{"id":5946,"date":"2019-10-30T08:00:33","date_gmt":"2019-10-30T07:00:33","guid":{"rendered":"http:\/\/wochenendrebell.de\/?p=5946"},"modified":"2021-07-11T08:51:36","modified_gmt":"2021-07-11T06:51:36","slug":"traumschiff-erde-ein-auszug-aus-teil-ii-2","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/traumschiff-erde-ein-auszug-aus-teil-ii-2\/welch-wunder-wir-zerstoeren\/","title":{"rendered":"(T)raumschiff Erde – Ein Auszug aus Teil II"},"content":{"rendered":"\n

Dies ist ein Beitrag, der im Rahmen einer Reihe rund um ein Crowdfunding f\u00fcr mein Buch (T)raumschiff Erde entstanden ist. Das Buch kannst du dir jetzt exklusiv als Hardcover f\u00fcr dich oder deine Lieben als Weihnachtsgeschenk sichern. Gleichzeitig unterst\u00fctzt du die Trinkwasserversorgung in Nord-\u00c4thiopien. Wie? Das verrate ich dir im Crowdfunding-Video. Eine \u00dcbersicht \u00fcber alle Beitr\u00e4ge zum Titel des Buches, wo ich es drucken lasse, warum ich \u00fcberhaupt ein Buch geschrieben habe und viele weitere Infos findest du hier<\/a><\/em>.<\/p>\n\n\n\n

Ich w\u00fcnsche euch viel Spa\u00df beim Lesen und H\u00f6ren und w\u00fcrde mich freuen, wenn ihr mich dabei unterst\u00fctzt, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.<\/em><\/p>\n\n\n

\"Unterst\u00fctzen\"<\/a><\/p>\n\n\n\n

Warum die Bild am Sonntag keine Vorabausz\u00fcge bekommt, habe ich hier<\/a> beschrieben. F\u00fcr mich nachvollziehbar ist es aber, dass viele sich vielleicht nicht trauen innerhalb meines Crowdfundings mein Buch zu erstehen, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Das m\u00f6chte ich \u00e4ndern und zumindest einen Kapitelauszug aus jedem der drei Teile meines Buches hier im Blog ver\u00f6ffentlichen. Es ist nicht die Reichweite der Bild am Sonntag, aber vielleicht kennt ihr ja jemanden, der sich f\u00fcr die Thematik interessiert und dem ihr das Crowdfunding ans Herz legen k\u00f6nnt oder f\u00fcr den ihr gleich selbst zuschlagt um euch ein sch\u00f6nes Weihnachtsgeschenk zu sichern. <\/p>\n\n\n\n

Auszug aus dem zweiten Teil meines Buches: <\/h2>\n\n\n\n

\u201eDie\nEnergie, die wir beispielsweise an der Nordsee durch Offshore-Anlagen\nproduzieren, wird zu einem gro\u00dfen Teil nicht genutzt. Tats\u00e4chlich sind die\nStromtrassen so schlecht ausgebaut, dass in Bayern die Braunkohlekraftwerke\nangeschaltet werden m\u00fcssen, w\u00e4hrend die Offshore-Anlagen ins Ausland\nexportieren. Jeder elektrische Leiter leistet einen sogenannten elektrischen Widerstand<\/em>. Den Widerstand\nkann man sich als Barrieren innerhalb des Leiters vorstellen, die dem\nStromfluss im Weg stehen. Um diese Barrieren zu \u00fcberwinden, ist Energie n\u00f6tig,\ndie dann nicht am Ende ankommt. Eine 1:1-\u00dcbertragung von Strom in der ganzen\nWelt ist mit der derzeitigen Technologie<\/a> also nicht m\u00f6glich. Es gibt jedoch\neinen Hoffnungsschimmer.<\/p>\n\n\n\n

In der\nSchule lernt man, dass der elektrische Widerstand gr\u00f6\u00dfer wird, wenn die\nTemperatur gr\u00f6\u00dfer wird. Man kann sich das so vorstellen, dass sich die\nBarrieren bei hohen Temperaturen schneller bewegen und den Stromfluss somit\nnoch st\u00e4rker st\u00f6ren. K\u00fchlt man einen Stoff, so sinkt der Widerstand, und die\nLeitung des Stroms funktioniert besser. Doch jeder Stoff hat eine sogenannte Sprungtemperatur<\/em>. K\u00fchlt man einige\nK\u00f6rper unter die Sprungtemperatur hinaus, dann f\u00e4llt der elektrische Widerstand\npl\u00f6tzlich abrupt auf null. Ist dieser Zustand erreicht, dann gibt es im Objekt\nkeine elektrischen und magnetischen Felder (f\u00fcr eine ausf\u00fchrliche Erkl\u00e4rung\nsiehe Kapitel 1 und 2) mehr, man spricht von einem Supraleiter<\/em>. Einige Supraleiter k\u00f6nnen sogar \u00e4u\u00dfere magnetische\nFelder verdr\u00e4ngen. Dadurch k\u00f6nnen sie durch Magnetfelder schweben. Das klingt\nnach einer Schl\u00fcsseltechnologie: Ein Material, welches Strom ohne Verluste\ntransportieren und zum Schweben gebracht werden kann, h\u00e4tte viele\nAnwendungsm\u00f6glichkeiten f\u00fcr Energie, Verkehr und Kybernetik. Doch es gibt einen\nNachteil. Dieser Zustand wird eben nur bei extrem niedrigen Temperaturen\nerreicht. Es ist fraglich, ob es energetisch sinnvoll ist, einen verlustfreien\nEnergietransport zu garantieren, indem man Stromtrassen auf -200\u00b0C k\u00fchlt.\nDeshalb suchen Wissenschaftler nach M\u00f6glichkeiten, diesen Zustand auch bei\nh\u00f6heren Temperaturen herbeizuf\u00fchren. 2019 sind wir diesem Ziel ein gro\u00dfes St\u00fcck\nn\u00e4her gekommen. Man hat ein Material namens Lanthanhydrid<\/em>\ngefunden, welches schon bei -23\u00b0C supraleitend wird. Verwandte Materialien\nk\u00f6nnten schon bald Supraleitung \u00fcber dem Gefrierpunkt erm\u00f6glichen. Die\nEntdeckung von Supraleitern bei Raumtemperatur w\u00fcrde vermutlich endg\u00fcltig die\nvierte Industrielle Revolution ausl\u00f6sen. Dann w\u00e4ren wir kurz davor, zur\nZivilisation Typ 1 zu werden. Ein zollfreier Markt aus erneuerbaren\nEnergien, der f\u00fcr jeden zug\u00e4nglich ist, und ein Transport durch Supraleiter,\ndas ist meiner Meinung nach die Zukunft der Energie, beziehungsweise die\nEnergie der Zukunft.<\/p>\n\n\n\n

Einige\nfragen nach noch unbekannten Arten der Energiegewinnung. Zu nennen sei in\ndiesem Zusammenhang die Kernfusion, deren Wirkungsprinzip ihr schon in Kapitel\n3 erfahren habt. Es ist das Prinzip, welches auch Sterne leuchten l\u00e4sst. Auch\nKernfusion ist eine potentielle Backstop-Technologie. So hat die Europ\u00e4ische\nUnion das Projekt ITER <\/em>gestartet,\ndessen Ziel es ist, den ersten Kernfusionsreaktor ans Netz zu bringen. Das ist\nein nobles Ziel, immerhin garantiert die Kernfusion eine unersch\u00f6pfliche\nEnergiequelle, die keinen Abfall, kein CO2<\/sup> und keine gro\u00dfen Kosten\nverursacht. Daher hat die Europ\u00e4ische Union das Projekt aus ihrem\nKlimaschutzetat finanziert. Das sehe ich pers\u00f6nlich sehr kritisch. Erstens ist\nes nicht sicher, ob jemals ein Fusionsreaktor Energie liefern wird, weil es gar\nnicht klar ist, dass das Prinzip funktioniert. Zweitens ist die Kernfusion eine\nTechnologie, die man gef\u00fchlt schon immer 20 Jahre in der Zukunft liegend sieht.\nMittlerweile ist man realistisch und sagt, dass der ITER fr\u00fchestens 2050 ans\nNetz gehen wird. F\u00fcr die L\u00f6sung unserer Klimaprobleme ist das jedoch zu sp\u00e4t. <\/p>\n\n\n\n

Des\nWeiteren befinden sich in der Reihe der potentiellen zuk\u00fcnftigen Energien\nandere Formen der Solarenergie, etwa der Dyson-Schwarm aus dem letzten Kapitel,\nder die Energie der Sonne direkt abzapfen soll. Meiner Meinung nach sind das\nTechnologien, die uns vielleicht in einigen Jahrhunderten zur Zivilisation Typ\n2 verhelfen k\u00f6nnen. Doch zun\u00e4chst sollten wir die Energie der Erde nutzen, um\nzur Zivilisation Typ 1 zu werden und unser Klimaproblem schnell zu l\u00f6sen. Auch\ndaf\u00fcr sind jedoch Investitionen notwendig, die sich erst nach Jahrzehnten\nlohnen. Das ist immer eine gef\u00e4hrliche Sache, erst recht wenn es um Forschung\ngeht, denn auch wenn es im Bereich der Supraleiter besser aussieht als bei der\nKernfusion, ist es nicht garantiert, dass Supraleiter bei Raumtemperatur\nm\u00f6glich sind. Wenn wir es nicht erforschen, dann werden wir es nie erfahren.\nWer immer nur im Hier und Jetzt lebt, der wird auch in Zukunft im Hier und\nJetzt leben m\u00fcssen, welches er durch genau diese Denkweise verursacht hat. Wer\naber vorrausschauend lebt, der kann dies auch in Zukunft tun, da er im Hier und\nJetzt keine Probleme hat.\u201c<\/p>\n\n\n\n

Aus\nKapitel 9 von Teil II meines Buches \u201e(T)raumschiff Erde\u201c<\/em><\/p>\n\n\n\n

Mich \u00fcberkommt immer wieder eine Mischung aus Eifersucht, Verwunderung und Skepsis, wenn ich mit anderen Menschen \u00fcber die Klimakrise spreche. Oft transportiert mein*e Gegen\u00fcber dabei einen in meinen Augen v\u00f6llig unangebrachten Optimismus. W\u00e4hrend ich meist recht panisch spreche, frage ich mich, ob sie*er den Ernst der Lage verstanden hat und wer hier gerade die eingeschr\u00e4nkte Perspektive hat. H\u00e4ufig sind Begriffe wie „Technologie“, „Innovation“ und „Fortschritt“ Schl\u00fcsselworte in der Debatte. \u00dcber meinen Blickwinkel auf die Rolle von neuen Technologien in der L\u00f6sung der Klimakrise schreibe ich auch in Teil II, indem ich die jetzige Situation unserer Gesellschaft<\/a> schlie\u00dflich oft auch anhand historischer Beispiele beschreibe.<\/p>\n\n\n\n

Mit solchen historischen Beispielen l\u00e4sst sich auch zeigen, dass neue Technologien bisher nur selten zu einer Verbesserung der Situation gef\u00fchrt hat. Ganz im Gegenteil: Mit fast jeder Technologie hat sich die Sache bisher verschlimmert. FCKW, als CO2<\/sub>-neutraler Heilsbringer gepriesen, erwies sich als hochgradig ozonsch\u00e4digend. Das Auto wurde als Nachfolger der schmutzigen und nahrungsmittelintensiven Pferde gefeiert und quasi zu einer Ersatzreligion f\u00fcr Europ\u00e4er*innen, heute ist es ein Hauptproblem in unserer Gesellschaft \u2013 Wasserstoffautos und Co. haben sich nicht einmal ansatzweise durchgesetzt. K\u00fcnstliche Kernfusion, mit der teilweise die Zerst\u00f6rung von Wind- und Solarindustrie gerechtfertigt wurde, funktioniert derzeit noch nicht einmal theoretisch sicher. Und der freie Markt regelt schlicht und einfach gar nichts, sonst g\u00e4be es ja auch keine FDP.<\/p>\n\n\n\n

Und wenn wir wieder auf FCKW zur\u00fcckkommen, sehen wir auch genau, was gegen die Klimakrise helfen kann: Nach dem Verbot durch das Montreal-Protokoll erholte sich das Ozonloch, nach strengeren Vorlagen f\u00fcr die Industrie verbesserte sich die Gew\u00e4sserqualit\u00e4t in Deutschland, nach der Verteuerung von Plastikt\u00fcten ging der Verbrauch rapide zur\u00fcck, durch eine verbindliche nachhaltige Holzwirtschaft w\u00e4chst die Waldfl\u00e4che Deutschlands nun wieder j\u00e4hrlich. Bisher hat sich beinahe nur <\/em>durch Regulierungen und Verbote seitens der Politik etwas ver\u00e4ndert. Nat\u00fcrlich kann<\/em> es sein, dass es Technologien geben wird, die uns beim Klimaschutz helfen. Nat\u00fcrlich werden wir eines Tages neue Formen der Energiegewinnung finden. Doch unsere gesamte Existenz in diese Hoffnung zu legen, ist nicht zu verantworten. Die Solarzelle gibt es seit 1883, Windkraft wird seit dem 12.Jahrhundert genutzt und Glas (statt Plastik) gibt es seit etwa 3500 v. Chr. Geoengineering? Klar, vielleicht, irgendwann. Aber unser Planet ist seid vielen Millionen Jahren voll von nat\u00fcrlichen, kostenlosen CO2<\/sub>-Vernichtungsmaschinen – sie hei\u00dfen „B\u00e4ume“. Es gibt bereits Technologien, und zwar zuhauf. Und wenn es noch mehr geben sollte in Zukunft, umso sch\u00f6ner. Aber darauf als alleinige L\u00f6sung zu vertrauen, ist vermutlich nichts mehr als Verdr\u00e4ngung.<\/p>\n\n\n\n\n

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Projekt unterst\u00fctzen<\/span><\/a><\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Das Crowdfunding-Video:<\/p>\n\n\n\n

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\"YouTube\"

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