{"id":22079,"date":"2021-08-18T17:21:21","date_gmt":"2021-08-18T15:21:21","guid":{"rendered":"https:\/\/wochenendrebell.de\/?p=22079"},"modified":"2022-08-22T21:41:58","modified_gmt":"2022-08-22T19:41:58","slug":"pull-effekt-propaganda-mythos","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/pull-effekt-propaganda-mythos\/gesellschaft\/","title":{"rendered":"Der Pull-Effekt ist ein rechter Propagandamythos."},"content":{"rendered":"\n
Von der Union \u00fcber Kurz bis zur AfD – die Erz\u00e4hlung vom sogenannten Pull-Effekt zieht sich durch die gesamte politische Rechte. Die Behauptung: Die Rettung von Gefl\u00fcchteten aus Seenot erh\u00f6he die Anzahl der Menschen, die sich auf die Flucht \u00fcber das Mittelmeer begeben, in Seenot geraten und sei somit falsch. Im Zuge der Macht\u00fcbernahme der Taliban in Afghanistan wird diese Behauptung erneut als Grund verwendet, aus dem Deutschland keineswegs Gefl\u00fcchtete aufnehmen sollte. Auch Unions-Kanzlerkandidat Laschet schlug \u00e4hnliche T\u00f6ne an.<\/strong> Doch bei n\u00e4herer Betrachtung erweist sich der Pull-Effekt als Mythos.<\/strong><\/p>\n\n\n\n In diesem Beitrag geht es um den nicht existenten Pull-Effekt. Doch er soll nicht thematisieren, weshalb die Idee des Pull-Effekts an sich menschenverachtend ist, indem sie mehr Gefl\u00fcchtete generell als Problem betrachtet, nicht wie sie die Gr\u00fcnde f\u00fcr Migration missachtet und versucht, die Situation zu vereinfachen und auch nicht, dass Europa gerade alles andere aussendet als die Bereitschaft Menschen zu helfen und somit die Grundvorraussetzung f\u00fcr einen potentiellen Pull-Effekt gar nicht erf\u00fcllt ist. Nein, Thema ist hier lediglich, dass all das bedeutungslos ist, da es einen Pull-Effekt nicht gibt. <\/p>\n\n\n\n Was der Pull-Effekt ist, bzw. sein soll, steckt schon in der Bezeichnung: „pull“ ist Englisch f\u00fcr „ziehen“, der Pull-Effekt ist folglich das angebliche Ph\u00e4nomen, dass bestimmte Bedingungen – meist wird die Pr\u00e4sens von Seenotrettung genannt – eine zus\u00e4tzliche „Motivation“ f\u00fcr Menschen darstellen w\u00fcrden, sich auf die Flucht zu begeben.<\/p>\n\n\n\n Die „Logik“ ist bestechend einleuchtend: Wenn Gefl\u00fcchtete wissen, dass sie in Seenot gerettet werden, begeben sie sich eher auf die gef\u00e4hrliche Flucht \u00fcbers Mittelmeer. Folglich kommen desto mehr Menschen nach Europa, je mehr Anstrengungen wir zur Seenotrettung unternehmen. Diejenigen, die zumindest Menschlichkeit vort\u00e4uschen wollen, bringen dann das Argument, Menschen nicht vor dem Ertrinken zu retten, senke insgesamt auch die Anzahl der Toten und sei somit richtig.<\/p>\n\n\n\n Aus der Annahme des Pull-Effekts schlussfolgern seine Vertreter*innen, der einzig richtige Weg zur ihrer Meinung nach notwendigen Eind\u00e4mmung der Anzahl nach Deutschland kommender Gefl\u00fcchteter sei Abschreckung, indem die Flucht m\u00f6glichst gef\u00e4hrlich und die Chancen auf Asyl m\u00f6glichst gering gehalten werden, so wie beispielsweise Australien es tut (Abschreckungsplakate und Internierungslager inklusive<\/a>). <\/p>\n\n\nWas ist der „Pull-Effekt“?<\/h2>\n\n\n\n