Nichts aber. Mir ist der Verein eigentlich egal.<\/p>\n
Es ist 20:45 Uhr. Der FC Bayern spielt. Sie werden gewinnen. Das Spiel reizt mich nicht. Was kann man also sinnloseres tun, als ein Spiel zu sehen, dessen Ausgang man kennt?<\/p>\n
Man verliert wieder ein paar Zeilen \u00fcber einen Verein, mit dem man doch angeblich nichts am Hut hat. Inkonsequent, ich wei\u00df. Ja, unn\u00f6tig ebenfalls.<\/p>\n
Ich tue es trotzdem. Ich bin schlie\u00dflich Rebell. Wenn auch nur am Wochenende.<\/p>\n
Ich bin eigentlich zufrieden mit der aktuellen Situation. Ich finde dieses \u201eDie Bundesliga ist tot\u201c Gelaber ziemlich albern. Trotzdem kann ich den entsprechenden Protagonisten in Teilen folgen, was ihre Einsch\u00e4tzung zur aktuellen Lage betrifft. Die Schere innerhalb der Bundesliga wird gr\u00f6\u00dfer, wurde vor einigen Jahren prognostiziert. Grunds\u00e4tzlich richtig und dennoch falsch, da eine Schere irgendwo ein symmetrisches auseinander driften suggeriert. Wenn man ber\u00fccksichtigt, dass sich auf beiden Seiten der Schere weiterhin eine Klinge befindet dann w\u00e4re auf der scharfen Seite der Schere der FC Bayern zu finden. Der Hauptgrund daf\u00fcr ist definitiv, dass sie verdammt viel richtig gemacht haben in den vergangenen Jahren. Ich meine das aufrichtig und frei von Sarkasmus und m\u00f6chte dies erw\u00e4hnt wissen, ohne auf Randerscheinungen wie den Premiere Deal oder die Vorteile des Olympiastadions zu einem g\u00e4nzlich gl\u00fccklichen Zeitpunkt hinzuweisen.<\/p>\n
Selbst wenn es diese beiden Finanzbooster nicht gegeben h\u00e4tte, w\u00e4re der FC Bayern ganz sicher aktueller Rekordmeister, weil in den Entscheidungsgremien stets kluge K\u00f6pfe gesessen haben. Vielleicht stand sogar die meiste Zeit nur ein einziger richtig kluger Kopf am Steuerrad. Jetzt sitzt er.<\/p>\n
Trotzdem marschieren die Bayern. Sie ernten die Fr\u00fcchte der verdammt guten Arbeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Als Europas Top Ten, ihr Hab und Gut in Spieler investierten, handelten sie besonnen im Hinblick auf den bevorstehenden Geh\u00e4lter-Gau und hielten einen Spieler wie z.B. Rib\u00e9ry.<\/p>\n
Das war clever, genauso wie viele andere Moves auch. Der FC Bayern hat einfach nicht nur mehr richtig als falsch gemacht, sondern einfach ziemlich perfekt gehandelt. Wenn sie Fehler begangen haben, dann hatten sie rechtzeitig die Eier, den Fehler zu beheben (Klinsmann) oder den Fehler zu korrigierkaufen.<\/p>\n
<\/p>\n
Aber wie gesagt, ich bin eigentlich zufrieden mit der Situation. Ich habe irgendwie das Gef\u00fchl, dass mehr und mehr Menschen begreifen, dass sieben der n\u00e4chsten zehn Meisterschaften entschieden sind, wenn nicht RB Leipzig oder der VfL Wolfsburg<\/a> die Schatulle noch weiter \u00f6ffnen oder aus dem bestehenden Kapital heraus effektiv agieren. Das ist nicht schlimm, wenn man es wei\u00df.<\/p>\n Dann kann die Bundesliga auf Platz zwei bis achtzehn durchaus Spa\u00df machen. Sogar als nicht beteiligter Fan der Fortuna aus D\u00fcsseldorf. Und ich habe mittlerweile das Gef\u00fchl, man arrangiert sich. Der klassische Bayern Fan kann trotz Siegesgewissheit das Spiel genie\u00dfen und sich an einem neu aufgestellten Rekord, dem dreihundertsechsundziebzigsten Ballkontakt eines Spielers oder am ganz frisch aufgestellten Super-Rekord erfreuen. Reicht das nicht zur pers\u00f6nlichen Wochenendbefriedigung, verliert wenigstens noch der langj\u00e4hrige Rivale aus Dortmund, was am vergangenem Wochenende tats\u00e4chlich einige Anh\u00e4nger des Rekordmeisters mehr erfreute als der eigene Kantersieg. Ich verstehe das nicht, aber ich bin auch ein wenig dumm.<\/p>\n Der letzte BvB<\/a> Titel liegt aber nun auch schon eine Weile zur\u00fcck, sieht man von diesem Witz-Cup zu Saisonbeginn des letzten Jahres ab. Das klingt jetzt schon wieder alles viel sarkastischer als ich es eigentlich meine. Es geht auch nicht ums Leiden, Alex. \ud83d\ude09 Ehrlich.<\/p>\n Aber vielleicht k\u00f6nnen wir uns grunds\u00e4tzlich darauf einigen, dass es bei 90% der Spiele des FC Bayern eigentlich nicht darum gehen kann, ob sie gewinnen oder nicht. Denn letztendlich steht dies ja nicht nur meistens fr\u00fch, manchmal sogar vorher schon fest oder es handelt sich vielleicht sogar um ein Spiel bei dem man wei\u00df, dass eine Niederlage in diesem Spiel nichts daran \u00e4ndern w\u00fcrde, dass der FC Bayern auch in diesem Jahr wieder deutscher Meister wird.<\/p>\n Auch die Champions-League Gruppen sind mittlerweile so gut durchgeplant, dass ein Scheitern des FC Bayern in keiner Gruppenkonstellation mehr als ernst zu nehmend realistisch anzusehen ist.<\/p>\n Ich glaube ein Problem k\u00f6nnte sein, dass hier schon die ersten widersprechen werden. Eigentlich l\u00e4sst sich immer doch irgendwie ein Gegner finden, der hochgejazzt wird. Sei es der ruhmreiche SC Paderborn, der als Tabellenf\u00fchrer nach M\u00fcnchen reist oder die finanzstarke Borussia aus Dortmund oder neuerdings, weil es historisch betrachtet nicht nur Jungpferdeliebhaber romantisch werden l\u00e4sst: Die M\u00f6nchengladbacher Borussia.<\/p>\n In ganz abstrusen Spielen trifft man dann sogar auf einen Gegner, der rein ob seines Finanzbackgrounds zum Favoriten hochgejubelt werden kann.<\/p>\n Mir stellt sich oft die ernste Frage wie Fansein funktioniert, wenn der Faktor Spannung wegf\u00e4llt? F\u00e4llt er \u00fcberhaupt weg? F\u00e4llt er nicht weg, weil man es schafft, sich Ausgangspositionen einzureden oder geh\u00f6rt zum echten Fansein die nat\u00fcrliche Portion Skepsis, die einen FC Bayern Fan mit einem unguten Gef\u00fchl zum DFB Pokal Spiel nach Hamburg fahren l\u00e4sst? Ganz im ernst. Helft mir. Ich kann die Wichtigkeit, Spannung betreffend und den Status bei FC Bayern Fans oftmals nicht einsch\u00e4tzen.<\/p>\n Fiebert man da noch voll mit und ist nur schneller beruhigt, weil es zur Halbzeit schnell 2-0 steht?<\/p>\n Noch spezieller wird dies, betrachtet man es nicht nur im Fokus eines einzelnen Spiels, sondern innerhalb der Bundesliga auf die ganze Saison. Selbst wenn es einen Ausrutscher der Bayern in diesem Jahr geben w\u00fcrde – und damit meine ich nicht ein Unentschieden in Hoffenheim oder so – sondern eine Niederlage zu Hause gegen wen auch immer. Eine Niederlage, die nicht vom Pech gepr\u00e4gt war, weil die Bayern, trotz 98,8% Ballbesitz, am Ende den 0-1 Treffer hinnehmen mussten. Ich meine so eine richtige Niederlage. Eine, die weh tut. Die Niederlagen gegen Real Madrid letztes Jahr. Okay, die lasse ich gelten. Die haben vermutlich geschmerzt. Den Champions League Titel als erster zu verteidigen. Das h\u00e4tte was. Sie waren schlie\u00dflich nicht einmal das erste deutsche Team, welche ihn geholt haben. Und das l\u00e4sst sich nicht einmal ungeschehen machen. \u00c4hnlich ergeht es mir im R\u00fcckblick auf das Pokalfinale 2012. Der BVB ist in diesem Jahr wiederholt Meister geworden bzw. hat seinen Meistertitel verteidigt. Dies alleine ist schon ein Unverfrorenheit gegen\u00fcber dem FC Bayern, der, wenn er schon Meistertitel sausen l\u00e4sst, dies durchaus als einmalige Ausnahme zu organisieren pflegt. Ein Ausrutscher quasi. Wenn sich dann ein Team mit einem halb so hohen Spieleretat anschickt und auch noch den DFB-Pokal holt und dies nicht einfach so, schmutzig, gl\u00fccklich, dreckig, sondern dominant triumphierend, den Gegner dem\u00fctigend, wie es beim Pokal Finale damals geschehen ist. Dann, nur dann, kann man sich in etwa ausmalen, wie ein Rummenigge zu Aussagen kommt, wie er sie in j\u00fcngerer Vergangenheit immer wieder getroffen hat. Wenn drei Jahre! , einen Championsleague Titel, Pokalsieg, Weltsuperduperpokalsieger und zweieinhalb Meisterschaften sp\u00e4ter, dieser mittlerweile sogar im hinteren Mittelfeld rumd\u00fcmpelnde Verein immer noch der Feind ist, dann wei\u00dft du wie tief der Stachel dieser Niederlage sa\u00df. Mittlerweile spielen mit Lewandowski und G\u00f6tze zwei der St\u00fctzen des damaligen Erfolgs beim FC Bayern. Der Eine, der im schwarzgelben Lager als Judas verschrien ist und Robert Lewandowski.<\/p>\n G\u00f6tze mag ich gar keinen Vorwurf machen. Ein perfekt durchgestyltes Produkt von Fu\u00dfballer, dem in den ersten Jahren seiner Karriere eine Verdreifachung seines Gehaltes angeboten wurde. Es g\u00e4be einige Firmen f\u00fcr die ich arbeiten w\u00fcrde, wenn ich das Angebot bek\u00e4me. Und bei Robert Lewandowski bewegt es sich vermutlich noch in h\u00f6heren Sph\u00e4ren. Legt man die Vermutungen seri\u00f6ser Journalisten zu Grunde, k\u00f6nnte Lewandowskis j\u00e4hrliches Grundgehalt bewusst relativ niedrig gehalten worden sein, um alteingesessene Gro\u00dfverdiener wie Schweinsteiger und Lahm nicht zu ver\u00e4rgern. Gel\u00f6st worden ist dies angeblich \u00fcber das Handgeld, welches, splittet man es und verteilt es auf die Vertragslaufzeit als zus\u00e4tzliches Gehalt, wohl daf\u00fcr sorgen soll, dass G\u00f6tze und Lewandowski die beiden bestverdienendsten Bayern Spieler sind. Ber\u00fccksichtigt man zus\u00e4tzlich die Vertragslaufzeit und l\u00e4sst vielleicht auch nicht au\u00dfer Acht, dass beide nun in sehr jungen Jahren \u00fcber sehr hochdotierte Vertr\u00e4ge verf\u00fcgen.<\/p>\n Reus wird sich vermutlich im n\u00e4chsten Jahr dazu gesellen.<\/p>\n Ich mag G\u00f6tze nicht unbedingt. Ein fantastischer Fu\u00dfballer. Vermutlich sehr clever und abgezockt, was mich ja zu der Aussage bewog, dass er in den n\u00e4chsten f\u00fcnf Jahren einmal Weltfu\u00dfballer des Jahres wird. Trotzdem mag ich ihn nicht. Er ist Produkt pur. Vorwerfen will ich ihm das aber auch nicht. Es ist eher fast schon logisch.<\/p>\n Bei Lewandowski ist es unter dem Strich \u00e4hnlich zu verorten.<\/p>\n Ich glaube, er ist charakterlich ein ehrenhafter Typ. Ich habe in der gesamten Zeit, in der eigentlich fest stand, dass er zum FC Bayern wechselt, keine einzige heuchlerische Aussage zu der Thematik geh\u00f6rt. Er ist mit der Situation so professionell umgegangen, wie man sich das nur w\u00fcnschen kann. Gut, er hat gegen die Bayern auff\u00e4llig bescheiden gespielt, aber das sehe ich ihm nach. Ein perfekt professioneller Profi. Kunde bestellt. Lewandowski liefert. Ich sch\u00e4tze das. Ich bevorzuge andere Spieler. Ganz frei von meinem Lieblingsverein betrachtet, w\u00fcrde ich sagen, der ideale Profifu\u00dfballer spielt wie G\u00f6tze und verh\u00e4lt sich wie Benjamin Adrion. Ich trenne komischerweise immer meinen Eindruck von Spielern auf dem Platz und neben dem Platz. Irgendwie bl\u00f6d. Denn selten finde ich Fu\u00dfballer, wo mir beim Anblick beider Blickwinkel das Herz aufgeht. Ich mag einen David Alaba. Den muss man m\u00f6gen. Toller Fu\u00dfballer und seine Interviews sind gro\u00dfartig. Vermutlich k\u00f6nnte er mir aber auch das Telefonbuch vorlesen und ich w\u00fcrde es m\u00f6gen. Er transportiert Sympathie frei von Inhalt. Und das meine ich ausnahmslos positiv. Danach wird\u2019s eng. M\u00fcller war mal ein Kandidat. Aber seine Interviews wirken zunehmend gestellter. Ich wei\u00df, dass ich mit dieser Meinung vermutlich ziemlich alleine stehe, aber selbst wenn ich die Bayern-Hass Brille bes\u00e4\u00dfe, die ihr mir vorwerft, dann h\u00e4tte ich die Eier sie abzunehmen und genau dasselbe bei seinen Interviews zu f\u00fchlen wie immer. Lahm ist auch schwierig-nichtssagend, ein Fu\u00dfballk\u00f6rper ohne greifbare H\u00fclle. Neuer? Nun ja. Robben? Ich bewundere seinen Ehrgeiz und die v\u00f6llige Fokussierung aufs Spiel. Wenn jemand \u00fcber Jahre mit dem gleichen Trick in dem Business erfolgt hat, muss man ihn sch\u00e4tzen. Privat ist er sicherlich auch ein total netter Kerl. Er w\u00fcrde innerhalb eines Bayern-Rankings vermutlich hinter Alaba landen. Und dann? Rib\u00e9ry? Puh, fu\u00dfballerisch ganz toll, aber ansonsten f\u00fcr mich schwer verdaulich. Menschlich kacke, vermute ich stark. Ich durfte ihn mal zehn Minuten in einem Indoor-Kinderspiele-Park in der N\u00e4he von M\u00fcnchen beobachten. \u00c4tzender Typ. Negative Ausstrahlung. Anma\u00dfend, ich wei\u00df.<\/p>\n Wen gibt es noch? Niemanden, den ich positiv in Erinnerung habe? Boateng hat es sich mit der Situation gegen\u00fcber Subotic versaut. Ja, ich kenne die Szene von Subotic nicht allzu lange zuvor. F\u00fcr mich gibt es aber schon einen Unterschied zwischen dem Verhalten w\u00e4hrend des Spiels oder eben danach. Im Moment des gr\u00f6\u00dften Triumphs sich nicht zu freuen, sondern sich \u00fcber den Geschlagenen zu erheben, hat f\u00fcr mich etwas armes. Wer fehlt?<\/p>\n Rafinha? Alonso? Nein, sorry, mir f\u00e4llt kein Spieler ein, den ich auch nur ann\u00e4hernd auf beiden Ebenen sch\u00e4tzen k\u00f6nnte. Vielleicht war Scholl der letzte. Das gibt es aber wohl bei wenigen Vereinen. Zumindest sticht niemand aktuell eindeutig hervor und pr\u00e4sentiert sich auf und neben dem Platz als Vorbild-tauglich unter Ber\u00fccksichtigung meiner vermutlich unversch\u00e4mten und dreisten Kriterien.<\/p>\n <\/p>\n Kommen wir zur\u00fcck zum eigentlichen Thema. Ich bewundere den Reflex, wenn ein Gegner dann nicht nur geschlagen, sondern in einem einzelnen Spiel wirklich deutlich in die Schranken gewiesen wurde. An meiner Formulierung kann man vielleicht erkennen, dass sich mittlerweile auch das Ergebnis des Champions League Spiels in Rom bis zu mir rumgesprochen hat. Prompt gibt es die Reaktionen, die ich in den letzten Wochen h\u00e4ufiger genie\u00dfen durfte. Gegner X hat auch destruktiv gespielt. Die haben sich auch nur hinten rein gestellt. Die wollten es ja nicht anders.<\/p>\n Wisst ihr, was meine verr\u00fcckte, kranke Hoffnung f\u00fcr die Zukunft ist? Der FC Bayern wird im Pokal, in der Bundesliga und in der Gruppenphase der Champions League noch so oft so wenig gefordert werden, dass es vielleicht in dem Moment, wenn es im CL Halbfinale gegen eines der Top 4 Teams in Europa geht, wieder nicht reicht. Und das obwohl man vielleicht den qualitativ besser besetzten Kader hat, das \u00fcppiger besetzte und damit ausgeruhtere Team zur Verf\u00fcgung steht. Es fehlen vielleicht diese 2,5 % an Spannung, die man sich nicht in der K\u00fcrze der Zeit herbeireden kann. Aber noch einmal: Was der FC Bayern da auf rein sportlicher Basis abliefert, ist aller Ehren wert. Das meine ich ganz aufrichtig und ich glaube auch nicht, dass irgendwelche Premiere-Millionen oder Vorteile aus dem Olympiastadium zu einem ziemlich guten Zeitpunkt eine Rolle spielen. Ich bef\u00fcrchte, wenn ich jetzt noch auf die verschwundenen Hoene\u00df Millionen eingehe, die ich nat\u00fcrlich als schwarzes Handgeld f\u00fcr die ein oder andere Vertragsverl\u00e4ngerung in Verwendung sehe, habe ich alle Verschw\u00f6rungstheoretiker auf meiner Seite.<\/p>\n Eigentlich auch egal, was davon stimmt oder wer vielleicht sogar nur in einem Punkt mit mir einer Meinung ist. Ich verstehe es nicht. Das mag an meinem eingeschr\u00e4nkten Sichtfeld liegen, aber trotzdem w\u00e4re ich dankbar, wenn es mir jemand erkl\u00e4ren k\u00f6nnte. Ist es vielleicht wie der Besuch bei einem Konzert der Lieblingsband? Man mag sie sehen und h\u00f6ren und wei\u00df in etwa, was einen erwartet und trotzdem liebt man es, ihrem Treiben beiwohnen zu d\u00fcrfen?<\/p>\n Ich muss oft schmunzeln, wenn ich in sozialen Netzwerken lese, jemand bade im Hass der FCB-Gegner.. Dar\u00fcber kann ich mich tats\u00e4chlich am\u00fcsieren. Diese Reaktionen werden dicht gefolgt von diesen \u201eWow, es ist so unglaublich\u201c-Bekundungen, die ich lesen darf, wenn der spanisch-bajuwarische Rekordmeister mal wieder ein Spiel gewonnen hat. Wie jede Woche. Vielleicht sogar deutlich. Wie fast jede Woche. Vielleicht sogar mit einem Hauch an fast schon peinlicher \u00dcberlegenheit. Ebenfalls wie fast jede Woche.<\/p>\n Ich f\u00fchle mich oft wie in einer dieser amerikanischen Verkaufssendungen, wenn mir ein Gem\u00fcsehobel oder ein Bauch-weg-ohne-Training-G\u00fcrtel angeboten wird. Alles ist unglaublich und fantastisch. Spieler X ist so wow und Spieler Y so toll und das Ergebnis so \u00fcberraschend und die Wachstumshormone so gut. Ich verstehe es einfach nicht. Gebt mir einen Ansatzpunkt. Gebt mir einen Grund. Sagt mir etwas, au\u00dfer, dass ihr nicht anders k\u00f6nnt, historisch bedingt oder weil Papa die Bayern immer toll fand. Gebt mir einen logischen Grund, au\u00dfer dass sie ihre exklusive finanzielle Lage verdammt gut nutzen. Nat\u00fcrlich ist Pep jemand, der auf diesem Level zu arbeiten wei\u00df. Ob er mit dem SC Freiburg<\/a> in den letzten Jahren den Klassenerhalt geschafft h\u00e4tte, wei\u00df ich nicht. H\u00e4tte er Fortuna D\u00fcsseldorf<\/a> vor dem Abstieg bewahrt damals? Vermutlich nicht.<\/p>\n Mir ist es eigentlich gleichg\u00fcltig, aber die Penetration der \u201eUnglaublich\u201c, \u201eUnfassbar\u201c, \u201eGigantisch\u201c Mitteilungen entbehren f\u00fcr mich einer ziemlich logischen Grundlage. Mittlerweile ist doch ein Sieg mit f\u00fcnf oder sechs Toren Unterschied keine Seltenheit mehr. Ich kann da vielleicht sogar noch nachvollziehen wenn jemand sagt, ihm w\u00e4re Spannung egal, wenn er sch\u00f6ne Ballkontakte sieht und reichlich Tore genie\u00dfen darf.<\/p>\n Seltsam. \u00dcber zweitausend Worte, kaum konkrete Fragen und trotzdem erwarte ich Antworten. Ernste Antworten. Was sind die realistischen Einsch\u00e4tzungen f\u00fcr die Bundesliga f\u00fcr die n\u00e4chsten f\u00fcnf Jahre? Wie sieht das in zehn Jahren aus? Welche Auswirkungen hat das mittelfristig auf die Bundesliga? Wann fahren Mannschaften nicht nach M\u00fcnchen, um bewusst abzuschenken? Wann ist dies vielleicht innerhalb der Fanszene akzeptiert? \u00a0Kann der Anblick von vielen Ballkontakten scharf machen? Wen kauft man aus Gladbach, falls die tats\u00e4chlich oben dabei bleiben oder gilt das nur, falls Gladbach Meister wird? Manchmal w\u00fcnsche ich mir, die Bundesligagegner w\u00fcrden nur noch mit der B-Elf auflaufen und der FC Bayern w\u00fcrde ausnahmslos jedes Spiel mit sechs zu null gewinnen und das, obwohl sie selbst nur mit der C-Elf antreten, da die erste Elf als die \u201eThe Bavarian Globetrotters\u201c unterwegs ist, um den internationalen Markt zu erobern. Warum? Ich wei\u00df nicht, es w\u00e4re irgendwie ein charmanter Gedanke. Bis dahin genie\u00dfe ich das Treiben um Platz zwei bis 18. Kein anderer Tabellenplatz kann so genau prognostiziert werden, wie Platz eins. Schlimm, aber man wird lernen, sich zu arrangieren. Und tot ist die Bundesliga deswegen nicht. Aber wie man den FC \u00a0Bayern m\u00f6gen kann erschlie\u00dft sich mir nicht. Komisch.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Nichts aber. Mir ist der Verein eigentlich egal. Es ist 20:45 Uhr. Der FC Bayern spielt. Sie werden gewinnen. Das Spiel reizt mich nicht. Was kann man also sinnloseres tun, als ein Spiel zu sehen, dessen Ausgang man kennt? Man verliert wieder ein paar Zeilen \u00fcber einen Verein, mit dem man doch angeblich nichts am Hut hat. Inkonsequent, ich wei\u00df. Ja, unn\u00f6tig ebenfalls. Ich tue es trotzdem. Ich bin schlie\u00dflich Rebell. 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