{"id":419,"date":"2013-04-26T00:09:00","date_gmt":"2013-04-25T22:09:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.wochenendrebell.de\/?p=419"},"modified":"2020-12-05T18:08:15","modified_gmt":"2020-12-05T17:08:15","slug":"sc-freiburg","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/sc-freiburg\/suche-lieblingsfussballverein\/","title":{"rendered":"SC Freiburg | Ohrensohn"},"content":{"rendered":"

SC Freiburg – Hannover 96, 12.04.2013<\/strong><\/h2>\n

14 Uhr 05 Minuten Ankunft am\u00a0 ICE Bahnof. Geplante Abfahrt des Zugs ist 14:38 Uhr. P\u00fcnktliche Ankunft vorausgesetzt sollten wir gegen 18:00 Uhr eintreffen. Gen\u00fcgend Zeit um die Klamotten unterzubringen und ganz gem\u00fctlich Richtung Stadion aufzubrechen. \u00dcberhaupt schien dies ein problemfreier Ausflug zu werden. Dies ist sicherlich relativ zu betrachten, aber es drohte auf Grund des bis Freiburg durchfahrenden Zuges keine Umsteigeproblematik. Die Verbindungen vor Ort schienen ebenfalls ziemlich unproblematisch und Sohnemann konnte sowohl mit dem SC Freiburg als auch mit Hannover 96<\/a> so wenig anfangen, dass es keinen \u201eDer-Verein-muss-gewinnen-sonst-raste- ich- aus-Verein-gab. Er freue sich sehr auf den Torwart mit der Jogginghose, sagte er mir zu Beginn des Trips, der in Frankfurt begann und in Hamburg enden sollte. Wir waren quasi auf dem Weg zum geografisch logischen Zwischenstopp in Freiburg. Sohnemann beweist Kalk\u00fcl und Humor bei der Planung der einzelnen Spieltage. Wir hocken meist bewaffnet im Esszimmer. Ich habe den Laptop um die Stadionpl\u00e4ne aufzurufen und um ggf. sofort Tickets buchen zu k\u00f6nnen. Er hat die Spielpl\u00e4ne und eine gro\u00dfe Deutschlandkarte um zu pr\u00fcfen wie weit auseinander einzelne St\u00e4dte liegen. Unser 3-Spiele Wochenende klappte ja gesundheitsbedingt nicht und auch f\u00fcr dieses Wochenende waren \u201enur\u201c 2 Spiele geplant. Diskutiertem wir beim letzten Mal noch intensiv \u00fcber den Vorteil der N\u00e4he von interessanten Klubs in NRW, so schien Sohnemann, diesmal bewusst weit auseinander liegende Paarungen zu bevorzugen.<\/p>\n

\u201eWas h\u00e4ltst du von Cottbus am Samstag und Stuttgart am Sonntag, Papsi?\u201c Seine Finger fuhr die eingezeichneten Bahnlinien ab. O.K., spielen wir das Entfernungsspiel. \u201eWir k\u00f6nnten am Freitag mittag nach Freiburg, um 23:00 Uhr mit dem Nachtzug von dort durchrasen bis nach Hamburg und dort versuchen mittags Tickets f\u00fcr St.Pauli zu bekommen\u201c Das kurze Nicken in Verbindung mit den strahlenden Augen verriet mir, dass der Projektleiter nicht ganz abgeneigt schien. Nachtzug gebucht. Freiburg Tickets in Block DD gebucht. Fertig.<\/p>\n

Ich fand den SC Freiburg irgendwie immer s\u00fc\u00df. Ich vermute diese eigentlich unpassende Verniedlichung ist bei mir den \u2013willi zeiten geschuldet. Es kam nat\u00fcrlich wie es kommen muss 14:10 Uhr. Zu unserer \u00dcberraschung stellten wir fest, dass wir kaum Bargeld und keine EC-Karte dabei hatten. Vermutlich hatte T\u00f6chterchen wieder mit meinem Portemonnaie gespielt, es leerger\u00e4umt und einzelne Bestandteile in der Wohnung versteckt.<\/p>\n

Kein Auto vor Ort, weil wir mit dem Zug die 25 Kilometer aus dem Vorort angereist sind, stellte ein zus\u00e4tzliches Problem dar. Den 14:38 Uhr Zug konnten wir vergessen und um 15:16 Uhr fuhr schon der letzte Zug mit einer Ankunftszeit, die eine p\u00fcnktliche Ankunft im Stadion sicherstellte. Die Herrin des Hauses freute sich sehr \u00fcber unseren Anruf. \u201eSchatz, du hast 40 Minuten, die Kleine fertig zu machen, die EC-Karte zu suchen und Dich durch den Freitagsverkehr zu mogeln und zum ICE Bahnhof zu kommen\u201c. 15:05 Uhr. Frau kommt um die Ecke ged\u00fcst. Sie war \u00fcberhaupt nicht sauer, oder hat dies verdammt gut kaschiert. Ich sagte es bereits, aber ich habe die beste Frau der Welt. Dazu aber ein andermal mehr.<\/p>\n

Dank tatkr\u00e4ftiger Unterst\u00fctzung der wohl wahren Projektleiterin sitzen wir p\u00fcnktlich im einzigen Alternativzug, der dann mit einst\u00fcndiger Versp\u00e4tung um halb acht in Freiburg ankommt. Schicker Bahnhof. Schnell die Klamotten in diese neuartigen Schlie\u00dff\u00e4cher geschmissenund ab in die Stra\u00dfenbahn. Sohn war vollkommen tiefenentspannt. Die drohende Verz\u00f6gerung zu Beginn sorgte ihn kurz, aber er ging mit der Zugversp\u00e4tung sehr cool um. Gut, die Bahn hat da vielleicht diesmal auch ein wenig zu beigetragen. Sohnemann liebt ( Von wem er das hat?-keine Ahnung) Versp\u00e4tungsbegr\u00fcndungen der Deutschen Bahn. Und die konnten auf dieser Tour mit etwas Neuem aufwarten.<\/p>\n

\u201eVersp\u00e4tung auf Grund unbefugter Telefonnutzung entlang der Gleise\u201c<\/p>\n

Ich war dem Herrn Zugchef durchaus dankbar, dass er in einer weiteren Durchsage erkl\u00e4rte, dass es sich um die Notruftelefone an den Gleisen handelt. Was mir weder die Bahn und auch nicht der Zugchef erkl\u00e4ren konnte, wieso man eine Strecke von \u00fcber 40 Kilometern deswegen im Schritttempo zur\u00fccklegen muss?<\/p>\n

Das Notruftelefon muss doch eigentlich gut lokalisiert werden k\u00f6nnen. Einen Kilometer davor und danach langsam zu fahren h\u00e4tte ich f\u00fcr ausreichend erachtet. Aber 40 Kilometer? Oder handelte es sich um eine organisierte Bande von Notruftelefonmissbrauchern , die einen Bahnnotruftelefonflashmob organisiert hatten?<\/p>\n

O.K., da stehen vermutlich mehrere Telefone und ein einzelner Verr\u00fcckter ist von Telefon zu Telefon gelaufen. Aber wir hat der dann die Marathonstrecke in 45 Minuten geschafft und w\u00e4re es dann nicht erst recht klug gewesen schneller zu fahren?<\/p>\n

Wie auch immer. Sohn lachte herzhaft. Grunds\u00e4tzlich erschlie\u00dft sich f\u00fcr mich die Sch\u00f6nheit eines Menschen oft bei einem aufrichtigem nicht stoppbarem Lachen. Ein verschmitztes Grinsen ist s\u00fc\u00df<\/del> nett, H\u00f6flichkeitsgrinsen meist scheisse, ein Lachen sch\u00f6n, aber nichts geht \u00fcber ein aufrichtiges unkontrollierbares Lachen. Und wenn es von ihm kommt freut es mich gleich doppelt<\/del> millionenfach. Er lacht selten. Dies h\u00e4ngt glaube ich nur bedingt mit seinem Asperger-Syndrom<\/a> zusammen, aber ich bin da auch kein Fachmann en Detail. Ich las, dass man Schwierigkeiten mit ironischen Witzchen hat und ich merke, dass er bei Sprichw\u00f6rtern mich manchmal anschaut als h\u00e4tte ich auf Kisuaheli den „FC Bayern Stern des S\u00fcdens“ gesungen.<\/p>\n

Fakt ist, dass er selten lacht. Also so herzhaft meine ich. Am ehesten gelingt dies noch, wenn er selber einen Witz erz\u00e4hlt\u00a0 und ich dann \u00fcber den Witz lache. Gut, ich gebe zu es ist bei mir nicht immer ein aufrichtiges Lachen. (denn\u2026 Sohn, du mu\u00dft jetzt stark sein. Deine Witze sind scheisse gewesen, als du 7 Jahre alt warst.)<\/p>\n

Ich lache oft nur weil er dann lacht. „Warum lacht er?“,\u00a0 frage ich mich dann oft. Lacht er jetzt wirklich \u00fcber seinen \u201eFritzchen-Oma-Bananenschale-Was auf dem Boden liegt darf man nicht aufheben\u201c -Witz ? Ich vermute eher, er lacht dann \u00fcber mich. Vielleicht lacht er mich dann auch aus. Gut . Manchmal \u00fcbertreibe ich es auch. Ein Bisschen. Ein kleines Bisschen.<\/p>\n

Den Oma-Witz erz\u00e4hlte er mir im Auto. Seinen Hinweis: \u201eDu darfst aber nicht lachen\u201c, h\u00e4tte es eigentlich nicht gebraucht ob der Flachheit und des Bartes dieses hallervordischen Artefaktes. Wir fuhren auf der Landstra\u00dfe. Was nach vollendetem Vortrag seinerseits mit einem lauten Lachen meinerseits begann, ging unmittelbar in ein\u00a0 einh\u00e4ndiges Schenkelklopfen \u00fcber, gepaart mit unfassbar lautem \u201eHohohohoho\u201c und \u201eMuahahahahahahahah\u201c\u00a0 und endete mit einem Halt auf dem Feldweg am Stra\u00dfenrand und einem \u201eNix zu verliern -Ged\u00e4chtnis Tanz<\/a>\u201c . So \u00e4hnlich. Nur liegend. Es war nicht so, dass dies geplant war, aber die pr\u00fcfenden Blicke, die ich meinem Sohn zuschmiss verrieten : Es gefiel , wenn Papsi sich zum Horst macht.<\/p>\n

F\u00fcr mich ist es dann ist es meistens zu sp\u00e4t. Meinen Sohnemann so offen, frei jeglicher Schwierigkeiten lachen zu sehen ist und bleibt die gr\u00f6\u00dfte Droge f\u00fcr mich. Ohne Chance auf Suchtverlagerung werde ich mich daf\u00fcr weiter zum Obst machen. Jahrzehnte.<\/p>\n

Wenn es sein muss findet Ihr mich noch mit dem Rollator im Feld liegen, sich kugelnd und rollatorend vor Lachen, wenn mein Sohnemann mir dann mit \u00fcber 60 die guten, alten Witze aus 2013 erz\u00e4hlt.Wenn ihr also demn\u00e4chst irgendwo in Stadionn\u00e4he einen Mittdreissiger seht, der sich v\u00f6llig der L\u00e4cherlichkeit preisgibt und daneben steht ein ganz normal herzhaft lachender Junge.Sprecht mich an. Ich w\u00fcrde mich freuen Euch kennen zu lernen. Worum ging`s ? Fu\u00dfball!<\/p>\n

Anscheinend gibt es in Freiburg einen Rentner-Fanclub. Das Durchschnittsalter \u00a0in der Stra\u00dfenbahn l\u00e4ge ohne unsere Anwesenheit sicherlich knapp unter dreistellig. Es st\u00f6rte nicht, fiel aber auf und irgendwie fand ich es s\u00fc\u00df<\/del> seltsam.<\/p>\n

Die Fahrt durch eine\u00a0 s\u00fc\u00dfe<\/del> wundersch\u00f6ne Innenstadt und nach knapp 15 Minuten schienen wir schon an der richtigen Haltestelle angekommen. Direkt nach dem Ausstieg wiesen diverse fliegende H\u00e4ndler den Weg, was nun auch f\u00fcr mich das letzte sichere Zeichen war: Wir sind hier richtig. Zwischenzeitlich kamen dann n\u00e4mlich doch intensive Zweifel auf. Abgelenkt von den SC Freiburg Fan Schals, aber in Anbetracht des durchweg betagten Alters unserer Begleiter, hatte ich zwischendurch die abstruse Idee, einer sich intensiv mit dem SC Freiburg identifizierendeAltersheimbesatzung beim Ausflug gefolgt zu sein. Die Vielzahl an Omas und Opas k\u00f6nnte auch den ganzen Tag in der Therme um die Ecke gewesen sein und schauen sich jetzt im Seniorenstift am Ortsrand das Spiel auf Sky an.<\/p>\n

\u201eEurobba wir gomme-Schals-Eurobba wir gomme Schals \u201c schrie die optische\u00a0 Mischung aus Jean P\u00fctz und Eminem durch die Gassen und k\u00fcrzte damit den oft m\u00fchseligen Prozess der Schalwahl rigoros ab. Gut so.<\/p>\n

Am s\u00fc\u00dfen<\/del> stylischen Stadion angekommen bewegten wir uns in Richtung Block DD.Die Zeitspanne zwischen Abpfiff und Abfahrt des Nachtzugs nach Hamburg war nicht sonderlich gro\u00df, so dass sich dieser Block wohl auch dadurch empfahl, weil man ihm nach dem Spiel gut in Richtung Bahn entfliehen konnte. Auch in der Schlange zur Einlasskontrolle fielen wieder die vielen \u00e4lteren Menschen auf. Dies warf bei mir die Frage auf, ob die Zusammenstellung von Zugzwang und 74 vielleicht gar nicht das Geburtsdatum oder ein WM Triumphjahr unseres Ratgebers war sondern ober der bekennende SC Freiburg Fanvielleicht sein echtes Alter im Accountnamen tr\u00e4gt. Wobei das j\u00e4hrliche Aktualisieren schon nervig w\u00e4re.<\/p>\n

Die Ordnungskr\u00e4fte in der Einlasskontrolle waren unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig ungr\u00fcndlich. Sohnemann wurde zun\u00e4\u00f6chst mit der Begr\u00fcndung Kinder w\u00fcrden nicht kontrolliert werden durchgewunken, was er nicht akzeptiert und so dann doch noch zumindest kurz die Arme auseinanderbreiten durfte<\/p>\n

Wir nahmen unsere Sitzpl\u00e4tze ein. Top Sicht, direkt neben dem G\u00e4steblock<\/del>loch. Links neben uns ein Ehepaar um die 70, rechts neben uns ein zwei Opis um die 60. Ein Blick durch den Rest des Blockes verriet mir, dass Freiburg nicht nur als erstes diese s\u00fc\u00dfen<\/del> Klatschpappen eingef\u00fchrt hat, sondern wohl auch das erste Stadion ist wo sich die Folgen der demografische Entwicklung so deutlich darstellt. Aber das sollte die Vorfreude auf das Spiel nicht schm\u00e4lern Warum auch Sohnemann und auch ich hatten keinerlei Pr\u00e4ferenzen. Einfach nur ein gutes Spiel schauen.<\/p>\n

Die: \u201eHSV, HSV, HSV\u201c- Rufe machten\u00a0 ihn dann doch kurzzeitig ein wenig skeptisch im Hinblick auf die beiden auflaufenden Mannschaften.<\/p>\n

Ziemlich weit unten sitzend konnten wir dann auch noch das Spektakel eines Hannoveraner Fans beobachten, der sein \u201eGoltern\u201c Banner noch gerne am G\u00e4steblock (der aber bereits \u00fcppig behangen war) oder an der Bande unseres Blockes aufzuh\u00e4ngen versuchte. Ordner 1 lehnte ab. Ordner 2 wurde auf Wunsch des leicht angeschickerten Herrn hinzu gezogen. Ordner 2 lehnt ab. Der Herr gab nicht auf. Er versuchte \u00fcber die Bande zu klettern. Ordner 3\u00a0 kam hinzu und teilte ihm deutlich mit,dass sein Banner nicht aufgeh\u00e4ngt werden kann. Friedel, gab auf.<\/p>\n

Dachte ich zumindest. Und zu dem Zeitpunkt wo ich das dachte, wusste ich auch noch nicht, dass der Vogel Friedel hei\u00dft. Dies wurde mir erst 5 Minuten sp\u00e4ter schmerzhaft vor Augen gef\u00fchrt als Friedel mit der \u201e Ich hoffe du hast Deine Finger nach dem Pinkeln gewaschen\u201c-Tragetechnik mit vier Plastikbechern nicht nur in der Reihe hinter mir, sondern ungl\u00fccklicherweise auch direkt hinter mir Platz nahm. Dahinter sein Kumpel ( Name unbekannt, alkoholische Bewaffnung identisch!).<\/p>\n

Die Fronten zwischen Friedel plus Freund ohne Name und der Blockumgebung in der sie sich befanden waren schnell gekl\u00e4rt. Sie outeten sich ja auch recht z\u00fcgig durch Ihr \u201eHAAAAAA ESSSSSSSSSSS VAUUUUU, HAAAAAA ESSSSSSSSSSS VAUUUUU,\u00a0 \u2026. \u201e Geb\u00f6lke, was aber h\u00f6chstens 10 % der Rentnerkampftruppe auf sie aufmerksam machte.<\/p>\n

Die Diskussion , die sie (v\u00f6llig ohne jegliche Hoffnung auf \u00fcbereinstimmendes Ergebnis) f\u00fchrten drehte sich immer noch um die Fahne. Spielminute 1-10 verbrachten Sie mit intensiver Biervernichtung und der Diskussion wo die Fahne jetzt eigentlich h\u00e4ngen m\u00fcsste.<\/p>\n

Spielminute 10-20 verbrachten Sie damit \u00fcber den Intellekt Ihrer Vereinskameraden im G\u00e4steblock zu philosophieren und es keimte schnell in mir die Hoffnung<\/del> Gewissheit auf, dass sich dort kein d\u00fcmmeres Wesen auffinden lassen d\u00fcrfte, sollte die Menscheit noch ein weiteres Jahrhundert \u00fcberleben wollen. In Spielminute 20-30 widmete man sich ausgiebig den Ordnern, den beruflichen Qualifikationen der M\u00fctter all dieser Ordner, sowie einer Aufz\u00e4hlung wo diese Fahne schon \u00fcberall war (Aufz\u00e4hlung unsinnig. Sie war eigentlich \u00fcberall \u2013Innenklammer auf -Nou Camp auch- Innenklammer zu- auf der Welt )<\/p>\n

In Spielminute 30-40 war es ruhig. Was aber nur daran lag, dass Friedel neuen Nachschub geholt hat. Weitere vier T\u00e4sschen feinster Gerstensaft.<\/p>\n

\u201eFriedel, holst du noch Sch\u00f6ppchen?\u201c Friedel holte.<\/p>\n

Frisch aufmunitioniert bekam dann der \u201eSmolka\u201c sein Fett weg. Leider konnte mir auch meine Twittertimeline bis heute nicht helfen , ob es sich bei diesem \u201eSmolka\u201c um ein verunglimpfendes Schimpfwort f\u00fcr Herrn Slomka handelt oder eine durch Fankreise legitimierte Umgestaltung seines Namens. Ich vermutete aber, auch auf Grund des alkoholischen Zustands der beiden Herren , mehr aber dank realistischer Einsch\u00e4tzung der geistigen F\u00e4higkeiten der beiden Asis, dass sie eventuell wirklich denken, der gute Mirko hei\u00dft so.<\/p>\n

Halbzeit<\/p>\n

Sohn fand das bis dahin alles relativ witzig. Das lag auch daran, dass die beiden so laut sprachen, dass es vermutlich auch au\u00dferhalb des Blockes wo wir sa\u00dfen bereits erste,\u00a0 vor 1960 geborene SC Freiburg Anh\u00e4nger gab, die nun froh waren Ihr # (#=setzen Sie hier die Stadionwaffe Ihres Vertrauens ein) durch die nicht vorhandenen Einlasskontrollen bekommen zu haben.<\/p>\n

Wir versuchten die Halbzeit mit einem s\u00fc\u00dfen<\/del> s\u00fc\u00dfen\u00a0 Getr\u00e4nk f\u00fcr Sohnemann\u00a0 und mich, sowie einer Stadionwurst zu \u00fcberbr\u00fccken.<\/p>\n

Aber lieber SC Freiburg. Ich finde es total super und das meine ich vollkommen ernst als Inhaber mehrerer noch teils beladener Paycards , dass man bei Euch mit Bargeld Wurst und Co kaufen kann.<\/p>\n

Die Abwicklung des Caterings hat nicht einmal Zweitliganiveau. Von den hygienischen Problematiken einmal abgesehen, wenn derjenige, der das Br\u00f6tchen anfasst auch das Geld entgegen nimmt, war das mit Abstand die schlechteste Cateringorganisation, die ich je zuvor erlebt habe. Selbst kleinste Grundregeln, des organisierten Abverkaufs in Sto\u00dfzeiten wurden nicht eingehalten. Keine vorgezapften Getr\u00e4nke, un\u00fcbersichtliche Anbringung der Preise und Pfandregelung usw.<\/p>\n

Am unsinnigsten war aber, dass man nach Erhalt seiner Wurst (oder W\u00fcrste) und dem Bezahlvorgang sich weiterhin im Pulk aufhalten musste um an die Flasche Ketchup oder Senf zu gelangen , die ebenfalls auf der Theke des Wagens steht.<\/p>\n

So weinte ich auf dem einen Augen auf Grund der Colibakterien, die sich schenkelklopfend highfivten in Anbetracht der \u00dcbertragungsautobahnen , die dort gebaut und mehrspurig freigehalten wurden und mein gastronomisch-\u00f6konomisches Auge weinte bitterliche Tr\u00e4nen, w\u00e4hrend mein Monk versuchte auszurechnen wie viel mehr Umsatz die W\u00fcrstchenbude machen w\u00fcrde, wenn diese gottverdammte Ketchupflasche auf einem kleinen Tisch zwei Meter neben der Imbissbude stehen w\u00fcrde. Worum ging`s ? Fu\u00dfball Friedel und sein Kumpel. Stop.<\/p>\n

Liebe Twitterer, ich m\u00f6chte , dass ihr Euch ein bisschen heimisch f\u00fchlt, deswegen nennen wir die beiden jetzt einfach nur noch A1 (Friedel) und A2 (der andere). #ausGr\u00fcnden<\/p>\n

A1 und A2 waren in H\u00f6chstform. Smolka, die Ordner, der Gegner, die HSV-Fans.<\/p>\n

Sie alle hatten schon aus mehr oder weniger fadenscheinigen Gr\u00fcnden ihr Fett wegbekommen.<\/p>\n

Schlaudraff, war der n\u00e4chste , weil \u201eder Wichser nicht durchzieht. Der Schisser.\u201c<\/p>\n

( In dieser Szene hatte Schlaudraff nicht den Hauch einer Chance mit der Fu\u00dfspitze noch an den Ball zu gelangen, Baumann war nach einem Steilpass gute 2 Meter vor Ihm am Ball)<\/p>\n

Ich gerate in solchen Momenten immer ein wenig in den Gewissenskonflikt. Es sind die Momente, wo du dir nicht sicher bis ob dieses gesamte Projekt eine gute Idee ist.<\/p>\n

Ob solche Touren wirklich charakterf\u00f6rdernd f\u00fcr ein 7-j\u00e4hriges Kind sind.<\/p>\n

In Hoffenheim war es die Frau Mama von Hopp, die von den D\u00fcsseldorfer Fans im direkt benachbartem Block unn\u00fctze sowie niveaulose Aufmerksamkeit erfuhr. Auf Schalke waren es Ges\u00e4nge \u00fcber diverse inzesti\u00f6se Praktiken im benachbarten Dortmund, die widerum sich gegen den VfL Wolfsburg<\/a> ebenfalls des Vokabulars einer im Rotlichtmilieu t\u00e4tigen Dame (dessen Sohn)\u00a0 bedienten um Ihre Unzufriedenheit mit dem Schiedsrichter zum Ausdruck zu bringen. Hier nun also der masturbierende St\u00fcrmer.Aber im Kontext der Frage : Bin ich hier mit einem 7-j\u00e4hrigen Kind richtig?, w\u00fcrden 95 % sicherlich auch mit recht sagen: Nein!<\/p>\n

Ich bin auch Realist was das angeht. Ich ber\u00fccksichtige dies mittlerweile und w\u00e4ge ab zu Gunsten meines Sohnes. \u00dcberwiegen die Vorteile, bekomme ich das entstandene \u00a0Problem in den Griff. Ihr m\u00fcsst dies nicht wissen.<\/p>\n

Ihr solltet das aber wissen, denn so nach und nach lernen wir ja auf unseren Touren auch den ein oder anderen kennen und wenn mein Sohn, dann vielleicht als Ausdruck seines Zutrauens einmal mit seinem Fachwissen prahlen will, dann m\u00fcsst ihr informiert sein, warum<\/p>\n

Wolfgang Stark`s Vater so riesige Ohren hat<\/p>\n

( Wolfgang Stark ist n\u00e4mlich ein Ohrensohn und kein Hurensohn)<\/p>\n

Borussia Dortmund<\/a> -VFL Wolfsburg<\/span><\/i><\/p>\n

Warum Schlaudraff ein Problem mit Drogen hatte.<\/p>\n

(Er ist: Der Fixer und kein Wichser)<\/p>\n

Hannover 96 \u2013 SC Freiburg\u00a0<\/span><\/i><\/p>\n

Und auch wenn sich diesbez\u00fcglich feuerherdtsche<\/a> und kamkeske<\/a> Nackenhaare gen Himmel recken, so bitte ich Euch alle \u00a0trotzdem im Falle eines pers\u00f6nlichen Treffens den geschichtlichen Ursprung , des altdeutschen Sprichworts:<\/p>\n

\u201cEine Fuhre Hohn erhalten\u201c<\/p>\n

zu best\u00e4tigen, sollte dieses Thema zur Sprache kommen.<\/p>\n

Denn es ist traurig, aber vermutlich ist es mir nur so m\u00f6glich auch zuk\u00fcnftig Spiele der TSG 1899 Hoffenheim<\/a> und dessen M\u00e4zen Herrn Hopp zu besuchen der zu meinem Bedauern regelm\u00e4\u00dfig mit einem Spruch dessen Ursprung wohl in diesem altdeutschem Spruch zu finden ist.<\/p>\n

\u201eDietmar Hopp, hier hast du\u00a0 Hohn eine Fuhre\u201c<\/p>\n

(Es bedarf vermutlich keiner Erkl\u00e4rung was die D\u00fcsseldorfer Anh\u00e4nger sangen)<\/p>\n

TSG 1899 Hoffenheim \u2013 Fortuna D\u00fcssseldorf<\/span><\/i><\/p>\n

Abstrus und abenteuerlich. Ich wei\u00df. Verstrickungen in unterschiedlichste Richtungen und Ebenen, die sich u.a. ergeben wenn Sohnemann fragt: Was singen die da?<\/p>\n

Eine \u00e4hnliche Problematik ergibt sich zu Hause. Es gibt eine Art internes W\u00f6rterbuch , welches wir benutzen um Probleme zu umgehen.<\/p>\n

Er geht nicht zum Friseur, weil er nicht m\u00f6chte, dass von seinem K\u00f6rper etwas abgeschnitten wird. Daher gehen wir nur zum Schnippinator , der den Spiegel abh\u00e4ngt und Haare mit einem Instrument ablasern kann. Er isst keine Paprika, weil Papsi diese aus Spa\u00df fr\u00fcher einmal Paparika genannt hat und er Sorge um dessen Herkunft hat. Daher sind jegliche Paprikasorten bei uns seitdem Spitzschoten, Rotschoten, Gr\u00fcnschoten, Gelbschoten, Minischoten.<\/p>\n

Soweit kein Problem. Man muss eben nur Schoten, also Paprika kaufen, der nicht wie Paprika aussieht, denn sonst w\u00fcrde er es merken.<\/p>\n

Nennt Ihn auch nie \u201eKleiner\u201c oder \u201eder Kleine\u201c. Er w\u00fcrde Euch hassen daf\u00fcr und das Treffen w\u00e4re zeitnah beendet. Er ist der GR\u00d6\u00dfTE der Welt und selbst logischste Vergleiche und Experimente, sowie Darstellungen \u00e4ndern seine Meinung diesbez\u00fcglich nicht.<\/p>\n

Regeln \u00fcber Regeln. Der gr\u00f6\u00dfte Aufwand ist eigentlich das sich gegenseitige Updaten mit neuen Regeln, Eigenarten und zu ber\u00fccksichtigenden Punkten. Ich vermag seine Reaktion nicht einzusch\u00e4tzen, wenn er irgendwann einmal erf\u00e4hrt, dass Wolfgangs Stark Vater gar keine gro\u00dfen Ohren hat.<\/p>\n

Eigentlich wollte ich nur darauf hinaus, dass ich mich manchmal sorge vor dem Moment wenn mir die Vielzahl an Verstrickungen, Regeln und daraus resultierende L\u00fcgen zum Verh\u00e4ngnis wird. Man wei\u00df ja, dass dieser Moment kommen wird und man pl\u00f6tzlich keinen Friseur mehr findet, der nicht auch \u201eFriseur\u201c an der T\u00fcr oder auf der Au\u00dfenwerbung\u00a0 stehen hat.<\/p>\n

Es ist wie mit 300 km\/h auf eine Mauer zu fahren.<\/p>\n

Du hast Bremsen. Aber du wei\u00dft du kannst sie nicht benutzen. Irre.<\/p>\n

Und mein Sohn ist so nachtragend. Dazu das Elefantenged\u00e4chtnis. Ende unbekannt.<\/p>\n

Klingt kompliziert, oder? Ist es auch. Die oben begonnene Regel-Liste, lie\u00dfe sich endlos fortf\u00fchren und da dieser Blogpost mir ein wenig kurz erschien dieser kleine Exkurs. Verzeihung.<\/p>\n

Worum ging`s ?<\/p>\n

Fu\u00dfball.<\/p>\n

A1 und A2 waren nun\u00a0 hageldichte. Man philosophierte weiter \u00fcber dies gottverdammte Fahne, dessen Gr\u00f6\u00dfe und Ausma\u00dfe bis zur 3.Spielminute deutlich unterhalb der Fahne von A1 lag. Das Blatt hatte sich diesbez\u00fcglich gewendet. Die Fahne von A1 w\u00fcrde mittlerweile reichen um das Team einer \u00a0Ganzdorf – Choreo in Castrop-Rauxel ins Delirium zu hauchen. Voll wie die Haubitzen st\u00fcrzte A2 nun hinunter zum Ordner um ihm sein Leid zu klagen. Dieser reagierte cool und sofern ich dies aus der Entfernung beurteilen konnte nickte der Ordner nach einer ganzen Zeit und willigte ein.<\/p>\n

Tats\u00e4chlich . Er hatte zugestimmt. Der Ordner hatte garantiert irgendeinen \u201eJohnny Walker Opfer Deeskalationskurs besucht\u201c. W\u00e4hrend A2 sich die acht Stufen hochm\u00fchte, richtete der Ordner zwei St\u00fchle im unteren Bereich aus.<\/p>\n

A2 kam v\u00f6llig euphorisiert an Rentner 1 bis R12 vorbei gest\u00fcrzt um mit Niagarafall \u00e4hnlicher Aussprache A1 mitzuteilen, dass er das klargemacht hat mit der Fahne. Mit DER Fahne.<\/p>\n

Trotz seiner Fahne.<\/p>\n

A1 sprang v\u00f6llig begeistert auf. Er verga\u00df f\u00fcr diese entscheidende Millisekunde den Eimer Bier den er in der linken Hand hielt, w\u00e4hrend er einen Eimer Bier in der rechten Hand hielt und trotz seiner atemberaubenden Reaktionsgeschwindigkeit landete der gesamte Inhalt seines T\u00e4sschens auf meinem R\u00fccken oder besser gesagt auf meiner Jacke.<\/p>\n

Ungl\u00fccklicherweise trug ich den Abend keine neoprenledergummiLotuseffekt – Jacke , sondern eine Jacke die durch enorme Saugf\u00e4higkeit zu \u00fcberzeugen wu\u00dfte und wi es der Zufall so will hatte ich nat\u00fcrlich auf diesen Touren auch keine weitere Jacke dabei.<\/p>\n

Ich unterbrach die halb kauend, halb brabbelnde Entschuldigung mit einem \u201ePasst scho\u201c, denn jegliche Diskussion h\u00e4tte zur v\u00f6lligen \u00a0Eskalation gef\u00fchrt.<\/p>\n

Sohn be\u00f6mmelte sich vor Lachen. Ich konnte aber an mich halten. Ich nahm also nicht alle anderen Becher und goss sie mir \u00fcber den Kopf und tanzte dazu , wie ich es , w\u00e4re dies daheim geschehen vermutlich getan h\u00e4tte, sondern ich setzte mich,w\u00e4hrend mein Sohn laut gackernd mir immer wieder ins Ohr s\u00e4uselte:<\/p>\n

\u201eDie sind lustig, Papsi. Die sind lustig.\u201c<\/p>\n

Ich nickte und versuchte mich dem Spiel zu widmen. Aber Friedel hatte nun die Fahne gerochen und Lunte geleckt. Ich wollte nur sein Blut.?! Oder so \u00e4hnlich.<\/p>\n

\u201eDie Fahne. Wir m\u00fcssen die Fahne unten anbringen.\u201c p\u00f6belte Friedel<\/del>\u00a0 A1 zu A2.<\/p>\n

\u201eGib mir das Klebeband. Ich mach das\u201c<\/p>\n

\u201eIch hab kein Klebeband\u201c<\/p>\n

\u201eWie du hast kein Klebeband? Du wolltest doch\u2026\u201c<\/p>\n

Minute 45-75 verbrachten die unfassbaren Idioten A1 und A2 mit der Kl\u00e4rung wer nun das Klebeband vergessen hatte, wer es mitbringen sollte, wer wem gesagt hat dass er es mitnehmen soll , wer es das letzte Mal mitgebracht hat und ob dies ein Grund daf\u00fcr ist ,davon auszugehen , dass derjenige es auch diesmal dabei haben muss oder genau umgekehrt. Der Ordner winkte zwischenzeitlich feixend in Richtung der beiden Typen, die gef\u00fchlt mittlerweile die Aufmerksamkeit des gesamten Stadions innehatten.<\/p>\n

Er hatte 2 St\u00fchle auf einen schmalen Betonstreifen gestellt, was A1 mit :<\/p>\n

\u201eSchau, welch geiler Bannerplatz\u201c kommentierte.<\/p>\n

Die beiden St\u00fchle befanden sich \u00fcbrigens direkt hinter den Werbebannern, die den Spielfeldrand s\u00e4umten. Die einzigen, die das Banner\u00a0 jemals gesehen h\u00e4tten w\u00e4ren also die Besucher des Blocks DD gewesen. Und die h\u00e4tten es von der R\u00fcckseite genie\u00dfen d\u00fcrfen. Was Idioten.<\/p>\n

W\u00e4hrend A1 und A2 miteinander k\u00e4mpften hielten Sie wechselnd das Banner mal gemeinsam sitzend, mal einer stehend einer sitzend, in die H\u00f6he. Der Zustand Ihrer Alkoholisierung (m\u00e4chtig einen \u2013 ebenfalls sitzend) \u00a0lie\u00df sie jeweils aufschrecken wenn ein Eckball an \u201eunserer\u201c Eckfahne ausgef\u00fchrt oder in dem dortigen Spielabschnitt\u00a0 ein Zweikampf stattfand. Dies begeisterte nat\u00fcrlich die hinter ihnen platzierten R35 und R36 so sehr, dass sie diese zun\u00e4chst freundlich baten: \u201ek\u00f6schshschn\u00f6schk\u00f6sch ?<\/p>\n

Irgendwas mit Fahne und K\u00f6nnsenisch vermutete ich um dann auch deutlicher zu werden:<\/p>\n

\u201easchscholscholorunnafahnaschoch\u201c<\/p>\n

Ich denke es ging um eine K\u00f6rper\u00f6ffnung im r\u00fcckw\u00e4rtigen Bereich sowie um die Fahne.<\/p>\n

A1 schimpfte lautstark zur\u00fcck, bis auch Zuschauer 53 und Zuschauer 83 sich einschalteten.<\/p>\n

Schlie\u00dflich beendete die sonore Stimme des optisch pavarottigleichem Zuschauer 132 mit einem stechendem Blick und einem wunderbar klar und flie\u00dfenden , fast s\u00fc\u00dflich klingenden Hochdeutsch ins Gesicht gekotzten :<\/p>\n

\u201eJetzt gib Frieden, Friedel , sonst klatscht`s\u201c\u00a0 die unr\u00fchmliche Szenerie.<\/p>\n

A1 setzte sich und nuschelte irgendetwas mit A2. Es herrschte Ruhe. Bis zum Spielende. Wir rannten schnurstracks aus dem Stadion. Der Nachtzug wartete schlie\u00dflich nicht lang. Sohnemann bekam sich auf der ganzen Strecke gar nicht mehr ein, weil er die beiden so lustig fand.<\/p>\n

\u201ePapsi, warum sind T\u00fcrken schlechte Schiedsrichter?\u201c<\/p>\n

„Jay-Jay , der Friedel und sein Freund .\u00a0 Das sind Arschl\u00f6cher.\u201c<\/p>\n

Sohn verstand was ich meinte. ( So interpretierte ich zu diesem Zeitpunkt zumindest seinen Gesichtsausdruck zu diesem Zeitpunkt)<\/p>\n

Gerne w\u00fcrde ich hier jetzt prahlen wie ich in einem mehrst\u00fcndigem Prozess meinem Sohn die rassistische \u00c4usserung von Arschloch1 und Arschloch 2\u00a0 erkl\u00e4rt habe und er von nun an mich dabei unterst\u00fctzen wird jegliche Form von Ausl\u00e4nderfeindlichkeit aus Stadien, Schulen, Superm\u00e4rkten, D\u00f6rfern, St\u00e4dten Kontinenten zu vertreiben, aber zu mehr als der o.g. \u00c4u\u00dferung war ich an dem Abend nicht f\u00e4hig.<\/p>\n

Versagt. Aber was war eigentlich los?<\/p>\n

Die Herren hatten sich trotz einer tadellosen Leistung von Deniz Aytekin, lauthals \u00fcber den Schiedsrichter mokiert und dies einmal zu viel auch in den Zusammenhang mit einer t\u00fcrkischen Herkunft gebracht. Ich habe das nicht gepr\u00fcft, weil es eigentlich keine Rolle spielt. Es \u00e4rgerte mich aber ma\u00dflos, dass Sohnemann, dies unter anderem so mit aufgeschnappt hatte und ich sch\u00e4mte mich im Nachhinein doch, dass ich A1 nicht einfach umgeboxt habe.<\/p>\n

Ja, so einfach h\u00e4tte ich es mir gerne gemacht, denn in seinem Zustand w\u00e4re er selbst gegen\u00fcber eines nicht unbedingt kampferprobtem Typs wie mir\u00a0 wehrlos gewesen und das wichtige:<\/p>\n

Er h\u00e4tte sich vielleicht am n\u00e4chsten Tag daran erinnert.<\/p>\n

Mindestens darauf hinweisen, auch mit der Gewissheit, dass es rein gar nichts bringt, h\u00e4tte ich ihn zurechtweisen m\u00fcssen. Allein nur schon um Sohn zu zeigen, dass man so etwas nicht hinnehmen darf und um Zuschauer1- Zuschauer673 zu zeigen, dass es unakzeptabel ist dies so stehen zu lassen.<\/p>\n

Ich gebe zu , ich hatte auch ein wenig Angst und habe deshalb die Schnauze gehalten. Konnte mir bisher nie erkl\u00e4ren wie es passieren kann, dass \u00a0\u201emangelhafte Zivilcourage\u201c mit f\u00fcr ein Problem verantwortlich sein kann. Jetzt wei\u00df ich es.<\/p>\n

Passiert mir nicht wieder.<\/p>\n

Ehrenwort.<\/p>\n

Auf dem Weg zum Nachtzug erkl\u00e4rte ich Sohnemann noch, dass die beiden v\u00f6llig betrunken waren und ich hoffte, dass in unserem Nachtzugabteil (4-Betten) \u00a0die anderen beiden Betten leer bleiben und wir unsere Ruhe haben werden. Am Bahnsteig fielen mir sofort zwei Herren in Hannover Kluft auf, die scheinbar \u00a0auf den gleichen Zug warteten.<\/p>\n

Ich betete.<\/p>\n

Umsonst.<\/p>\n

Mir war es schon in dem Moment klar, als wir in den gleichen Schlafwagen einstiegen. Wer die fast schon menschenunw\u00fcrdigen Gr\u00f6\u00dfenverh\u00e4ltnisse in einem Schlafwagenabteil kennt, kann sich vorstellen, dass ich \u00fcber die beiden Herren mit Leibesf\u00fclle 100kg+ nicht sonderlich erfreut war. Sie waren aber au\u00dferodentlich freundlich , fragten mich ob ich oben oder unten schlafen will , was mich dann doch genug schockierte, so dass Sohnemann in die Schockstarrenpause ein schnelles aber deutliches: \u201eOBEN!\u201c einwerfen konnte.<\/p>\n

Das der eine Typ dann noch nachlegte mit: \u201eDann macht Euch einfach schon einmal bettfertig . Wir warten hier im Flur\u201c, \u00a0war dann doch alles irgendwie verst\u00f6rend unwirklich. Sohnemann hatte nun auch keine Lust mehr eines der Betten alleine zu benutzen, so dass wir uns dann beide leicht entkleidet , aber v\u00f6llig ungewaschen in das 80 cm breite und ca. 1,80 m lange Bett legten, welches zu meinem Erstaunen gar keine hochklappbares Seitengitter mehr hatte.<\/p>\n

\u201ePapsi, sind die beiden Arschl\u00f6cher auch betrunken?\u201c<\/p>\n

\u201eVielleicht ein klitzekleines bisschen\u201c\u00a0 t\u00f6nte es aus dem Gang.<\/p>\n

Ich grinste.<\/p>\n

Der Typ grinste zur\u00fcck.<\/p>\n

Keiner der beiden hatte irgendwie glasige Augen, wankte oder wirkte betrunken, aber die Plastikt\u00fcte mit dem Glasklirren verriet mir, dass sie noch das ein oder andere Fl\u00e4schchen zu vernichten gedenken. Ich gedachte nur meiner grandiosen Erkl\u00e4rung, die Sohnemann jetzt jeden Menschen in Hannover Kluft f\u00fcr ein Arschloch halten l\u00e4sst.<\/p>\n

Nur damit das Klaas<\/a> ist. 100 % der Hannover 96 Fans meiner Twittertimeline sind dufte Typen, die sich wenn einem Kampf, dann dem Kampf gegen Rassismus widmen.<\/p>\n

10 Minuten sp\u00e4ter. Sohnemann schlief wie ein Stein.<\/p>\n

Ich lag , Hinterteil frei schwebend in der Mitte des Raumes, Sohn im Arm haltend, in dem 3 Quadratmeter gro\u00dfen Schlafgemach und regte mich \u00fcber den widerlichen Biergestank auf, den die beiden ausd\u00fcnsteten. Ich schlief schlecht. Fast gar nicht, weil auch st\u00e4ndig Teile unseres Reisegep\u00e4cks aus dem Regal auf das schmale Bett purzelten. Es lie\u00df sich auch kein Fenster \u00f6ffnen. Der Biergestank war widerlich. Ich hatte auch keine Ahnung wann und wie ich eingeschlafen bin. Ich wusste nur, dass ich kurz wach geworden bin als die Jungs in Hannover ausgestiegen sind.<\/p>\n

Ich qu\u00e4lte mich aus dem Zwinger und bereitete, das Waschbecken vor, welches au\u00dferhalb der Waschzeiten als Tisch dienen sollte. Wir hatten noch eine Menge vor in Hamburg. Wir wollten den Kiezkicker.de<\/a> unbedingt kennen lernen, erhofften uns auch noch ein kurzes Treffen mit dem \u00dcbersteiger und wollten zuvor ein Fr\u00fchst\u00fcck im Schweinske einnehmen. Die Zeit dort wollte ich ( was ich auch tat-Sehr intensiv-und erfolgreich) nutzen um die \u201eArsc\u2026l..-Kiste\u201c gerade zu ziehen.<\/p>\n

Aber nun war es gerade einmal halb acht und Sohnemann war wieder fit wie ein Turnschuh. Er genoss die ungew\u00f6hnliche Umgebung und das Z\u00e4hneputzen, w\u00e4hrend an Ihm der Norden Deutschlands vorbeisauste. Ich hingegen musste W\u00fcrgereize unterdr\u00fccken , weil dieser Biergestank immer noch nicht vollst\u00e4ndig abgezogen war. Diese Dreckschweine hatten sogar ihre Flaschen hier rumliegen lassen, dachte ich bevor ich feststellen musste, dass es sich um Bionade handelte. Wie krank muss mein sein, wenn man sich erst vollaufen l\u00e4sst \u2026.Stop.<\/p>\n

Der Gestank. Die Jungs sahen heute Nacht nicht n\u00fcchtern aus. Sie waren es. Der ekelhafte Biergestank hatte einen anderen Ursprung, der mir auch deutlich wurde, als ich meine Jacke anhob um an den Rucksack zu gelangen.<\/p>\n

Danke Friedel. Wir m\u00fcssen los. Der Nachtzug wartet nicht auf uns. Das Millerntor schon.<\/p>\n

Hier geht`s zum St.Pauli Bericht<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

SC Freiburg – Hannover 96, 12.04.2013 14 Uhr 05 Minuten Ankunft am\u00a0 ICE Bahnof. Geplante Abfahrt des Zugs ist 14:38 Uhr. P\u00fcnktliche Ankunft vorausgesetzt sollten wir gegen 18:00 Uhr eintreffen. Gen\u00fcgend Zeit um die Klamotten unterzubringen und ganz gem\u00fctlich Richtung Stadion aufzubrechen. \u00dcberhaupt schien dies ein problemfreier Ausflug zu werden. Dies ist sicherlich relativ zu betrachten, aber es drohte auf Grund des bis Freiburg durchfahrenden Zuges keine Umsteigeproblematik. Die Verbindungen vor Ort schienen ebenfalls ziemlich unproblematisch und Sohnemann konnte sowohl mit dem SC Freiburg als auch mit Hannover 96 so wenig anfangen, dass es keinen \u201eDer-Verein-muss-gewinnen-sonst-raste- ich- aus-Verein-gab. Er freue sich sehr auf den Torwart mit der Jogginghose, sagte er mir zu Beginn des Trips, der in Frankfurt begann und in Hamburg enden sollte. Wir waren quasi auf dem Weg zum geografisch logischen Zwischenstopp in Freiburg. Sohnemann beweist Kalk\u00fcl und Humor bei der Planung der einzelnen Spieltage. Wir hocken meist bewaffnet im Esszimmer. Ich habe den Laptop um die Stadionpl\u00e4ne aufzurufen und um ggf. sofort Tickets buchen zu k\u00f6nnen. Er hat die Spielpl\u00e4ne und eine gro\u00dfe Deutschlandkarte um zu pr\u00fcfen wie weit auseinander einzelne St\u00e4dte liegen. Unser 3-Spiele Wochenende klappte ja gesundheitsbedingt nicht und auch f\u00fcr dieses Wochenende waren \u201enur\u201c …<\/p>\n","protected":false},"author":221,"featured_media":6580,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[2590],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/419"}],"collection":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/221"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=419"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/419\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/6580"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=419"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=419"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=419"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}