{"id":1776,"date":"2015-03-02T09:00:36","date_gmt":"2015-03-02T08:00:36","guid":{"rendered":"http:\/\/www.wochenendrebell.de\/?p=1776"},"modified":"2021-11-20T21:37:10","modified_gmt":"2021-11-20T20:37:10","slug":"52-dirk-liebt-fortuna-duesseldorf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/52-dirk-liebt-fortuna-duesseldorf\/fankurve\/","title":{"rendered":"#52 Dirk liebt Fortuna D\u00fcsseldorf"},"content":{"rendered":"

Lieber JayJay,<\/p>\n

was f\u00fcr ein gro\u00dfartiges Projekt Ihr da habt! Wahrscheinlich hast Du DEINEN Verein schon lange gefunden, sagst es aber dem Papsi nicht, damit Euer Projekt weitergeht \ud83d\ude09 Schlauer Schachzug. So w\u00fcrd ich es auch machen.<\/p>\n

Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage: Es kann nat\u00fcrlich nur einen Verein geben. Und das ist die wunderbare Fortuna aus D\u00fcsseldorf \ud83d\ude09<\/p>\n

Den Satz \u201cMan kann sich seinen Verein nicht aussuchen!\u201d hast Du sicher schon \u00f6fter geh\u00f6rt. Ist nat\u00fcrlich v\u00f6lliger Quatsch. Aber bei mir – und meinem aktuell 13 Jahre alten Sohn – war es so. In meinem Pass steht unter Geburtsort \u201cD\u00fcsseldorf\u201d. Ich habe da zwar nie gewohnt, aber immer in unmittelbarem Umkreis davon.<\/p>\n

Ich mag D\u00fcsseldorf einfach. Und daher wohl dann auch die Fortuna. In Deinem Alter wurde ich immer mal mitgenommen zu Fortunaspielen aber so richtig fussballbegeistert war in meiner Familie und im Freundeskreis niemand so wirklich. Aber verfolgt habe ich die Fortuna immer. Eine Zeit lang habe ich Georg Koch immer in der Bahn getroffen. Er fuhr zum Training, ich kam aus der Berufsschule.<\/p>\n

Nunja. Kommen wir zur\u00fcck zu \u201cWie findet man seinen Verein\u201d.<\/p>\n

Im Jahr 2000 kam dann mein Sohn zur Welt. Er war sehr schnell sehr fussballbegeistert. Kickte in jeder freien Minute in Schule, Verein und Freizeit. Und er sammelte leidenschaftlich gerne Match Attax Karten. Jede Saison. Er kannte jeden Bundesliga-Spieler. Mit seinem Match Attax Wissen h\u00e4tte er es locker zu \u201cWetten, Dass\u2026?\u201d geschafft. Er konnte Spieler besser auswendig lernen als Vokabeln. Soviel ist sicher.<\/p>\n

Schnell war mir klar, dass ich was tuen musste. Sein fussballerisches Umfeld war gerpr\u00e4gt von Gladbach- und Bayernfans. Ich kriegte Panik. \u201cNicht, dass das Kind noch Gladbachfan wird\u201d dachte ich mir.<\/p>\n

Okay. Er war schon lange alt genug f\u00fcr den ersten Stadionbesuch. \u201cAuf zur Fortuna!\u201d. Rasen riechen. Stadionluft schnuppern. Alles mitnehmen. Ich suchte also ein m\u00f6glichst harmloses Spiel aus dem Spielplan und so sa\u00dfen wir am 06.10.2007 zum ersten Mal gemeinsam im Familienblock der LTU-Arena. Um uns rum 10.698 andere Fortunafans. Puuh. Willkommen im grauen Regionalliga-Alltag. Ob meinen Sohn das \u00fcberzeugen wird? Damals ging es gegen Rot-Weiss Ahlen und Fortuna lag auf einem aussichtsreichen 4ten Tabellenplatz – hinter Kickers Emden und dem Wuppertaler SV. Man teilte sich diese Regionalliga Nord mit Vereinen wie dem VfB L\u00fcbeck, Verl oder Babelsberg. Aber auch langj\u00e4hrige Weggef\u00e4hrten wie Eintracht Braunschweig oder Union Berlin<\/a> waren damals schon dabei.<\/p>\n

Interessant beim Spiel gegen Ahlen war \u00fcbrigens die Tatsache, dass Ahlen in Minute 79 einen gewissen Marco Reuss einwechselte und Kevin Gro\u00dfkreutz in der Startelf Ahlens stand. Aber das nur am Rande. In Minute 55 schoss Marco Christ das F\u00fchrungstor f\u00fcr unsere Fortuna. Und von da an war es um meinen Sohn geschehen. Das Spiel endete 1:1 und am Saisonende stiegen Ahlen und Oberhausen auf. Fortuna blieb der undankbare 3te Platz und ein weiteres Jahr in den Untiefen des deutschen Fussballs.<\/p>\n

Von diesem Spiel an gingen wir regelm\u00e4\u00dfig zur Fortuna und sahen gemeinsam viele schlimme Spiele mit teilweise vierstelligen Zuschauerzahlen fernab von der gl\u00e4nzenden Bundesligawelt. Teilweise fragte ich mich, warum ich meinem Sohn all das antue. Aber es waren auch sehr viele wunderbare Momente dabei. Unvergessen das Aufstiegsspiel in die zweite Liga gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen. Wieder war Marco Christ beteiligt, der zu diesem Zeitpunkt bereits lange der Lieblingsspieler meines Sohnes war.<\/p>\n

Mein Sohn h\u00e4tte sich sicher auch fussballerisch attraktivere Vereine aussuchen k\u00f6nnen, aber wir blieben – zum Gl\u00fcck – immer der Fortuna treu. Egal in welcher Liga sie auch spielte. Egal wie grottig der Fussball war. Wir sahen Gruselfussball im Niederrheinpokal (Die Finalniederlage gegen Rot-Wei\u00df Essen verarbeite ich heute noch) aber auch DFB-Pokal-Krimis gegen den BVB<\/a>. Und nat\u00fcrlich wollen wir auch die ganzen traumhaften Erstrundenbegegnungen im XXX-Pokal nicht vergessen! Regionalliga, 3te Liga, 2te Liga, Bundesliga – alles war dabei. Eine Achterbahnfahrt. Keines dieser Spiele wollen wir missen (ok – hier hab ich wohl ein wenig geflunkert). Mein Sohn musste daf\u00fcr zwar immer viel H\u00e4me und Spott einstecken, trug aber unbeirrt und stolz sein Fortunatrikot. Egal wie schlecht es dem Patient Fortuna ging. \u201cFortuanfan sein\u201d heisst halt auch \u201cleidensf\u00e4hig sein\u201d. In vielerlei Hinsicht. \ud83d\ude42<\/p>\n

Und sind wir mal ehrlich: Fast nichts ist sch\u00f6ner als ein Aufstieg. Ein Bayernfan wird diese Freude nie erleben. Daher warten wir nun unbeirrt auf unsere dritten Aufstieg. Hoffentlich diesmal ohne Drama. Einfach nur aufsteigen. Aber bei Fortuna ist das wohl undenkbar. Und auch daf\u00fcr lieben wir halt diesen Verein.<\/p>\n

So wurde mein Sohn also Fortunafan. Ich hatte mir das schwerer vorgestellt, aber ab und an sagt er: \u201cIn meinem Pass steht bei Geburtsort halt D\u00fcsseldorf\u201d
\n(Gerne erz\u00e4hle ich hier die
Geschichte<\/a>, wie ich seine Mutter extra noch \u00fcber den Rhein fuhr, damit mein Sohn ein D\u00fcsseldorfer wird. Aber das f\u00fchrt hier jetzt sicher zu weit ;-))<\/p>\n

Welcher Verein auch immer bei Dir am Ende rauskommt \u2026 ich w\u00fcnsche Dir viel viel Spa\u00df bei der Suche und freue mich schon jetzt auf Eure n\u00e4chste Geschichte.<\/p>\n

Rot-wei\u00dfe Gr\u00fc\u00dfe,
\nDirk<\/p>\n

Dirk findet ihr \u00fcbrigens hier<\/a> auf Twitter. Vielen Dank!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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