Wochenendrebellen

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Wissenschaft

Material zu meinem Forschungsprojekt, Berichte über mein Physikstudium und eine Sammlung meiner Blogposts

Die Naturwissenschaften entschlüsseln den minimalen Satz an Regeln, nach denen unser Universum funktioniert. Diese Regeln gelten immer, kennen keine Ausnahmen und können nicht gebrochen werden – das macht sie so wunderbar. Ich kann mich darauf verlassen, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht einfach ihren Wert ändert, dass , dass was für das eine Elektron gilt, auch für das andere gilt, und zwar egal, wer was glaubt, behauptet oder propagiert. Der Natur durch eine Messung eine Frage zu stellen, kann trickreich sein, die Antwort zu verstehen ebenso. Nicht, dass das bei Menschen anders sei — aber die Natur lügt nie.

Mein Forschungsprojekt zur Chaostheorie

Blick in meine Notizen

Auswahl von Facharbeiten zum Projekt

Meine Forschungsposter

Meine wissenschaftlichen Vorbilder

(Definitiv unvollständig!)

Archiv meiner wissenschaftlichen Blogposts

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  • Gesellschaft und Geschichte
  • Ökologie und Nachhaltigkeit
  • Physik und Mathematik

Der Klima-Sozialismus-Mythos: Wenn Boulevardjournalismus auf Energieökonomie trifft

Ein Leitartikel in der BILD mag nur wenige Spalten umfassen, doch bei einer täglichen weiterhin viel zu hohen Reichweite von 1,2 Millionen Leser*innen entfaltet er die Wirkung eines Hurrikans im Informationsraum, auch dank Replikation und Verbreitung, so wie ich es nun tue.

Charlie Kirk, Pepe, Nick und die Groypers

„Natürlich kenne ich Charlie Kirk”, sagte meine Tochter, als ich ihr nahelegen wollte, in den nächsten Tagen Social Media lieber zu meiden. Ihre politischen Interessen sind überschaubar – umso mehr überraschte mich ihr Wissen.

Haben wir einen Kipppunkt übersehen?

Wir könnten bisher einen Kipppunkt übersehen haben. Das könnte sich einreihen, in eine Reihe von Erkenntnissen, die eine Wendepunkt in der Klimaforschung zeigen.

Jason am CERN und die rechte Hand der Lorentzkraft

Was ist das CERN und wieso macht Jason dort ein Praktikum? Eine der Arbeiten über seltene Kaonenzerfälle, die ich zur Vorbereitung las:Rare Kaon Decays

Ist die JUICE-Mission ein Wendepunkt bei der Suche nach außerirdischem Leben?

Am 13. April 2023 startet die europäische Weltraumorganisation ESA ihre Mission JUICE. Die Abkürzung steht für “Jupiter Icy Moons Explorer” und ihr Ziel ist eines der vielversprechendsten Habitate für potentielles außerirdisches Leben: Die eisigen Monde des Riesenplaneten Jupiter.

Aufarbeitung der Kinderdurchseuchung

Inhaltsverzeichnis1 Die süße post-pandemische Versprechung2 Wie Corona zur Kinderkrankheit wird3 Vertuschte Todesfälle, Hirnschäden und Euthanasie4 Das Schlimmste steht uns noch bevor In diesem Jahr nehme ich wahrscheinlich wieder einmal an einem Wettbewerb für Nachwuchsforscher*innen teil. Dazu gehört natürlich auch immer ein obligatorisches Ethikformular, durch das die Wettbewerbsleitung prüft, ob die Forschung mit ethischen Grundsätzen vereinbar ist. Da ich auf dem Feld der physikalischen Mathematik forsche, ist es für mich lediglich eine Formalie, aber eines ist klar: Das Experiment “Kinderdurchseuchung”, das derzeit mit Zustimmung aller regierenden Parteien an Kindern und Jugendlichen durchgeführt wird, hätte ganz schlechte Karten für eine Genehmigung… Die süße post-pandemische Versprechung “Was passiert, wenn eine Personengruppe mit unterdurchschnittlicher Immunität und überdurchschnittlicher Durchmischung im Winter ohne Schutzmaßnahmen einem potentiell tödlichen Virus mit einem R0-Wert von 18 ausgesetzt wird und die Zivilgesellschaft es zulässt, dass der größte Druck von der Straße aus der Richtung antisemitischer Esoteriker*innen kommt?” In etwa so würde man wohl die Fragestellung formulieren. Die Experimentator*innen der Kinderdurchseuchung? Die CDU, die sogar Wahlwerbung damit macht mit coronaleugnenden Nazis offen zu diskutieren und als für lange Zeit größte Regierungspartei die Hauptverantwortung für beinahe 100.000 vermeidbare Todesfälle trägt (Quelle). Die SPD, die bei den Verhandlungen im April 2021 wohl innerhalb …

Extragalaktische Planeten in ferner Galaxie entdeckt?

Die meisten bisher entdeckten Planeten befinden sich in unserer direkten kosmischen Nachbarschaft. Einige wenige entdeckte Planeten befinden sich auch in den entfernten Gegenden unserer Galaxis, doch außerhalb der Milchstraße lassen Planetenfunde bisher auf sich warten. Das könnte sich nun geändert haben.

Raumsonden zu den Eisriesen!

Die Eisriesen werden im Sonnensystem ungerecht behandelt. “Die was…?”, werden jetzt einige wohl sagen und genau das meine ich. Die meisten wissen nicht einmal, was Eisriesen überhaupt sind. Ich spreche von Uranus und Neptun, den beiden äußeren Planeten des Sonnensystems, denen wir viel zu wenig Aufmerksamkeit zollen.

Sedna: Der Außenseiter des Sonnenystems

Sedna ist wahrhaft ein Außenseiter im Sonnensystem und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie umkreist unsere Sonne in extremer Entfernung, somit vermutet man eine eisige Welt. Doch Sedna gehört scheinbar nirgends dazu, sie befindet sich dort, wo eigentlich nichts sein sollte.

Gliese 667Cc und das Geheimnis der Bewohnbarkeit

Planeten finden sich auch an seltsamen Orten. Und an diesen seltsamen Orten finden sie sich sogar so häufig, dass streng genommen wir die Seltsamen sind. Eine Entdeckung der Europäischen Südsternwarte in nur 23 Lichtjahren Entfernung zeigt, dass wir allerdings auch diese Sternsysteme berücksichtigten müssen, wenn wir nach außerirdischem Leben suchen. Forscher*innen fanden dort eine womöglich bewohnbare Supererde namens Gliese 667Cc.

Der perfekte Ort für eine Mondbasis

Eines Tages werden Menschen in einer Mondbasis leben. Doch es wird kaum so sein wie der Nazi-Raketeningenieur Wernher von Braun es sich vorgestellt hat, mit komfortableren Umständen als hier auf der Erde. Der Mond ist und bleibt eine verstrahlte Steinwüste. Es gibt aber immerhin einige Orte, auf denen es dort tatsächlich nicht ganz so schlimm ist, etwa eine riesige Lavahöhle im Meer der Stürme, die nun entdeckt wurde.

Sind Planeten um Rote Zwerge sterilisierte Steinwüsten?

Die Euphorie war groß, als man um unseren Nachbarstern Proxima Centauri einen Planeten in der bewohnbaren Zone fand. Doch mittlerweile werden kritische Stimme laut: Planeten um solche Roten Zwerge könnten eher sterile verstrahlte Steinwüsten sein als zweite Erden.

Mehr Raumsonden für die Monde des Sonnensystems!

Alle Planeten des Sonnensystems wurden mittlerweile von Raumsonden erforscht, man könnte meinen, unser Sonnensystem sei nun vollkommen bekannt. Doch es gibt noch zahlreiche nahezu unerforschte Welten in unserem Sonnensystem, nämlich die Monde. Früher noch “Nebenplaneten” genannt und als Anhängsel betrachtet, wissen wir heute, dass sie oft interessanter sind als die Planeten selbst. 

Max-Planck-Institut | Takiwātanga | Gerüchte in der Schule

In der neuesten Episode des Radiorebell Podcasts erzähle ich von meinem Besuch auf einem Symposium im Max-Planck-Institut für Kernphysik und für Astronomie in Heidelberg, wir erklären den Namen eine unserer Mitgliedschaften auf Steady, Takiwātanga, sprechen über Gerüchte, die an meiner Schule kursieren, über Zeugnisse, Corona, den Niedergang von Twitter und wie wir damit umgehen wollen.

Lützerath Demo | Polizeigewalt | Klimakrise

An den Abbruchkanten des sogenannten “Doomsday-Gletschers” in der Westantarktis haben sich zwei Schmelzwasserseen gebildet. Die Ozeane haben im letzten Jahr noch einmal neun bis zehn Trilliarden Watt Energie mehr aufgenommen als im vorherigen Rekordjahr. Und der Great Salt Lake könnte in fünf Jahren verschwunden sein und eine riesige verseuchte Schlammwüste hinterlassen.

Große Magellansche Wolke könnte Kern der Milchstraße zum Quasar machen

Die Milchstraße ist unsere kosmische Heimat, eine riesige Spiralgalaxie, die womöglich 300 Milliarden Sterne beherbergt. Sie ist bei guten Lichtverhältnissen als Schleier am Nachthimmel zu sehen, auch mit bloßem Auge. Es scheint dann so, als wäre sie absolut unveränderlich, wäre schon immer da gewesen und wird auch immer da sein. Doch das trügt, auch sie wird sich in Zukunft verändern – und zwar früher als wir dachten.

Physik-Mythen 2: Der Tunneleffekt ist keine Quantenphysik.

Der Tunneleffekt ist fester Bestandteil des Physikunterrichts der Oberstufe im Themenfeld Quantenphysik. Dort wird er als skurriler und beinahe magischer Quanteneffekt verkauft: Quantenmechanische Teilchen können eine Barriere auch dann überwinden, wenn deren Energie höher ist als ihre eigene, sie können daher auch dort gefunden werden, wo es gemäß klassischer Physik unmöglich wäre. Nicht nur ist diese Darstellung des Tunneleffekts falsch, er hat auch eigentlich wenig mit Quantenphysik zutun, sondern mit Schwingungen und Wellen. Man macht es sich da viel zu schwer…

Wie viele Monde hat die Erde?

Wie viele Monde hat die Erde?

Einen.

Dann bis nächsten Mittwoch…

Nein, wäre es so einfach, würde ich wohl kaum darüber schreiben. Die Frage ist tatsächlich hochkomplex und wurde in Vergangenheit schon häufig ernsthaft gestellt. Und auch heute lohnt es, sich damit zu beschäftigen.

Mars Sample Return und die Angst vor den Viren aus dem All

Wenn man den Mars erforschen möchte, dann gibt es ganz unterschiedliche Wege, das zu tun. Man kann Simulationen und Berechnungen durchführen, ihn mit Teleskopen beobachten, mit einer Raumsonde an ihm vorbeifliegen, in einen Orbit eintreten, dort landen, seine Oberfläche mit Rovern befahren oder sogar mit einem Helikopter überfliegen. Das interessanteste und ambitionierteste Konzept ist jedoch Mars Sample Return, nun soll es womöglich endlich umgesetzt werden.

Vulkane könnte es auch auf Asteroiden gegeben haben

Vulkane sind im Weltraum nichts Außergewöhnliches, vom riesigen Olympus Mons auf dem Mars über die Schwefelseen des Jupitermonds Io bis zu Eisvulkanen auf Triton. Doch eine Studie kalifornischer Forscher*innen legt nun nahe, dass es vor Jahrmilliarden, in der Frühzeit des Sonnensystems, sogar Vulkanausbrüche auf Asteroiden gab. Diese sahen dann aber ganz anders aus als irdische Vulkanausbrüche.

Primordiale Schwarze Löcher sind NICHT die Dunkle Materie

Dunkle Materie, das ist aktuell womöglich das größte Rätsel der Kosmologie. Bei der Dunklen Materie handelt es sich um eine rätselhafte Substanz, die es im Universum geben muss, um zusätzliche Gravitationskräfte zu erklären – aber sich einfach nicht finden lässt. Alles, was Masse hat und unsichtbar ist, das ist Dunkle Materie. Der Begriff ist dazu angedacht, den Eindruck zu erwecken, wir wüssten, wovon wir sprechen. Maximales Selbstbewusstsein bei völliger Ahnungslogikeit. Theorien darüber, was Dunkle Materie eigentlich ist, gibt es viele. Einige Physikerìnnen gehen davon aus, dass die Dunkle Materie aus bisher unbekannten Teilchen, Staubwolken oder weißen Zwergen besteht. Doch der Fund neuer Elementarteilchen oder anderen potentiellen Massequellen blieb bis jetzt aus. Auch eine weitere vielversprechende Theorie ist nun wohl beerdigt. Beim Urknall hätten laut Berechnungen eine Vielzahl an winzigen Schwarzen Löchern entstehen können. In den ersten Sekundenbruchteilen nach dem Urknall überstieg die Dichte des Universums die eines Atomkerns. In einigen Regionen hätten dort Schwarze Löcher entstehen können. Sie wären extrem klein und hätten nur die Masse von Kometen oder Asteroiden. Ob diese Gebilde existieren und ob es sie tatsächlich in großer Zahl gibt, sodass sie die zusätzliche Masse erklären können, war bisher unklar. Doch wenn es die Objekte wirklich gäbe, …

Leser*innenfrage: Was ist der Unterschied zwischen Emissionsnebeln und Reflexionsnebeln?

Jemand bat mich, einmal etwas über den Unterschied zwischen den Reflexionsnebeln und den Emissionsnebeln zu schreiben. Selbstverständlich… Beginnen wir ganz am Anfang. Nebel, der Überbegriff für alle leuchtenden, großflächigen Strukturen am Himmel, können die Geburtsstätte oder aber die Friedhöfe von Sternen sein. Denn nachdem Sterne wie unsere Sonne am Ende ihrer Existenz zum Roten Riesen geworden sind, stoßen sie ihre Hüllen von sich. Dadurch entsteht ein Nebel, wie beispielsweise der Ringnebel oder Jupiters Geist, in dessen Zentrum sich ein weißer Zwerg befindet, eine ausgebrannte Sternenleiche. Man spricht dann von Planetarischen Nebeln, die aber nichts mit Planeten zutun haben. Kosmische Nebel Größere Sterne, beispielsweise Betelgeuse, hingegen explodieren in einer Supernova, sie schleudern ihre Überreste bis weit in den Kosmos – aus ihnen entstehen in kosmischen Nebeln, stellaren Kreißsälen, dann neue Sterne. Ihr Staub bildet den Urstoff für eine neue Generation aus Sternen und die bei der Explosion entstandene Druckwelle dient zur Verdichtung. Nun war die Frage aber der Unterschied zwischen einem Reflexionsnebel und einem Emissionsnebel. Emissionsnebel Emissionsnebel, wie beispielsweise der berühmte Orionnebel, emittieren selbst Licht. Die Mechanismen sind physikalisch recht komplex, auch die Quantenphysik spielt dabei eine Rolle. In der Nähe eines Emissionsnebel müssen einige große, extrem heiße, bläuliche Sterne als Energiequelle existieren. …

Dragonfly fliegt zum Titan!

Wir alle müssen im Leben Entscheidungen treffen, der NASA geht das nicht anders. Auch sie muss entscheiden, was sie mit dem Geld macht, welche Missionen sie finanziert und welche sie aufgibt. Eine große Entscheidung wurde nun getroffen, nämlich die über die vierte Mission des New-Frontiers-Programms. Die Reise soll wieder zum Saturmond Titan gehen, und zwar mit der Roboter-Drohne Dragonfly.

Tansania: Ein Land im Wandel – Die Herausforderungen der Trinkwasserversorgung

Tansania ist ein Staat in Ostafrika mit der Hauptstadt Dodoma. Es grenzt an den Indischen Ozean, Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Sambia und Malawi. Tansania wurde 1961 als Republik gegründet. Es ist eines der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas und hat eine Bevölkerung von ca. 62,5 Millionen Menschen.

Kernfusion – der große Durchbruch?

In unserer neuesten Radiorebell-Episode sprechen wir über das aktuell viel diskutierte Experiment zur Kernfusion, ob es sich um einen “Durchbruch” handelt, wie Kernfusion funktioniert, bzw. nicht funktioniert, über unseriöse Prognosen, Deuterium und Tritium und über die Probleme, die dem Fusionskraftwerk noch im Weg stehen. Es sind eine Menge…

Die Internationale Raumstation, Weltraumbasis und Triumph der Völkerverständigung

Was auf der Erde zu wünschen übrig lässt, funktioniert im Weltraum schon ganz gut: Verschiedenste Nationen der Welt legen ihre Differenzen beiseite, um gemeinsam etwas Großes zu schaffen, den ersten permanenten Außenposten der Menschheit im Weltraum.

Wie lebensfreundlich war die Venus?

Die Venus hütet ihre Geheimnisse unter einem dicken Wolkenschleier, durch den man sie noch bis weit indas letzte Jahrhundert hinein für einen wasserbedeckten Tropenplaneten hielt. Bis die Raumsonden der Sowjets das Gegenteil zeigten. Doch zumindest früher könnte die Venus tatsächlich so oder so ähnlich ausgesehen haben – bis etwas passiert ist.

Wie der Pleistozän-Park die Klimakrise zertrampeln will

Der Weltklimarat veröffentlicht am Montag seinen sechsten Sachstandsbericht – schon im Entwurf wurde ein extrem düsteres Bild der zweiten Hälfte des Jahrhunderts gezeichnet, von einem deutlichen Anstieg mit der Klimakrise zusammenhängender Todesfälle und gar von der Möglichkeit eines Aussterbens der Menschheit ist die Rede. Indes sinken die Chance, die Pariser Klimaziele noch zu erreichen stetig. Ergänzend zur unbedingt notwendigen Einsparung von Treibhausgasen rücken deshalb auch immer mehr unkonventionelle Notfall-Strategien zur Eindämmung der Klimakrise in den Fokus – der Pleistozän-Park ist eine davon.

Physik-Mythen 1: Es gibt keine Totalreflexion.

In der Mittelstufe, meistens etwa in Klasse 8, wenn das Thema Optik im Physikunterricht an der Reihe ist, ist in der Regel irgendwann einmal von der “Totalreflexion” die Rede, grundsätzlich für alle Wellen, meist aber am Beispiel elektromagnetischer Wellen, bzw. Lichtwellen gezeigt. Angeblich würden Wellen beim Auftreffen auf ein durchlässiges Medium unterhalb eines bestimmten Einfallswinkels vollständig reflektiert. Durch ein bisschen Nachdenken wird schnell klar, weshalb das Unsinn sein muss.

Tolltastisch!

Ich erfinde gerne neue Worte. Ständig werden neue Neusprech-Begriffe aus dem Boden gestampft, um Menschen zu manipulieren, abzuwerten, zu entmenschlichen, wieso also nicht einmal positive Worte erfinden? Das war nicht unbedingt mein Gedanke als ich erstmals das Wort “tolltastisch” verwendete, es fiel mir einfach so ein… Meine Neologismen Bei dem Wort handelt es sich um einen sogenannten Neologismus: néo bedeutet “neu”, lógos bedeutet “Wort” auf Altgriechisch. Ein Neologismus ist also eine Wortneuschöpfung oder die Besetzung eines Wortes mit einer neuen Bedeutung. Oft sind Neologismen auch Zusammensetzungen bereits existenter Wörter. Bekannte Neologismen sind beispielsweise googlen, trollen oder auch Brexit. Sprachlich lassen sich mit Neologismen verschiedene Wirkungen erzielen, beispielsweise lässt sich mit einem neuen Wort für ein Begriff eine negative Wertung schaffen. Gutmensch ist ein Beispiel dafür. Der Begriff bezeichnet ein positives Ideal: Eine Person, die altruistisch denkt und handelt, in Wort und Tat rücksichtsvoll ist, auf politische Korrektheit achtet. Rechte haben es mit diesem Neologismus jedoch geschafft, diese Menschen zu verunglimpfen und das ohne ein klassisch negativ behaftetes Wort zu nutzen – ganz im Gegenteil, sie haben umgedeutet. Das ist ein beliebtes Mittel in der Propaganda. Aber es geht auch umgekehrt, auch positive Neologismen gibt es zuhauf. Oft geschieht das durch …

Pegelanstieg und Eisschmelze übertreffen Erwartungen deutlich

Erst vor wenigen Wochen erregte die Entdeckung riesiger Risse im antarktischen Thwaites-Gletscher (viel zu geringes) Aufsehen, nun stehen auch zur Eisschmelze auf der anderen Seite der Welt in Grönland präzisere Satellitendaten zur Verfügung. Diese zeigen jedoch, dass die Eisschmelze dort sogar schneller voranschreitet als bisher angenommen. Die Prognosen zum Meeresspiegelanstieg könnten deutlich nach oben korrigiert werden müssen. Eine Zusammenfassung.

Die Hunga Tonga-Eruption könnte erst der Anfang sein.

Inhaltsverzeichnis1 Wie funktioniert der Vulkanausbruch?2 Was sind die Folgen?3 Kann der Vulkan wirklich das Klima abkühlen?4 War das nur der Anfang? Der Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai im Inselstaat Tonga ist in einer hochexplosiven Eruption ausgebrochen – und die mediale Berichterstattung fällt ungewöhnlich dünn aus, der Ausbruch war nicht einmal Thema in der Tagesschau. Dabei ist das Ausmaß dieser Naturkatastrophe offenbar größer als zunächst angenommen. Vulkanolog*innen warnen, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf eine womöglich noch Jahre andauernde aktive Phase des Vulkans hindeuten. Die Hoffnung auf eine Abkühlung der globalen Temperaturen als Rettung in der Klimakrise ist allerdings vergebens. Die wichtigste Frage zu Beginn: Wie geht es den Menschen in Tonga? Tongas Hauptstadt Nuku’alofa wurde von einer 1,2 Meter hohen Flutwelle getroffen, es wurden Häuser überschwemmt und viele Menschen mussten sich in höher liegende Gebiete retten. Bisher gibt es keine übermittelten Todesfälle aus Tonga (allerdings gibt es Berichte über Todesfälle durch Wellen an der amerikanischen Pazifikküste, etwa in Peru), die Kommunikation mit Tonga ist aktuell jedoch eingeschränkt, da ein Unterseekabel zerstört wurde. Letztlich bleibt also aktuell nur zu sagen: Wir wissen leider nicht, was gerade jetzt in Tonga passiert. Wir wissen allerdings sehr genau, was mit dem Vulkan passiert ist. Wie funktioniert …

Der Pull-Effekt ist ein rechter Propagandamythos.

Inhaltsverzeichnis1 Was ist der “Pull-Effekt”?2 Wer spricht vom Pull-Effekt?3 Modell vs. Realität4 Keine empirischen Belege5 Mehr Tote durch Abschottungspolitik6 Hohe Sozialleistungen als Pull-Faktor?7 Ein Pull-Faktor sind die Grundrechte8 Gefährliche Wissenschaftsleugnung Von der Union über Kurz bis zur AfD – die Erzählung vom sogenannten Pull-Effekt zieht sich durch die gesamte politische Rechte. Die Behauptung: Die Rettung von Geflüchteten aus Seenot erhöhe die Anzahl der Menschen, die sich auf die Flucht über das Mittelmeer begeben, in Seenot geraten und sei somit falsch. Im Zuge der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan wird diese Behauptung erneut als Grund verwendet, aus dem Deutschland keineswegs Geflüchtete aufnehmen sollte. Auch Unions-Kanzlerkandidat Laschet schlug ähnliche Töne an. Doch bei näherer Betrachtung erweist sich der Pull-Effekt als Mythos. In diesem Beitrag geht es um den nicht existenten Pull-Effekt. Doch er soll nicht thematisieren, weshalb die Idee des Pull-Effekts an sich menschenverachtend ist, indem sie mehr Geflüchtete generell als Problem betrachtet, nicht wie sie die Gründe für Migration missachtet und versucht, die Situation zu vereinfachen und auch nicht, dass Europa gerade alles andere aussendet als die Bereitschaft Menschen zu helfen und somit die Grundvorraussetzung für einen potentiellen Pull-Effekt gar nicht erfüllt ist. Nein, Thema ist hier lediglich, dass all das …

Der IPCC schreibt das 1,5°C-Ziel nicht ab!

Die 1,5°C-Grenze ist unsere Überlebensgarantie: Sie begrenzt den Meeresspiegelanstieg, dämmt das Artensterben ein, mindert die wirtschaftlichen Schäden und dämpft den Anstieg von Wetterextremen. Im sechsten Sachstandsbericht des IPCC spielt die Erreichbarkeit des Ziels daher eine Hauptrolle. Allerdings gab es eine Reihe von Missverständnissen und Falschdarstellungen. In diesem kurzen Artikel möchte ich einmal damit aufräumen… Erst einmal müssen wir bei allen Aussagen berücksichtigen, dass der Bericht bei in die Zukunft gerichteten Prognosen nur selten ausschließt oder etwas definitiv festlegt, sondern Wahrscheinlichkeiten angibt – schließlich ist nie ganz sicher wie das Klima auf unsere Emissionen reagiert (was die Wahrscheinlichkeitsangaben bedeuten, habe ich bereits in meiner gestrigen Analyse erklärt). Die viel größere Unbekannte sind aber unsere Emissionen selbst, denn die könnten sich in den kommenden zehn Jahren völlig verschieden entwickeln. Der Weltklimarat sieht dafür im Wesentlichen fünf Szenarien: sehr hohe Emissionen (SSP5-8.5) hohe Emissionen (SSP3-7.0) mittlere Emissionen (SSP2-4.5) niedrige Emissionen (SSP1-2.6) sehr niedrige Emissionen (SSP1-1.9) Und jetzt die schlechte Nachricht: In allen fünf Szenarien liegt die Wahrscheinlichkeit für ein Überschreiten der 1,5°C-Marke im Zeitraum 2021-2040 bei über 50%, ein Überschreiten ist also wahrscheinlicher als ein nicht-Überschreiten. Im Szenario mit sehr hohen Emissionen (SSP5-8.5) liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei über 90%, mit hohen und …

Was im sechsten Weltklimarat-Sachstandsbericht steht – und was nicht

Der Weltklimarat hat seinen sechsten Sachstandsbericht veröffentlicht – in einer Zeit, in der die Klimakrise in Form von Waldbränden, Hitzekatastrophen und Überflutungen nicht mehr zu übersehen ist. Er zeichnet ein düsteres Bild des 21.Jahrhunderts, sollte es nicht gelingen, die Treibhausgasemissionen zügig auf null zu senken. Für Laien sind die Berichte des Weltklimarats allerdings teilweise schwer verständlich. Was steht denn tatsächlich drin im Bericht und was bedeutet das für uns alle? Gehen wir anhand von Zitaten aus dem Bericht einmal seine Kernaussagen durch…

Kommentar zum Weltraumtourismus

Der Weltraumtourismus beginnt in großem Stil: Während bisher nur hin und wieder mal Tourist*innen mit zur ISS fliegen durften, gehen nun die ersten eigens für touristische Zwecke entwickelten Raumschiffe an den Start und bringen erstmals Menschen ins Weltall – sowie zuletzt die VSS Unity des Unternehmens Virgin Galactic. Selbst Mond-Tourismus scheint schon in naher Zukunft Realität werden zu können – doch dabei werden einige Probleme übersehen…

Klimakrise stürzt Madagaskar in Hungerkatastrophe

Schon bevor der Sommer richtig beginnt, ist klar: 2021 wird ein verheerendes Jahr für das Weltklima. Im Frühjahr bescherten der instabile Polarwirbel und die grönländische Eisschmelze den Europäer*innen heftige Schneefälle, nun ächzt Nordamerika unter den Folgen einer historischen Hitzewelle mit akutem Wassermangel, während der IPCC ein noch düstereres Bild der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts zeichnet. Am katastrophalsten schlägt die Klimakrise aber aktuell in Madagaskar zu.

Das Werteunion Klima-Manifest widerlegt

Das Werteunion Klima-Manifest. Oder fangen wir vielleicht mit der Werteunion selbst an. Ein Haufen sich selbst für besonders wichtig haltender Konservativer mit angeblich fast 4.000 Mitgliedern (Eigenaussage ohne Beleg) schafft es immer wieder in die Öffentlichkeit und nun auch in dieses Blog.

Mit der Wahrheit wird nicht verhandelt | Blick.at

Jason über Demokratie, das Klima und Autismus Einordnung: Diesen Artikel hat Jason selbst geschrieben, es geht um unsere Wochenendrebellen-interne Demokratie, Autismus, das Klima und wie das alles zusammenhängt. Ungeschont ausgedrückt und sicherlich kontrovers, aber lesenswert. Jason war damals 14 Jahre alt.

Wir brauchen eine neue Zeitrechnung!

Inhaltsverzeichnis1 Probleme der gregorianischen Zeitrechnung2 Zeit für eine neue Zeit?3 Wie funktioniert der Holozän-Kalender?4 Ein neuer Blick auf die Geschichte5 Kann eine neue Zeitrechnung funktionieren? Unsere Zeitrechnung ist Unsinn. Sie beginnt mit dem fehlerhaft überlieferten Geburtstag eines Propheten, der in der Antike in Palästina gelebt hat und zu dem ein großer Teil der Weltbevölkerung keinerlei Bezug hat. Außerdem wird der absolute Großteil der Menschheitsgeschichte mit negativen Jahresangaben belegt und damit aus dem kollektiven Gedächtnis gedrängt. Daher ist es Zeit für eine neue Zeitrechnung! Doch wie könnte die aussehen und hat sie tatsächlich realistische Chancen, sich durchzusetzen? Fast auf der ganzen Welt folgen wir einem Kalender, der uns sagt, wir würden im Jahr 2021 leben. Ein auf der ganzen Welt geltender Kalender hat unglaublichen Wert und ist in Zeiten der Globalisierung unabdingbar. Doch etwas, was das Leben jedes einzelnen Menschen auf der Welt so dermaßen beeinflusst wie ein Kalender, sollte auch ein Kalender für die ganze Menschheit sein. Zur Geburt Jesu hingegen haben viele Menschen überhaupt keinen Bezug und wissen gar nicht, wieso wir die Jahre eigentlich so zählen wie wir sie zählen. Probleme der gregorianischen Zeitrechnung Aber die Probleme gehen noch weiter. Die Jahreszählung nach der Geburt Christi wurde von …

10 außergewöhnliche Orte in Berlin

Wir haben schon mehrmals über unsere Ausflüge nach Berlin berichtet, etwa hier, hier und hier. Doch in diesem Artikel möchte ich mal einige der interessantesten Orte dieser Stadt aus historischem Blickwinkel beleuchten.

Voyager Golden Record: Unsere Spezies stellt sich vor.

Inhaltsverzeichnis1 Eine Reise in die Unendlichkeit2 Eine Botschaft für die Ewigkeit3 Probleme außerirdischer Kommunikation4 Eine goldene Schallplatte5 Das Golden Record Cover6 Bilder auf der Voyager Golden Record7 Grußbotschaften auf der Voyager Golden Record8 The sounds of earth9 Musik auf der Voyager Golden Record10 Wohin fliegen die Voyager-Sonden?11 Der lange Weg zu den Aliens12 Nur ein Wunschtraum?13 Der stille Wald?14 Vorhut der Menschheit Jede Kultur hat ihre Relikte hinterlassen, die noch existierten, lange nachdem sie untergegangen war. So gibt es noch heute die Pyramiden, die Akropolis und das Kolosseum als Andenken an die Leistung unserer Vorfahren. Doch es wird eine Hinterlassenschaft der Menschheit geben, die noch existieren wird, wenn selbst unsere Erde selbst Geschichte ist: Die Voyager Golden Record. Alles begann in den 1960er Jahren. Ein Mathematiker namens Michael Minovitch stellte die Hypothese auf, Raumsonden könnten durch enge Vorbeiflüge an den Planeten an Geschwindigkeit gewinnen ohne Treibstoff zu verbrauchen. Er nannte dieses Phänomen Swing-by-Manöver. Damit sollte man sogar das äußere Sonnensystem erreichen können. Eine Reise in die Unendlichkeit Die Idee wurde konkreter als ein Ingenieur namens Gary Flandro berechnete, dass die äußeren Planeten in den 70er Jahren so stehen würden, dass eine Raumsonde alle vier in einem Flug erforschen und sich …

Details zur Mondstation Lunar Gateway

In der Raumfahrt herrscht wieder Aufbruchsstimmung: Die Menschheit ist entschlossen, das Sonnensystem zu kolonisieren, zunächst sollen Menschen jedoch dauerhaft den Mond bewohnen. Doch dafür brauchen wir einen Außenposten im All, eine Pforte ins Sonnensystem, ein Ort, an dem Menschen erstmals dauerhaft fernab der Erde leben können. Diese Station, das sogenannte Lunar Gateway, nimmt nun langsam Gestalt an – es soll eine kleine modulare Raumstation im Orbit des Mondes werden.

Zusammenfassung der ESA-Ministerratskonferenz 2019

Alle drei Jahre treffen sich die für Raumfahrt zuständigen Minister*innen Europas und entwerfen Pläne für die Zukunft der europäischen Raumfahrt, koordiniert durch die Europäische Raumfahrtbehörde ESA. Im November 12.019 HE in Sevilla war es wieder so weit und die Ministerratskonferenz arbeitete ihre Pläne aus.

Wurden wirklich Menschen in Kälteschlaf versetzt?

Der Arzt Prof. Samuel Tisherman stellt eine potentiell revolutionäre Methode vor, Unfallopfer mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit zu behandeln: Therapeutische Hypothermie, also Kälteschlaf. Allerdings wurde darüber auch wieder eine Menge Unsinn berichtet… Was ist denn nun tatsächlich passiert? Das Relevanzkriterium, das ein Thema braucht, um es in dieses Blog zu schaffen ist nicht, ob es auf der BILD-Titelseite erscheint, ich denke das ist soweit klar. Doch was mich fast mehr ärgert, als wenn Meldungen einfach aus der Luft gegriffen werden ist, wenn ein ernsthaftes und spannendes Thema aufgegriffen und dann kompletter Unsinn darüber berichtet wird. Hinter der Meldung, die es letzte Woche in die BILD schaffte, steckt nämlich ein sensationelles Unterfangen, welches tatsächlich das Potential hat, die Medizin zu revolutionieren, der Kälteschlaf. Darüber las man unter Anderem sowas: “Medizin-Revolution: Erster Mensch tiefgekühlt und wiederbelebt” bild.de “Medizinische Sensation! Erster toter Patient tiefgekühlt und wiederbelebt!” tag24.de “Medizinische Revolution: Erster Mensch von Ärzten tiefgekühlt – und wiederbelebt” focus.de Wie bitte? All diese Titel erinnern doch sehr an die zahlreichen Meldungen, die es um die Jahrtausendwende gab, man habe Technologien entwickelt, um Menschen nach dem Tod zu konservieren, in dem man sie in -196°C kaltem flüssigem Stickstoff einlagert. Seit dem haben sich hunderte Menschen auf diese …

Ist der Ionenantrieb die Zukunft der Raumfahrt?

Vieles, was auf der Erde noch zu wünschen übrig lässt, funktioniert im Weltall schon ganz gut, etwa internationale Kooperation oder der Umstieg auf alternative Antriebstechnologien. Während in Deutschland eine Ernüchterung nach der anderen kommt, feiern elektrische Antriebe, vor allem der Ionenantrieb, bei Raumfahrzeugen ihren Durchbruch.

Die Supererde K2-18b ist wohl weder super, noch Erde.

Derzeit hat es mal wieder ein astronomisches Thema in die Medien gebracht, und zwar die sogenannte “Supererde” K2-18b. Das ist ein Planet, der gerade mal 124 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und auf dem wohl Wasser entdeckt wurde. Doch die Entdeckung ist weniger eine astrobiologische Sensation als ein Hinweis auf eine grundlegende Problematik der Wissenschaft.

Die wahre Odyssee im Weltraum

Die “Odyssee im Weltraum”, die uns Stanley Kubrick versprach, findet statt – doch nicht im Weltraum, sondern in den Führungsetagen der NASA. Es ist eine schwer zu beschreibende Planlosigkeit, gepaart mit technischer Inkompetenz und politischen Fehlentscheidungen, kaum eine Vision hält länger als ein paar Jahre, es werden Raketen entworfen, von denen niemand weiß, wohin sie fliegen sollen, Hardware entwickelt, die nie genutzt wird.

Amazonas-Brände: Kein Planet der Affen

Der Amazonas brennt. Europa schaut fassungslos zu. Und Brasiliens faschistischer Präsident Bolsonaro schüttet im wahrsten Sinne des Öl ins Feuer. Die Welt hat schon größere Brände erlebt, viel größere. Und dennoch ist es das ökologische Finale, welches sich derzeit in Brasilien abspielt. Denn es markiert womöglich eine Zeitenwende – in der sich die Klimakrise nicht mehr aufhalten lässt.

Orbit für lunare Raumstation steht fest!

Inhaltsverzeichnis1 Technische Aspekte2 Möglichkeiten für den Orbit3 Vor- und Nachteile4 Eine Kompromisslösung5 Details des Orbits6 Funkkontakt und Energieversorgung7 Stabilität des Orbits8 Aufbau kann beginnen Die Menschheit beginnt mit dem Bau einer neuen internationalen Raumstation im Orbit des Mondes, in der vier Astronaut*innen dauerhaft fernab der Erde leben und arbeiten sollen. Nun nimmt sie langsam Konturen an, so haben sich die NASA und die ESA darauf geeinigt, auf welchem Orbit die Station namens Lunar Gateway den Mond umkreisen soll. Klar ist, dass die lunare Raumstation viel weiter von der Erde entfernt ist als alle vorherigen Raumstationen, etwa die ISS, und zwar etwa 1.000-mal weiter. Dies stellt uns vor ganz neue Herausforderungen, etwa fehlt das Erdmagnetfeld als Schutz vor kosmischer Strahlung und in einem Notfall kann man nicht mal eben zur Erde zurück – der Flug dauert fast drei Tage. Technische Aspekte Aber auch die Erreichbarkeit der Station und der Funkkontakt zur Erde sind viel anspruchsvoller, so können Computer dort nicht einfach das irdische Internet verwenden, es benötigt eine Erweiterung, das interplanetare Internet. Zudem ist der Mond zwar unser nächster Nachbar, aber dennoch schon sehr weit entfernt – bis ein Signal mit Lichtgeschwindigkeit auf der Erde und wieder zurück ist, dauert es …

Welches Potential haben Flugtaxis wirklich?

Inhaltsverzeichnis1 Geschichte von Flugtaxis2 Funktionsweise von Flugtaxis3 Autonome Flugtaxis4 Helfen Flugtaxis beim Klimaschutz?5 Auf die Besatzung kommt es an6 Entwicklung von Flugtaxis7 Fazit zu Flugtaxis Bild: Alex Butterfield, Passenger Drone, Farbe, CC BY 2.0 Die 12.020er sind da. Und Flugtaxis sind immer noch “die Zukunft”? Nun ja, immerhin werden sie in letzter Zeit erstmals ernsthaft diskutiert, vor allem in Zusammenhang mit der Verkehrswende und dem Klimaschutz, es gibt auch erste Prototypen und Modellversuche – gleichzeitig hagelt es Häme. Doch könnten Flugtaxis tatsächlich eines Tages in großer Zahl durch unsere Städte fliegen? Und sollten sie das überhaupt? Zeit, auf die Zahlen zu schauen. Im Jahr 1997 hieß es in einem SPIEGEL-Interview des Theaterregisseurs Christoph Schlingensief noch sehr optimistisch: “Ab 2000 werden Autos fliegen.” Christoph Schlingensief Tatsächlich ist das eine sehr alte Vorstellung der Zukunft, schon 1926 schlug Henry Ford ein Fluggerät vor, welches für den privaten Gebrauch in Massenproduktion gehen sollte. Und 1940 garantierte er abermals, dass eine Kombination aus Flugzeug und Auto nicht nur möglich sei, sondern auch früher oder später kommen werde. Geschichte von Flugtaxis Schließlich wurden nach dem Zweiten Weltkrieg weitere Konzepte entwickelt und auch einige Experimente durchgeführt. Das bekannte US-amerikanische Wissenschaftsmagazin Popular Science schrieb etwa im Juli 1959 von …

Der Teilchenbeschleuniger der Zukunft

Es gibt wenig, was in der Welt der theoretischen Physik, aber auch in der populärwissenschaftlichen Debatte so kontrovers diskutiert wird wie der Bau von Teilchenbeschleunigern, höchstens die astronautische Raumfahrt kann in diesem Aspekt mithalten. Dennoch wird nun der Bau eines gigantischen neuen Teilchenbeschleunigers als Nachfolger des großen Hadronen-Speicherrings LHC in der Schweiz vorgeschlagen. Er könnte unsere kühnsten Theorien über den Aufbau der Welt bestätigten – oder aber widerlegen.

Ist die 73 die einzige Sheldon-Primzahl?

73 ist die perfekte Zahl, das weiß jeder Fan der US-amerikanischen Sitcom The Big Bang Theory, die Serie ist dafür bekannt, wissenschaftliche Sachverhalte (etwa die Drake-Gleichung oder die Mission von New Horizons) immer korrekt und akkurat darzustellen und so hat die Serie in der Mathematik sogar ein neues Forschungsgebiet begründet, die Sheldon-Primzahlen. Die Frage ist folgende: Gibt es noch mehr Zahlen wie die 73?

Was nützt Klimakompensation wirklich?

In diesem Beitrag möchte ich erklären, was es mit der umstrittenen Praktik der Klimakompensation auf sich hat, was sie eigentlich nützt, was ihre Nachteile sind und welchen Beitrag sie dennoch leisten kann.

Gravitationswellendetektor im All “LISA” soll 2034 starten

Gravitationswellen gehören zu den bedeutendsten astronomischen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte, dem würden wohl alle Astronom*innen zustimmen. Seit der Entdeckung der ersten Gravitationswellen am Gravitationswellendetektor LIGO hat sich ein neues Fachgebiet in der Astronomie etabliert, die Gravitationswellenastronomie. Die soll in der Zukunft mächtig Fahrt aufnehmen. Ab 2034 soll das größte Observatorium der Welt nach Gravitatonswellen suchen. Größe: 2,5 Millionen Kilometer.

Details zur Mars 2020 Mission

Erste Details zur Mars 2020 Mission: Noch nie waren so viele Missionen beim Mars, er wird von Orbitern kartiert, von Rovern befahren und von Landesonden erforscht. Im kommenden Jahr wird der Mars einen weiteren Ansturm erfahren. Die VR China plant einen Rover, Europa und Russland wollen mit dem Rover Rosalind Franklin nach Spuren ehemaligen Lebens suchen, es gibt Planungen für Missionen zu den Marsmonden und auch die Vereinigten Arabischen Emirate und Indien planen Missionen. Am ambitioniertesten von allen ist jedoch die Mars 2020 Mission der NASA.

Chaosforschung

Jason hat am vergangenem Wochenende den Regionalwettbewerb “Jugend forscht“ in der Kategorie Physik gewonnen. Vor etwas weniger als drei Jahren ist meine Frau mit Jason ins Schülerforschungszentrum gefahren, um Jason dort bei in einem Physik-Kids-Club anzumelden. Jason saß quasi nur daheim und musste von Mami dauerhaft bespaßt und beschäftigt werden. Jasons wissenschaftliches Interesse war mit sechs Jahren schon so ausgeprägt, dass wir uns nur noch mit Fachmagazinen wie Spektrum zu helfen wussten und ohne Unterstützung so gut wie nie Antworten auf seine Fragen parat hatten. Meine Frau schilderte dem Leiter des Forschungszentrums Jasons Interesse und dieser bat um ein erneutes Erscheinen am Dienstag der Folgewoche, weil dann der Leiter des Kids-Clubs vor Ort wäre. Jason schritt dann ein und fragte was denn da so gemacht wird, denn er bezweifle stark, dass man sich dort mit den Sachen beschäftigt, die ihn so interessieren.   KP, so nennt ihn Jason heute, war neugierig geworden und sein Interesse steigerte sich als der Zehnjährige vor ihm „Quantenphysik“ als besonderes Interesse angab und bat Jason ein wenig darüber zu erzählen. Jason holte zu einem mehrminütigen Monolog über die Quantenphysik aus, der KP sichtlich beeindruckte, um aber sicherzugehen stellte er noch ein paar ergänzende Fragen zum …

Der Saturnmond Mimas als Generationenraumschiff und kosmischer Faschismus

Ein Generationenraumschiff, mit dem wir Menschen zu fremden Sternen reisen und den Weltraum erobern können, ist eine reizvolle Vorstellung. Doch ein Generationenraumschiff bringt riesige ethische Probleme mit sich: Besatzungen im Tiefschlaf in den Händen von KI, Babys, die in Brutkästen von Robotern aufgezogen werden und Sklav*innen, die in totalitären Systemen leben müssten, wären Horrorvorstellungen. Und auch technische Hürden gibt es. Doch das, wofür wir das alles tun, ist es zumindest wert, darüber nachzudenken.

New Horizons und das Ende der Welt

Ein Generationenraumschiff, mit dem wir Menschen zu fremden Sternen reisen und den Weltraum erobern können, ist eine reizvolle Vorstellung. Doch ein Generationenraumschiff bringt riesige ethische Probleme mit sich: Besatzungen im Tiefschlaf in den Händen von KI, Babys, die in Brutkästen von Robotern aufgezogen werden und Sklav*innen, die in totalitären Systemen leben müssten, wären Horrorvorstellungen. Und auch technische Hürden gibt es. Doch das, wofür wir das alles tun, ist es zumindest wert, darüber nachzudenken.

Wie gefährlich sind Böller (für wen)?

Dieses elende Jahr 12.022 des Holozän-Kalenders ist bald Geschichte. Und obwohl ich vollstes Verständnis dafür habe, es damit beenden zu wollen, Dinge anzuzünden, möchte ich euch davon überzeugen, auf Böller zu verzichten.

Supercomputer CASE soll künftig Raumbasen steuern

Forscher*innen entwickeln derzeit einen Supercomputer namens CASE, er soll durch eine Künstliche Intelligenz zukünftige Stationen tief im Weltraum steuern können – bahnbrechende Möglichkeiten ergäben sich. Doch bevor das so weit ist, werden noch einige Probleme gelöst werden müssen.

Supererde um Barnards Stern entdeckt!

Exoplaneten entdeckt man eigentlich die ganze Zeit. Doch unsere Sonne befindet sich in den Außenbezirken unserer Galaxis, die Sterndichte ist hier bei uns ziemlich gering. Der nächste Stern, Alpha Centauri ist ein Dreifachsternsystem. Den kleineren Proxima Centauri umkreist eine potentiell lebensfreundliche Supererde, womöglich umkreisen ihn noch weitere Planeten. Auch Alpha Centauri A wird vermutlich von einem Planeten umkreist. Doch Barnards Pfeilstern, ein Stern der nicht nur wegen seiner geringen Entfernung schon immer ein interessanter Stern war, schien keine Planeten zu haben.

Wie Astronaut*innen durch Torpor im Schlaf das Sonnensystem erkunden könnten

Menschen sollen bald im Torpor durchs Universum reisen, also in einer Art künstlichem Schlaf. Die NASA vergibt nun ein zweites Mal Fördergelder an ein Unternehmen namens SpaceWorks, das dafür ein konkretes Konzept entwickelt hat – es könnte absolut bahnbrechend sein.

Der Merkur: 10 aufregende Fakten

Wenn bald die europäisch-japanische Mission BepiColombo zum Merkur startet, dann wird sie erst die dritte Raumsonde sein, die den Planeten erforscht – völlig zu Unrecht, denn er ist sehr interessant, es gibt dort noch vieles über unser gesamtes Sonnensystem zu lernen. Und in Zukunft könnte der Merkur uns sowohl gefährlich werden, als auch großen Chancen bieten.

Der Hambacher Forst – Geht´s hier ums Prinzip?

Momentan ist mal wieder viel los: Der Chef des Verfassungsschutz entpuppte sich als Handlanger von Faschist*innen, eine historische Hitzewelle überrollt Europa und Nazis ziehen von der Polizei toleriert durch Chemnitz. Doch die Rodung eines Waldes, der seit der letzten Eiszeit besteht, für eine Energiequelle, welche die nächsten Jahrzehnte nicht überleben wird und darf, setzt echt nochmal einen drauf…

Forscher*innen können Erinnerungen löschen

Inhaltsverzeichnis1 Lokalisierung und Manipulation2 Erinnerungen löschen – wie funktioniert das?3 Eine vielversprechende Technologie4 Radikal andere Gesellschaft Gedächtnismanipulation, unliebsame Erinnerungen löschen oder falsche Erinnerungen einfügen, die es nie gegeben hat – das klingt nach Science Fiction. Doch genau das ist Forscher*innen nun erstmals in kleinem Umfang gelungen. Könnte dies eines Tages auch bei Menschen funktionieren und welche Veränderungen brächte das mit sich? Ein Forscher hat eine Methode entwickelt, unliebsame Erinnerungen für immer aus dem Gehirn von Menschen löschen zu können und so nehmen zwei Verliebte, die miteinander kein Glück finden können, den Dienst in Anspruch. Doch als sie im Tiefschlaf während des Löschens ihre gesamte Geschichte noch einmal durchleben, erkennen sie, wie wertvoll die Erinnerungen eigentlich sind – da ist es allerdings schon zu spät. Dieses Szenario ist natürlich nicht real, es ist die Handlung des Dramas Vergiss mein nicht!. Doch technologisch sind wir von einer solchen Stufe vermutlich gar nicht mehr so weit entfernt, denn erstmals haben es Forscher*innen geschafft, Erinnerungen im Gehirn zu lokalisieren und mit eines Lasers gezielt auszulöschen. Aber nicht nur das, di konnten im Nachhinein sogar ebenso gezielt wieder angeschaltet werden – quasi per Knopfdruck und mit Fernbedienung. Das ist schon eine sehr faszinierende Vorstellung… Lokalisierung …

Gibt es Wasser auf dem Mars?

Es fließt, es fließt nicht, es fließt, es fließt nicht,… So lässt sich wohl die Geschichte der Suche nach Wasser auf dem Mars beschreiben. Schon immer stellte man sich die Frage nach Wasser, das fernab der Erde existiert, denn hier ist es als Transport- und Lösungsmittel für alle Lebewesen unverzichtbar. Kein Tropfen Wasser auf der Erde ist steril. Daher ist die Suche nach außerirdischem Leben natürlich auch die Suche nach Wasser.

Warum wir keine Supererde haben und der Uranus rollt

Unser Sonnensystem ist schon etwas eigentümlich. Lange fiel es uns nur einfach nicht auf, denn wir kannten nur unser Sonnensystem. Und wenn wir nur unser Sonnensystem kennen, denken wir natürlich, dass das die Normalität ist. Doch seitdem wir auch andere Planetensysteme entdecken und erforschen, sehen wir, dass unser Sonnensystem ganz und gar anders ist als die meisten anderen Systeme.

Planet X – Planet, Schwarzes Loch oder gar nicht existent?

Unerklärliche Umlaufbahnen einiger ferner Asteroiden legen die Existenz eines neunten Planeten, Planet X, nahe. Doch die Zweifel sind groß: Ein weiterer ausgewachsener Planet neun in unserem Sonnensystem? Das klingt schon irgendwie verrückt. Vielleicht ist die Wahrheit aber sogar noch viel verrückter als wir uns vorstellen können.

Der Marsrover Opportunity

Zahlreiche Raumfahrzeuge funktionierten viel länger als ursprünglich erwartet, dazu zählt auch der Marsrover Opportunity. Der Rover hat unser Verständnis vom Mars so grundlegend verändert, dass er von der wissenschaftlichen Bedeutung Bedeutung sicher vergleichbar mit den Voyager-Sonden, der Cassini-Mission oder der bemannten Mondlandung ist. Doch es scheint, als würde sich die Mission langsam dem Ende zuneigen.

Wie die Moai ihre Hüte bekamen

Bestimmt kennt ihr die Moai, die riesigen Steinstatuen auf der Osterinsel im Pazifik, die vermutlich von den Einheimischen zur Verehrung ihrer Häuptlinge und Ahnen errichtet wurden. Schon wenn man sie einfach betrachtet, sind sie ziemlich beeindruckend, doch noch interessanter werden sie, wenn man sie aus archäologischen Gesichtspunkten etwas genauer begutachtet.

Verschlimmert die Klimakrise Tornados in Deutschland?

“Oh fuck! Alter, Scheiße!“, damit fasste ein Autofahrer recht treffend zusammen, was sich neulich in der nordrhein-westfälischen Stadt Viersen ereignete. Von Wirbelstürmen in den USA oder in Südostasien hört man öfter – die Situation wird dort durch die Klimakrise verschlimmert. Auf Europa lässt sich dies nicht so einfach übertragen, doch das heißt nicht, dass wir vor Extremwetter sicher sind.

Der neue Marslander InSight

Die Raumsonde InSight ist derzeit auf dem Weg zum Mars, doch es ist keine Mission wie jede andere. Dieser Marslander soll nicht nur auf dem Roten Planeten landen, er soll sich in ihn hineinbohren und herausfinden, wie er in seinem Innern aufgebaut ist.

Der Transiting Exoplanet Survey Satellite

Am 18. April 2018 erhob sich eine Falcon 9 am Cape Canaveral in Florida, an Bord der Transiting Exoplanet Survey Satellite, kurz TESS. Der Transiting Exoplanet Survey Satellite hat die Aufgabe, Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, sogenannte Exoplaneten, zu finden. Das sind die vielversprechendsten Orte für die Suche nach höher entwickeltem Leben.

Die Drake-Gleichung und ausgefallenere Erklärungen für das Fermi-Paradoxon

Mit der Drake-Gleichung lässt sich die Anzahl außerirdischer Zivilisationen in unserer Galaxis abschätzen. Das Ergebnis: Die Milchstraße könnte ein kosmischer Zoo sein. Doch das steht in Widerspruch zu unseren Beobachtungen, denn wir haben bis jetzt noch kein Kontakt aufgenommen. Wo sind sie also alle? Liegt die Drake-Gleichung falsch?

Wie gefährlich ist der Yellowstone-Vulkan?

Der Yellowstone-Nationalpark ist wirklich ein interessanter Flecken Erde, doch unter den Wäldern und Wiesen brodelt es noch heute: Ein gigantischer Vulkan, der Yellowstone-Vulkan, liegt dort, ein Ausbruch hätte dramatische Folgen. Doch wie lange ist es noch und könnten wir eventuell etwas tun, um die Katastrophe zu verhindern?

1I/Oumuamua, der Botschaftler aus fernen Zeiten, der zu uns gesandt wurde

Der Raum zwischen den Sternen ist leer, so die gängige Meinung. Und eigentlich stimmt das auch, da ist ziemlich viel nichts – doch nicht ganz. So ist in der Wissenschaft in der letzten Zeit öfter vom Kometen Oumuamua die Rede – und tatsächlich ist dieser Himmelskörper ziemlich cool.

Welche ist die größte Zahl, die es gibt?

Am 26. Januar 2007 veranstaltete das Massachusetts Institute of Technology einen außergewöhnlichen Wettbewerb: Wer kann die größte Zahl auf eine Tafel schreiben? Während einige lauter Neunen schrieben, setzten andere auf Einsen, die weniger Platz einnehmen. Doch was wäre, wenn die Student*innen einfach weiter geschrieben hätten? Eine größte Zahl hätten sie natürlich nie gefunden.

10 aufregende Erkenntnisse die Cassini über den Saturn herausgefunden hat

Cassini und ihre Mission enden nun und damit findet eine der erfolgreichsten Missionen aller Zeiten heute ihr Ende. Sie hat eine lange und entbehrungsreiche Geschichte hinter sich, sie war zum Beispiel eine Kooperation zwischen NASA und ESA, die NASA plante mehrfach, sich aus dem Projekt zurückzuziehen, wozu der ESA-Generaldirektor Jean-Marie Luton in einem Brief an NASA-Administrator Daniel Goldin klare Worte fand:

G20-Gipfel Hamburg: Ergebnisse und Folgen

Der G20-Gipfel steht derzeit im Zentrum der Berichterstattung, sowohl die Proteste gegen den Gipfel, als auch die politischen Debatten selbst. Vor allem aber werden die Ereignisse am Rande des Gipfels von Rechten genutzt, um Stimmung gegen Organisationen zu machen, die sich für Solidarität, Gerechtigkeit und Freiheit und gegen Geschäfte mit Diktatoren und auch den Kapitalismus einsetzen. Doch was ist der G20-Gipfel eigentlich, was ist dran an der Kritik an ihm und an der Berichterstattung zu den Protesten? G20 steht für Gruppe der Zwanzig, sie besteht aus 19 Staaten und einer Vertretung der Europäischen Union – gleichzeitig sind auch drei Länder der Europäischen Union direkt vertreten. Die beteiligten Staaten lauten: Argentinien, Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten und Volksrepublik China. Insgesamt haben diese vertretenen Staaten weltweit große Dominanz, zwei Drittel der Weltbevölkerung leben dort und drei Viertel des Welthandels werden durch sie bestritten. Es handelt sich also um die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, lediglich die Schweiz ist unter diesen nicht in der G20 vertreten. Zudem entfallen ganze 85% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auf die in der G20 vertretenen Staaten. Ursprünglich wurde die G20 vor allem für wirtschafts- und …

Das Leben des Adolf Grimme

Die Wochenendrebellen sind für den Grimme Online Award nominiert! Zu Feier dieses großartigen Erfolges scheibe ich in meinem heutigen wissenschaftlichen Beitrag etwas zum Namensgeber sowohl des Grimme Online Awards, als auch des Grimme-Preises – Adolf Grimme.

Die skurrile Welt der Astrobiologie von menschlicher Arroganz und Titans methanschlürfenden Riesenzellen

Astrobiologie, was ist das? Filme haben uns über die Jahre ein recht einprägsames Bild außerirdischen Lebens gegeben. Wir haben mittlerweile eine gewisse Vorstellung, wenn wir an Aliens denken. Doch es gibt eine Wissenschaftsdisziplin, die sich mit dem Aussehen von Aliens beschäftigt – die Astrobiologie.

Das Sonnensegel von Maxwells Strahlungstheorie bis zu Nanosonden für Proxima Centauri

Können wir das Weltall erobern, indem wir auf dem Sonnenwind zu fernen Planeten segeln, so wie einst unsere Vorfahren zu fernen Kontinenten segelten? Diese Idee ist das Konzept des Sonnensegels, eine innovative alternative Antriebstechnologie in der Raumfahrt. In diesem Artikel möchte ich die Geschichte und die Funktionsweise des Sonnensegels erklären und anschließend die tatsächlichen Pläne und Möglichkeiten vorstellen.

Bringt der Golfstrom wirklich eine neue Kaltzeit? Nein.

Wir haben es in Europa klimatisch wirklich sehr gut. Wenn wir im Fernsehen Bilder von Hagelstürmen, Tornados und Flutwellen sehen, dann sind die meistens sehr weit weg und lassen uns deshalb recht kalt. Auch wenn Extremwetter durch die Klimakrise selbst hier spürbar häufiger wird, sind wir im internationalen Vergleich recht gut bedient: Dazu trägt auch der Golfstrom bei, eine warme Meeresströmung, die infolge der menschengemachten Erderwärmung jedoch schwächelt. Droht Europa eventuell eine neue kleine Eiszeit?

Wasser: Der blaue Planet verdurstet

Diesen Text, unseren “Wassertext”, lese ich auf unseren Lesungen immer am Ende vor, bevor wir um Spenden für die Neven Subotic Stiftung bitten. Hier könnt ihr ihn noch einmal nachlesen. Es ist schon seltsam: Eine einfache Bindung aus einem Sauerstoffatom und zwei Wasserstoffatomen hat eine so überragende Bedeutung für das Leben auf unserer Erde.  Wasser hat einige ganz besondere Eigenschaften, so hat es etwa seinen dichtesten Punkt bei 4°C. Wird es wärmer oder kälter, dehnt es sich aus. Das führt dazu, dass Eis auf flüssigem Wasser schwimmt, was als Anomalie des Wassers bezeichnet wird. Gleichzeitig ist es der einzige Stoff, der auf der Erde in allen drei Aggregatzuständen vorkommt. Tatsächlich ist die Erdoberfläche zu 71% von Wasser bedeckt, aus dem Weltraum gesehen scheint unser Planet fast gänzlich blau, weshalb man ihn den “blauen Planeten” nennt. Doch insgesamt macht es nur 0,02% der Erdmasse aus. Das meiste davon wiederum ist Salzwasser und die größten Süßwasservorkommen gibt es gefroren an den Polen, der Rest befindet sich als Grundwasser im Boden oder als Dampf in der Atmosphäre. Nur ein ganz kleiner Teil ist trinkbar und zugänglich. Heißt das etwa, dass es nicht genug auf der Welt für uns alle gibt? Nein, es gibt …

Versinken Tuvalu und Kiribati im Meer?

Die pazifischen Inselstaaten sind längst zu Symbolen der Klimakatastrophe geworden – der Meeresspiegelanstieg lasse vor allem Tuvalu und Kiribati im Meer versinken, hört und liest man häufig. Doch stimmt das eigentlich?

Die vier neuen Welten des TRAPPIST-1 und der große Konjunktiv in der Astronomie

In einer Pressekonferenz hat die NASA angekündigt, eine wichtige astrobiologische Entdeckung verkünden zu können. Nach reichlich Spekulation wissen wir nun mehr: Es geht um gleich vier neue Exoplaneten, die eventuell geeignete Bedingungen für Leben bieten könnten. Was wir wissen und was (noch) nicht, zusammengefasst.

Der Katzenaugennebel: 5 interessante Fakten

Der Katzenaugennebel oder andere Bilder strahlender bunter Gebilde im Kosmos beeindrucken regelmäßig die Menschen. Doch der Katzenaugennebel wird nur noch faszinierender, wenn man ihn aus astronomischer Sicht betrachten.

Ist die Eroberung des Weltalls nur ein modernes Märchen?

Die Eroberung des Weltalls blieb bisher aus. Nach jahrzehntelangem Stillstand kommt zwar momentan wieder Bewegung in die Sache, doch von einer echten Eroberung des Weltalls sind wir dennoch weit entfernt. Daher werden auch Stimmen laut, die behaupten, dass eine Eroberung des Weltalls unmöglich oder sinnlos sei, etwa in “Das Märchen von der Eroberung des Weltalls”.

Das Lunik-Programm und die sowjetische Mondforschung

Von Lunik zu Sojus: Russland spielt in der Raumfahrt heute keine große Rolle mehr. Zwar besitzt es noch eine Monopolstellung beim Erreichen der Internationalen Raumstation, doch durch die Entwicklung von astronautischen Raumkapseln durch privatwirtschaftliche Unternehmen wie Boeing und SpaceX wird dies schon bald Geschichte sein.

Wie groß ist das Sonnensystem?

Wie groß genau? Diese Frage stellt man sich schon seit sehr langer Zeit, doch vor allem die Voyager-Sonden rückten sie in die öffentliche Debatte. Ob sich die Raumsonden noch innerhalb des Sonnensystems befinden oder sie es schon verlassen haben, ist nämlich davon abhängig, wie man es definiert. Viele Medien sahen das mit den Begriffen dort leider etwas lockerer.

Blaue Nachzügler und der stellare Jungbrunnen

Wenn man an Blaue Nachzügler denkt, kommen einem vermutlich zunächst gewisse Bereiche der deutschen Parteienlandschaft in den Sinn. Gemeint ist jedoch etwas anderes. Unter den vielen Sternen am Himmel sind Wissenschaftler*innen einer neuen Sternart auf der Spur, den Blauen Nachzüglern. Die Entstehungsgeschichte diese seltenen Sterne ist faszinierend.

SuSy, eine super Symmetrie!

Man könnte meinen, die theoretische Physik stecke momentan in einer Art Krise. Nicht zuletzt ist auch die jüngere Entwicklung rund um die sogenannte Supersymmetrie (SuSy) daran schuld. Dahinter steckt im wesentlichen eines: Wenn etwas zu schön um wahr zu sein ist, dann ist es das auch.

Warum Unsterblichkeit eine tolle Sache ist. | Forschung 2021

Inhaltsverzeichnis1 Das Ende der Fahnenstange?2 Was bedeutet Altersschwäche?3 Die Elixiere der Unsterblichkeit4 1.NAD+5 2.Beseitigung seneszenter Zellen6 3.Embryonale Stammzellen7 Der Tithonos-Effekt8 CRISPR: Die größte Errungenschaft der Menschheit9 Wann ist es so weit?10 Wollen wir Unsterblichkeit?11 Den Tod auf Eis legen? Unsterblichkeit: Meine Mama als unentbehrliches Wochenendrebellen-Mitglied wird heute 37 Jahre alt (Happy Birthday, ich liebe dich!). Für die Jäger*innen und Sammler*innen der Steinzeit wäre das ein hohes Alter gewesen, vor allem aufgrund von Kindersterblichkeit betrug die menschliche Lebenserwartung dort gerade mal 20 bis 30 Jahren. Heute werden Menschen durchschnittlich 79 Jahre, als biologische Obergrenze gilt ein Alter von etwa 120 Jahren. Doch all das könnte sehr bald der Vergangenheit angehören – freuen wir uns doch! Der Wunsch nach dem ewigen Leben geht bis in längst vergangene Zeiten zurück, er findet sich in allen Religionen. Die Unsterblichkeit der Seele und der Gött*innen gilt überall als etwas Positives und Erstrebenswertes. In chinesischen Hochkulturen hat man sogar gezielt nach dem sagenhaften Elixier der Unsterblichkeit gesucht. In der Religion war die Unsterblichkeit also immer positiv behaftet, als etwas, wofür Entdecker*innen sogar ihr Leben riskierten. „Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, aber was wird mit diesem? Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, …

Das Genesis-Projekt: Irdisches Leben in der Galaxis verbreiten und was schiefgehen kann

Könnte die Menschheit das irdische Leben durch Raumsonden auf ferne Exoplaneten bringen, auf denen es seinen eigenen evolutionären Weg geht und auf diese Weise das Leben in der Milchstraße verbreiten? Genau diese Idee, die auf den ersten Blick nach einem etwas zu großen Gottkomplex klingt, verfolgt das Genesis-Projekt. Soviel vorweg: Es ist nicht vollkommen unrealistisch. Doch im schlimmsten Fall könnte es in einem Massensterben enden.

Betelgeuse, der beste Stern der Milchstraße

Betelgeuse ist ein faszinierender Stern und es gibt so viel über ihn zu erzählen, dass das unmöglich in einen Beitrag passt. Dennoch möchte ich versuchen, zu zeigen, warum Betelgeuse mit Abstand der interessanteste Stern ist, den wir kennen.

Ist Cheops-Pyramide ein astronomisches Bauwerk?

Die Cheops-Pyramide weist einige unerklärliche Eigenschaften auf. Eine mögliche Lösung wäre, dass es sich vielleicht um ein astronomisches Bauwerk handelt, natürlich nicht von Außerirdischen, wie auch einige behaupten, sondern von den alten Ägyptern selbst. Darauf gibt es vielversprechende Hinweise, die uns unsere Einschätzung des Wissensstands der Ägypter überdanken lassen müssten – wenn sie denn wahr sind.

5 nicht lustige Orte, an denen Plastik in der Umwelt vorkommt

Plastik in der Umwelt ist nach der Klimakatastrophe vielleicht einer der größten heutigen Probleme – wenn wir der Tradition folgen, Epochen nach dem dominanten Werkstoff zu benennen (Steinzeit, Kupferzeit, Eisenzeit, …), dann leben wir in der Plastikzeit. Mikroplastik in Form mikroskopisch kleiner Teilchen ist längst überall, hier stelle ich fünf wirklich nicht lustige Orte vor, an denen Plastik in der Umweltgefunden wurde.

Die 10 interessantesten Sternkataloge

Sternkataloge klingen langweilig, Sternkataloge produzieren lange, sperrige und uneinprägsame Namen wie OGLE-2005-BLG-390L oder PSR b 1620-26 und sind im Grunde genommen sehr lange Listen voller Buchstaben und Zahlen. Zwar klingen die Namen der Sternkataloge nicht so schön wie historische Sternnamen wie Altair, Wega und Aldebaran, doch ein Astronom kann aus Katalogsbezeichnungen in den Sternkatalogen zahlreiche Eigenschaften ablesen.

Stromerzeugung mit sinnvollen und weniger sinnvollen Methoden

Für die Bewältigung der Klimakatastrophe ist die Energiewende einer der entscheidenden Bestandteile. Die Methoden zur Stromerzeugung sind wirklich vielfältig, von bewohnbaren Gezeitenbojen, über flauschige Hochhäuser, deren Härchen Strom erzeugen bis zum heiligen Gral der Stromerzeugung, der Fusionsenergie. Doch verlassen sollten wir uns darauf nicht…

Was hat es mit Tabbys Stern auf sich?

Seit einigen Jahren geistert ein Stern (übrigens aus dem Kepler Input Catalog, über den ich hier schrieb) namens KIC 8462852, auch Tabbys Stern genannt, regelmäßig durch die Medien. Häufig als Grund aufgeführt: Außerirdische haben ein riesiges Kraftwerk um den Stern herum aufgebaut. Das klingt nach den üblichen haltlosen Spekulationen und wahrscheinlich ist es auch so. Dennoch sprechen viele vom “seltsamsten Stern der Milchstraße”. Was hat es nun wirklich mit Tabbys Stern auf sich?

Die Wochenendrebellen über die Frage: Was sind Sterne?

Herzlich willkommen zu einer besonderen Podcastfolge, die heute ganz im Zeichen der Sterne steht. Mein Name ist Mirco, und ich freue mich, gemeinsam mit meinem Sohn Jason, der mit seinen zarten 10 Jahren bereits eine beeindruckende Faszination für das Universum entwickelt hat, Einblicke in die Welt der Sterne mit euch zu teilen.

Grau

Im Kindergarten war ich Zorro. Nein, nicht nur an Karneval. Das gesamte Jahr hinüber lief ich im schwarzen Umhang in den Kindergarten. Man hatte schnell verstanden, dass eine Diskussion mit mir über die Notwendigkeit des Tragens dieses Umhangs nicht zielführend ist. Ich war schließlich Zorro. Und wie konnte ich Zorro sein ohne schwarzen Umhang? Ich habe nur vage Erinnerungen an meine Zorro-Zeit und kann mich daher nur noch an wenige Heldentaten erinnern. Ich glaube, ich habe Vera mit der blauen Cord-Latzhose und dem roten Stick-Rollkragenpullover mal gerettet, aber so richtig weiß ich das nicht mehr, und selbst sie wusste nicht, wovor ich sie eigentlich gerettet hatte.. Mit ihr habe ich auch einzelne Bücherseiten mit selbst angerührtem Matsch an unserem Baum, einer riesengroßen, alleinstehenden Kastanie, befestigt. Retrospektiv war dies quasi unsere Guerillamaßnahme zur Optimierung der Bildungspolitik, tatsächlich hatten wir nichts anderes zum Dekorieren des Baumes gefunden und wir rührten verdammt gerne Matsch an. Mir hätte es passieren können, ohne Hose in den Kindergarten zu gehen, aber niemals ohne meinen Zorro-Umhang. Jason verbringt mittlerweile viel Zeit in einer Parallelwelt. Es geht tief. Sehr tief und wir haben manchmal Mühe, ihn in der Realität zu halten, bzw. über den Tag hinweg Realität und …

Stoppt die Überfremdung Deutschlands

Wie sich das wohl anfühlt, wenn du an einer Kindergartengruppe vorbeigehst, sich die eine Hälfte der fünfjährigen Lümmel angewidert die Nase zuhält und die anderen dir ein von Herzen kommendes „Bäh!“ entgegenrotzt? „Komisch, fühlt sich das an“, sagt Peter, der eigentlich nicht Peter heißt, und dessen Kontakt ich über die Unterstützer-Szene von “Nazifreies Dresden” erhielt. Peter gehört zu einer Gruppe von Flüchtlingen in einem kleinen Ort in Sachsen, die sich zu neunt Platz und Raum teilen, der in etwa der Größe eines durchschnittlichen Klassenzimmers entspricht. Die farbliche Gestaltung erinnert an Kinderzimmer-Einrichtungsversuche überforderter Eltern in den Neunzigern und dieses Pastellfarbenmassaker wird in der mir ins Auge stechenden Aufmerksamkeit nur vom Zustand der Betten und Schränke übertroffen, die, ständen sie bei uns im Ort an der Straße auf dem Sperrmüll, keinen Abnehmer gefunden hätten. Der Teppich war wohl mal unifarben, trägt aber nun ein bunt-stylisches Muster aus Saft, Cola, Filzstift und Kaffeeflecken, und die Couch, die selbst Fans des Gelsenkirchener Barock vor Neid erblassen lassen würde, ist völlig verschlissen und abgewetzt. Es gibt drei funktionierende Steckdosen, keinen funktionierenden TV-Anschluss, keine Möglichkeit für Internet. Seltsam, aber ich sehe nichts, was diese “Krimigranten”, diese “importierten Terror-Schläfer” und “Taschengeldjäger” mir oder einem der stumpf behirnten …

Bus 100 nach Utopia

Der Bus der Linie 100 hält an der Flüchtlingseinrichtung. Ich bin oft mit diesem Bus nach der Arbeit nach Hause gefahren und versuchte, bei Eskalation zu unterstützen. Meistens war ich machtlos. Völlig überforderte Busfahrer*innen, die allein gelassen, ungeschult und ohne Hilfsmittel bis zu fünfzig Geflüchteten nacheinander erklären mussten, dass das Ticket, welches sie gestern für 7,40 € gekauft hatten, ein Tagesticket für ihre gestrige Fahrt nach Kassel war. Das ist, nicht nur sprachlich, schwer zu verstehen, wenn dir nur 143€ an Bargeld im Monat zur Verfügung stehen. Im Bus saßen auch Menschen, die sich fragten, warum Geflüchtete überhaupt mit dem Bus durch die Gegend fahren müssen, und ob es nicht möglich sei, sie noch „konzentrierter in ihrem Lager zu halten“.  Jay-Jay, aus deinem Papa wird kein Diplomat, befürchte ich, aber es war erschütternd, wie viele Menschen dem Mann zustimmten, der ausgeprägtestes rassistisches Gedankengut vertrat. Die Reise mit dem Bus 100 hatte über Tage hinweg ein wenig was von einer Evolutionsreise zurück zum Primaten, mit dem Unterschied, dass Schimpansen und Co. nachweislich zu Empathie in der Lage sind. Es war abgrundtief ekelhaft und da dies alles zu einer Zeit geschah, als noch niemand Einschränkungen vorweisen konnte, die er persönlich durch Geflüchtete …

Festgehalten

Hey Jason. Es passiert gerade viel. Bei Dir, bei mir, bei allen. Es gab zwei oder drei Momente in der jüngeren Vergangenheit, wo Du mich Dinge fragtest, die ich Dir zu dem Zeitpunkt nicht beantworten wollte oder konnte. In unregelmäßigen Abständen halte ich hier für Dich fest, was Dich, Dein Umfeld und Menschen, die Du magst, bewegt hat. Alles was Dich beschäftigt, wütend, glücklich oder neugierig gemacht hat. Dinge, Nachrichten, Geschehnisse, die Dich vielleicht motivierten, verwirrten oder fraglos zurück ließen, aber erst einmal in keinem Kontext zu unserem Projekt stehen. Vielleicht will ich Dich damit retrospektiv beeinflussen, vielleicht will ich mich entschuldigen, vielleicht will ich erklären, was schief gelaufen sein könnte. Hauptsächlich möchte ich aber festhalten. Das Jetzt. Medial, in mir, und um uns herum. So seltsam schön oder auch antreibend ekeleregend uns das Leben auch anmutet. Nur festhalten. Den Rest der Zeit konzentrieren wir uns lieber darauf, Dich mit der Power auszustatten, dass Du es einmal besser machst – oder bei den Aufräumarbeiten hilfst. Vor einigen Wochen waren wir in einem Flüchtlingsheim in einem kleinen Ort bei Kassel. Calden, ein Ort mit ca. 3.000 Einwohnern im Kern, einem Edeka, einer Tankstelle, einem Metzger, Bäcker und einer Post, beherbergte auf …