen, autistischen Humor kannst du dich übrigens schon einmal gewöhnen. Klar werden die Witze im Laufe der Jahre andere, aber das man über andere Sachen herzhaft lacht wie andere „normale Menschen“ ist zumindest nicht gänzlich ungewöhnlich, sondern hängt wohl ein wenig mit dem ablaufenden Kopfkino zusammen, was in einem abläuft, während man versucht, einen Witz wieder zu geben oder etwas anderes zu erzählen. Gelegentlich Dinge ziemlich lustig zu finden, an denen andere nichts ungewöhnliches entdecken können ist also vollkommen normal. :o) (und führt halt dann mitunter zu andere irritierendem in sich reingrinsen, in Momenten, die andere als nicht witzig empfinden). Keine Ahnung, wie ich das nun genauer beschreiben könnte.
    http://asperger.blogspot.de/2012/12/3-kommunikation-34-sprachstil.html schreibt was drüber, und in http://www.autismusundcomputer.de/marc2.de.html#witze geht es mehr um Tipps für einen selbst.

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