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Was ist ein Shutdown?

FAQ & Glossar | Was ist ein Shutdown? | Was ist ein Shutdown

Was ist ein Shutdown im Kontext des Autismus-Spektrums?

Auslöser für einen Shutdown

Ein Shutdown im Kontext des Autismus-Spektrums kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die die Autistinnen und Autisten überfordern oder überwältigen. Diese Faktoren können eine Vielzahl von Ursprüngen haben, darunter sensorische Überlastung, soziale Überstimulation, oder sogar emotionale Belastungen, die sich im Laufe des Tages ansammeln. Es ist wichtig zu erkennen, dass ein Shutdown nicht einfach eine Reaktion auf eine einzige Situation ist, sondern oft das Ergebnis einer Vielzahl von Einflüssen, die zusammenkommen und eine überwältigende Wirkung auf Autistinnen und Autisten haben können.

Sensorische Überlastung

Eine häufige Ursache für einen Shutdown ist sensorische Überlastung. Autistinnen und Autisten können empfindlicher auf sensorische Reize wie Licht, Geräusche, Gerüche oder Berührungen reagieren. Wenn diese Reize zu intensiv sind oder zu viele auf einmal auftreten, kann dies zu einer Überstimulation führen, die einen Shutdown auslösen kann.

Soziale Spannungen

Soziale Situationen können ebenfalls einen Shutdown auslösen, insbesondere wenn sie für die betreffende Person besonders herausfordernd sind. Das können zum Beispiel überfüllte Veranstaltungen, unvorhersehbare soziale Interaktionen oder Situationen sein, in denen die Erwartungen nicht klar sind.

Symptome eines Shutdowns

Ein Shutdown äußert sich in verschiedenen Symptomen, die darauf hinweisen, dass die Autistinnen und Autisten überlastet sind und sich zurückziehen. Diese Symptome können eine Vielzahl von Erscheinungsformen haben, darunter Rückzug aus sozialen Situationen, vermehrte Reizbarkeit, Schwierigkeiten bei der Kommunikation oder sogar körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Shutdown nicht nur eine einfache Reaktion auf äußere Reize ist, sondern ein komplexes Zusammenspiel von inneren und äußeren Faktoren, die die individuelle Belastungsgrenze einer Person im Autismus-Spektrum erreichen oder überschreiten können.

Rückzug und Isolation

Während eines Shutdowns ziehen sich Autistinnen und Autisten oft zurück und versuchen, sich vor äußeren Reizen abzuschotten. Sie suchen möglicherweise nach einem ruhigen Ort, an dem sie sich sicher fühlen können, und meiden zumeist den Kontakt mit anderen Menschen.

Eingeschränkte Kommunikation und Interaktion

Die Kommunikation und Interaktion während eines Shutdowns kann stark eingeschränkt sein. Autistinnen und Autisten können Schwierigkeiten haben, zu sprechen oder zu antworten, und können den Blickkontakt vermeiden. Sie reagieren möglicherweise nicht auf Ansprache oder nehmen ihre Umgebung kaum wahr.

Umgang mit einem Shutdown

Unterstützung während eines Shutdowns

Wenn du mit Autistinnen und Autisten zu tun hast und bemerkst, dass sie einen Shutdown erleben, ist es wichtig, sensibel und unterstützend zu sein. In solchen Momenten ist es entscheidend, einfühlsam zu reagieren und den Betroffenen Raum und Zeit zu geben, um sich zurückzuziehen und ihre Emotionen zu verarbeiten. Dabei kann es hilfreich sein, ruhig zu bleiben und nicht zu überfordern, sondern vielmehr Verständnis und Geduld zu zeigen. Es ist auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass ein Shutdown für die betroffene Person eine sehr belastende Erfahrung sein kann, und daher ist Empathie und Unterstützung von außerordentlicher Bedeutung.

Reduzierung externer Reize

Um eine Situation zu entschärfen, in der eine Person möglicherweise von einem Shutdown bedroht ist, ist es ratsam, externe Reize zu reduzieren. Indem du das Licht dimmst, die Lautstärke senkst und eine ruhige Umgebung schaffst, kannst du dazu beitragen, die Überreizung zu minimieren und der Person dabei helfen, sich besser zu fühlen. Zusätzlich können Maßnahmen wie das Entfernen von störenden Gegenständen oder das Bereitstellen von beruhigenden Materialien wie Decken oder Kuscheltieren dazu beitragen, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, die den Stress reduziert und die Selbstregulation fördert. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, das für die betroffene Person angenehm und beruhigend ist, und ihr dabei zu helfen, sich sicher und wohl zu fühlen.

Respektieren der Bedürfnisse der Autistinnen und Autisten

Es ist von entscheidender Bedeutung, die Bedürfnisse von Autistinnen und Autisten zu respektieren und sensibel darauf zu reagieren. Dränge sie nicht dazu, zu kommunizieren oder weiterzumachen, sondern erkenne vielmehr ihren Bedarf nach Ruhe und Erholung an. Indem du ihnen Zeit und Raum gibst, um sich zu beruhigen, signalisierst du deine Unterstützung und dein Verständnis für ihre individuellen Bedürfnisse. Zeige Einfühlungsvermögen für ihre Gefühle und Grenzen und biete deine Hilfe an, wenn sie diese benötigen, aber achte darauf, ihnen auch die Autonomie zu lassen, selbst zu entscheiden, wie sie mit ihrem Shutdown umgehen möchten. Es geht darum, eine unterstützende und respektvolle Umgebung zu schaffen, in der Autistinnen und Autisten sich sicher fühlen können, um ihre Selbstregulation zu fördern und ihre Wohlbefinden zu verbessern.

Vorbeugende Maßnahmen

Eine weitere unterstützende Maßnahme besteht darin, im Vorfeld zu erkennen, welche Dinge oder Situationen für die Autistinnen und Autisten besonders herausfordernd sein könnten, und entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Indem du dich bewusst mit ihren individuellen Bedürfnissen und Schwierigkeiten auseinandersetzt, kannst du potenzielle Auslöser für Überlastungen identifizieren und geeignete Strategien entwickeln, um diese zu minimieren oder zu umgehen. Dies könnte bedeuten, bestimmte Umgebungen zu meiden, die für sie stressig sein könnten, oder aber sie anzupassen, um sie für die betroffene Person weniger belastend zu gestalten. Ein offener und einfühlsamer Dialog mit Autistinnen und Autisten sowie ihren Betreuern oder Angehörigen kann dabei helfen, die bestmöglichen Lösungen zu finden, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich sicher und unterstützt fühlen.

Je nach Alter ist es oftmals hilfreich zu versuchen im späten Nachgang eines Shutdowns mit dem Betroffenen zu versuchen prophylaktisch das ideale Handeln eines Elternteils oder auch einer anderen begleitenden Person konkret zu planen.

Wenn du zudem die individuellen Auslöser für einen Shutdown kennst, kannst du präventive Maßnahmen ergreifen, um diese Überlastungen zu vermeiden. Sprich mit den Autistinnen und Autisten über ihre Bedürfnisse und Grenzen und arbeite gemeinsam daran, Strategien zu entwickeln, um ihr Wohlbefinden zu unterstützen.

Schaffen einer unterstützenden Umgebung

Eine unterstützende und inklusive Umgebung kann dazu beitragen, zukünftige Shutdowns zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Sei offen für die Bedürfnisse von Autistinnen und Autisten und schaffe eine Umgebung, die ihre Stärken und Schwächen berücksichtigt und ihnen ermöglicht, sich sicher und akzeptiert zu fühlen.

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