{"id":1160,"date":"2013-11-15T12:07:51","date_gmt":"2013-11-15T11:07:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.wochenendrebell.de\/?p=1160"},"modified":"2021-07-11T08:59:08","modified_gmt":"2021-07-11T06:59:08","slug":"hart-hertha-linksurfer","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/hart-hertha-linksurfer\/suche-lieblingsfussballverein\/","title":{"rendered":"Hertha BSC"},"content":{"rendered":"\n

Hertha BSC – Schalke 04, 02.11.2013<\/h2>\n\n\n

\u201eW\u00fcrdest Du Deinen Kopf dahin legen wollen, wo fremde Menschen ihren Hintern hatten?\u201c Der Sohn fragte mich manchmal Sachen, \u00fcber die ich nicht nachdenken m\u00f6chte. So logisch die Begr\u00fcndung auch klang, sich nicht liegend auf den ICE Sitzen auszuruhen, so unlogisch erschien es den anderen Passagieren des ICE 1677 von Berlin Richtung Karlsruhe dann doch, dass er es vorzog, es sich in der Gep\u00e4ckablage gem\u00fctlich zu machen.<\/p>\n

Wie auch immer. Sein Schlaf erm\u00f6glicht es mir, vielleicht ein paar Zeilen zu verlieren \u00fcber die vielen Geschehnisse der letzten Tage und unseren Ausflug zur alten Dame Hertha ins Berliner Olympiastadion.<\/p>\n

Kurz nach Ankunft in Mainz erfuhren wir vom 1:6 der Fortuna aus D\u00fcsseldorf, was den Sohn zu der Frage brachte ob Kurzbierdorf* (*setzen Sie hier heute und ggf. auch zuk\u00fcnftig einen beliebigen Verein der untersten Kreisklasse Ihres Umfelds ein) wohl eine Chance gegen die D\u00fcsseldorfer Fortuna h\u00e4tte. Nun gut, ich gab auf, und schilderte ihm, dass es in der Kreisliga C so richtig grottigen Fu\u00dfball zu sehen g\u00e4be, was ihn wiederum reizte, es selbst zu erleben, mit der Bedingung, es m\u00fcsse der schlechteste Fu\u00dfball sein, den man aktuell schauen kann.<\/p>\n

Es war der Moment, wo mir der folgenschwere Fehler unterlief und ich Jay-Jay mitteilte, dass er dies nur von einem Team sehen konnte in dem Papsi selbst zum Einsatz kommt. Nur Millisekunden und einen kurzen Blick in zwei hell aufblitzende Augen sp\u00e4ter war ich mir der fatalen Aussage bewusst. Der Ausflug nach M\u00fcnchen zu den Bayern Amateuren wurde abgesagt und einen Telefonanruf sp\u00e4ter stand mein Comeback im Reserveteam meines Heimatvereins f\u00fcr den Folgetag fest. Kreisklasse. Letzter gegen Vorletzten. Seit Jahren ohne Training. Regen. Tiefer Platz. Dreck im Gesicht. Ich mag ja Kampf-Fu\u00dfball. Das, was wir in Deutschland \u201eenglisch\u201c nennen\u2026<\/p>\n

Huch. Wie bekloppt. Wer ist nur in mich gefahren?<\/p>\n

Sohn erwartete das rauschende Fest, und er bekam es. Wir verloren 1:3, Papsi war an mindestens zwei Toren beteiligt und hatte au\u00dfer einigen borowkaesken Gr\u00e4tschen und hulkhoganesken Ringereinlagen nicht sonderlich viel zu vermelden. Um meine volle konditionelle St\u00e4rke ausspielen zu k\u00f6nnen, wurde ich Mitte der zweiten Halbzeit auf die reaktivierte Liberoposition versetzt, wo es mir gelang, die m\u00fchsam gestellte Abseitsfalle meiner Mitstreiter in ca. 90 % der F\u00e4lle gekonnt aufzuheben. Aber o.k., insgesamt war es kein berauschendes Spiel, und meine k\u00f6rperliche Verfassung erinnerte mich sehr stark an meine hochmotivierten Neujahrs-Lauferlebnisse, die am zweiten Tag eines JAhres immer ihr j\u00e4hes Ende finden.<\/p>\n

Ich h\u00e4tte aber auch misstrauisch werden k\u00f6nnen, als unser Keeper kein Torwarttrikot hatte und kurz vor Spielbeginn immer noch nicht klar war, wer kommt eigentlich noch, um zu spielen, und bringt dann vielleicht auch die noch fehlenden Stutzen mit?<\/p>\n

Sohnemann hatte es sich w\u00e4hrend des Spiels am Spielfeldrand mit einem Notizbuch gem\u00fctlich gemacht, da er zu diesem Ausflug einen Blogpost schreiben wollte. Das Schreiben scheint ihm Spa\u00df zu machen. Ein Berlintrip mit An- und Abreise an einem Tag ist nicht nur auf Grund der verl\u00e4ngerten Strecke durch die Hochwassersch\u00e4den unlustig. Uns erwarteten insgesamt ca. zehn Stunden Bahnfahrt und das nach nicht einmal sechs Stunden Schlaf.\u00a0 \u00a0\u201eWarum f\u00e4hrt der nicht so wie Du mit dem Zug immer hoch und runter, Papsi?\u201c Fragen \u00fcber Fragen. Gepolsterte Sitze! Man arbeitete hier mit allen Tricks. Die Wochenendsnobs waren schwer beeindruckt.<\/p>\n

Bester Blick und unmittelbarer Einblick in den Spielertunnel und auf die Trainerb\u00e4nke versprachen einen \u00a0beeindruckenden Tag, der f\u00fcr die Hertha neben der Niederlage gegen Schalke aber zus\u00e4tzlich das Problem mitbrachte, dass in unserem Bereich das dicke Maskottchen omnipr\u00e4sent unterwegs war und man zun\u00e4chst auf den Einsatz von Ronny verzichtete, der es dem Sohn scheinbar angetan hatte. Das d\u00fcrfte zumindest Abz\u00fcge in der B-Note bei der Wahl des Sohns geben. Die Berliner Hertha verst\u00f6rte uns ein wenig.<\/p>\n

Die deutliche Platzierung des Schriftzugs:<\/p>\n

\u201eF\u00fcr Toleranz \u2013 gegen Rassismus\u201c,<\/strong><\/p>\n

gefiel, sollte in jedem Stadion zur Grundausstattung geh\u00f6ren und wenn der nach au\u00dfen gezeigten Kommunikation aus dem Inneren heraus die gleiche Haltung vorgelebt wird, w\u00e4ren wir schon ein Schrittchen weiter.\u00a0 Andererseits \u00e4rgerte mich der Praktikant der Marketingabteilung der Berliner Volksbank, dem der Slogan f\u00fcr das Sponsoring der gelben Karte einfiel. \u201eDie einzige Karte, die jeder gerne bekommt \u2013 Bankcard Volksbank Berlin\u201c Was kommt als n\u00e4chstes?<\/p>\n

Der Joghurt mit der Ecke pr\u00e4sentiert Ihnen das Eckballverh\u00e4ltnis?Foulspiele sponsored by Aufsichtsrat des FC Bayern M\u00fcnchen?Auswechslungen, die pr\u00e4sentiert werden vom ortsans\u00e4ssigen Swinger Club ? Das Endergebnis des n\u00e4chsten Spiels wird Ihnen pr\u00e4sentiert von Caf\u00e9 King? Zwischenst\u00e4nder aus anderen Stadien unterst\u00fctzt von Pfizer?<\/p>\n

Zwei lautstarke Kurven, denen beiden zu mindestens f\u00fcnfundsiebzig Prozent nicht mehr klar war, warum sie sich hassen sollten, erzeugten eine durchaus eindrucksvolle Stimmung, und wenn dem Sohnemann nicht in der Halbzeit eingefallen w\u00e4re, dass er so dringend pinkeln muss, dass er gleich in die Hose macht, w\u00e4re es vermutlich ein sehr entspannter Nachmittag gewesen. Mario Barth war auch im Stadion. Kennste? Kennste? Kennste? Er wurde zum Hertha BSC Ehrenmitglied ernannt.<\/p>\n

Ich sch\u00f6me mich normalerweise nicht daf\u00fcr mich dar\u00fcber zu beustigen, , leider trifft es meine Fortuna mit Dieter \u201eIch mache gerne Autisten-Witze\u201c Nuhr als Edelfan auch nicht unheftiger und daher halte ich zum Thema Mario Barth lieber meine Schnauze und wir wenden uns Halbzeit zwei zu.<\/p>\n

Der Sohn konzentrierte sich auf die Beobachtung von Max Meyer, der es ihm altersbedingt angetan hatte, w\u00e4hrend ich mich an einer \u201eJ\u00fcrgen-Kohler-Ged\u00e4chtnis-Gr\u00e4tsche\u201c von Benedikt H\u00f6wedes, irgendwann um die 60. Minute, erfreuen konnte. \u201eUnd das mein Sohn, das ist van den Bergh. Ein Ex-Fortune.\u201c \u201eDer ist nicht schlecht. Den h\u00e4tten sie behalten sollen.\u201c<\/p>\n

\u201eWo die Greenpeace-Fische jetzt wohl sind?\u201c Die Greenpeace Fische sind mein Joker. Es handelte sich um eine Kids-Aktion auf der Internetseite von Greenpeace-Kids. Man konnte Fische anmalen, und sie mit einem Slogan gegen \u00dcberfischung demonstrierend ins virtuelle Meer entlassen, wo man sie dann auch Tage sp\u00e4ter noch besuchen konnte. Der Sohn fragt sich oft, wo die jetzt wohl gerade rumschwimmen.<\/p>\n

Er hat das Ding mit dem Internet noch nicht so ganz begriffen und ist manchmal erstaunt, dass Opa die gleichen Youtube-Videos in seinem Internet hat wie der Papa. Die Frage nach dem Verbleib der Greenpeace-Fische erdet ihn und hilft mir dabei ihm sein Maul zu stopfen, wenn er sich wieder \u00fcber die Fortuna lustig macht<\/span> ihm, sich im Falle einer Reiz\u00fcberflutung auf einen Gedanken zu fixieren.<\/p>\n

Zur 85. Minute platzierten wir uns dann zum sechsten Male neu. Das Spiel war nicht vollst\u00e4ndig ausverkauft und bot uns so diverse, unterschiedliche Blickwinkel. Zum Abschluss w\u00e4hlten wir den Blickwinkel des Stehplatzes direkt am Mundloch, um von da dann den Spurt zur S-Bahn zu absolvieren damit wir den letzten ICE Richtung Heimat erreichten.\u00a0<\/p>\n

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