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Supererde um Barnards Stern entdeckt!

Barnards Stern b

Bildquelle: KKolaczynskiGJ 699b, schwarz-weiß, CC BY-SA 4.0

Exoplaneten entdeckt man eigentlich die ganze Zeit. Doch unsere Sonne befindet sich in den Außenbezirken unserer Galaxis, die Sterndichte ist hier bei uns ziemlich gering. Der nächste Stern, Alpha Centauri ist ein Dreifachsternsystem. Den kleineren Proxima Centauri umkreist eine potentiell lebensfreundliche Supererde, womöglich umkreisen ihn noch weitere Planeten. Auch Alpha Centauri A wird vermutlich von einem Planeten umkreist. Doch Barnards Pfeilstern, ein Stern der nicht nur wegen seiner geringen Entfernung schon immer ein interessanter Stern war, schien keine Planeten zu haben.

Schon im letzten Jahrhundert dachte man mehrmals man hätte große Gasplaneten um Barnards Stern entdeckt. Um kleinere Gesteinsplaneten zu entdecken fehlte die Technologie. Barnards Stern war auch schon immer ein Kandidat als Ziel für interstellare Reisen. Mit der Entdeckung, die man nun machte, wird der Stern nochmal ein gutes Stück interessanter.

Er hat Planeten, er hat keine Planeten, er hat Planeten, …

Planeten um Barnards Stern, das ist so ein Thema. Schon in den 60ern und 70ern dachte man durch Beobachtungen des Sterns, er würde von massereichen Gasplaneten umrundet. Die Messergebnisse deuteten auf zwei Planeten mit der jeweils halben Masse des Jupiters hin. Doch auch das stellte sich als falsch heraus. Schließlich konnte man die Existenz großer Planeten um Barnards Stern ausschließen. Um kleinere Planeten zu entdecken, waren die Messungen damals noch zu ungenau. So wurde es um die hypothetischen Planeten um Barnards Pfeilstern erstmal wieder ruhig. Bis jetzt.

Eine kalte Welt um Barnards Stern

In vergangener Zeit wurden auch viele kleinere Gesteinsplaneten entdeckt, viele davon in unserer direkten Nachbarschaft, wenige Lichtjahre entfernt und somit für uns vielleicht nicht auf ewig unerreichbar. Eine davon ist die jetzt entdeckte Supererde „Barnards Star b“. Der Planet ist zwar noch nicht bestätigt, aber die Messdaten sprechen ziemlich deutlich für seine die Existenz. Eine direkte optische Beobachtung mit bodengebundenen und Weltraumteleskopen oder Daten der Gaia-Mission wird 12.020 HE möglich sein. Mit den jetzigen Messungen der Universität Göttingen lässt sich auf eine Supererde mit mindestens 3,2 Erdmassen schließen die Barnards Stern einmal in 233 Tagen umkreist.

Zu kalt für Leben

Der Planet umkreist den Stern in nur 40% der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Barnards Stern ist allerdings extrem viel kleiner und leuchtschwächer als die Sonne. So erhält Barnards Star b, wie der Planet im englischsprachigen Raum nun heißt, trotz der engen Umlaufbahn nur zwei Prozent der Strahlungsleistung, die die Erde von der Sonne erhält. Somit wird die Oberflächentemperatur auf -170°C geschätzt, also zu kalt für flüssiges Wasser und damit für Leben wie wird es kennen. Die Bezeichnung „Supererde“ (eine Planetenklasse, die in unserem Sonnensystem fehlt) bezieht sich einzig und allein auf die Masse des Planeten, nicht darauf, wie ähnlich seine Oberfläche jener der Erde ist.

Aber weitere Gesteinsplaneten um Barnards Stern, womöglich auch lebensfreundliche, sind nicht ausgeschlossen. Wieder einmal müssen wir nun die Karte unserer kosmischen Nachbarschaft umschreiben.

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