{"id":2399,"date":"2015-09-16T14:59:17","date_gmt":"2015-09-16T12:59:17","guid":{"rendered":"http:\/\/www.wochenendrebell.de\/?p=2399"},"modified":"2021-07-11T08:58:53","modified_gmt":"2021-07-11T06:58:53","slug":"die-besorgte-zeitung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/die-besorgte-zeitung\/unsortiert\/","title":{"rendered":"Die besorgte Zeitung"},"content":{"rendered":"
Ich bin ein wenig anges\u00e4uert. Der FC St.Pauli ist es nun, der sich gallieresk dagegen wehrt und am Wochenende auf den „Bild-Hermes-Wir helfen“ Badge am \u00c4rmel verzichten m\u00f6chte. Das kann man dem Verein gar nicht hoch genug anrechnen. Es bleibt nicht viel \u00fcbrig von sinnvollen Ma\u00dfnahmen, klugen Gedanken und effizienten Ideen, unsere Gesellschaft<\/a> ein wenig besser zu machen, wenn die Zeitung mit dem vermeintlich guten Sportteil es anpackt, durchkaut und ausspuckt. Sobald das F\u00e4hnlein einen Wind von rechts aufzeigt, der gen\u00fcgend Kraft hat, die Stimmung wieder zu drehen, d\u00fcrften Kai und sein Team sich wieder berufen f\u00fchlen, die stille Masse auf den rechten Weg zu geleiten.<\/p>\n Versteht mich nicht falsch. Ich bin einer der gro\u00dfen Bef\u00fcrworter der „Wir helfen“-Kampagne der Zeitung. Sie sprach die richtige Zielgruppe, die schweigende Masse, an, die zuvor vielleicht auch kopfnickend und teilweise zustimmend die Zeilen \u00fcber brennende Unterk\u00fcnfte las. Die besorgte Zeitung kennt eben die Sorgen der besorgten B\u00fcrger. Trotzdem.<\/p>\n Ich fand das im Kern gut, schluckte mein immer wieder hervortretendes Mittagessen einfach mehrfach wieder runter und schwieg dazu. Denn vielleicht half es sogar ein wenig mit, die Stimmung in Deutschland positiv zu beeinflussen. Trotzdem wird dies immer ein Medium bleiben, welches, sofern es auf Grund der Stimmungslage die Wahl hat, die Leser tendenziell eher rechts der Mitte abholt. Man wartet also auf den n\u00e4chsten guten Moment , wenn die<\/p>\n
\nHaupts\u00e4chlich bin ich w\u00fctend auf die DFL und die Vereine, die es noch immer nicht geschafft haben, sich gemeinsam und einheitlich im Rahmen einer „Refugees Welcome“-Kampagne deutlich genug zu positionieren.
\nEin aufmerksamkeitsstarkes Zeichen, neben den Willkommensb\u00fcndnissen<\/a>, w\u00e4re wichtig gewesen.
\nSo kam es den Herren Preetz und Co. teilweise wohl tats\u00e4chlich eher gelegen, dass sich die Bild, \u00fcber den DFL-Partner Hermes, ein Pl\u00e4tzchen auf dem \u00c4rmel der Bundesligavereine sicherte, um sich mit der aktuellen, zeitlich wie immer befristeten Bild-Botschaft, Fl\u00fcchtlinge w\u00e4ren in Deutschland willkommen, auf Leserfang zu begeben.<\/p>\n