Oortsche Wolke<\/a> passieren. Das ist dann wirklich die \u00e4u\u00dferste Region des Sonnensystems und dahinter liegen auch schon fast die n\u00e4chsten Sterne. Bis sie die Oortsche Wolke hinter sich haben, werden die Sonden noch zehntausende Jahre fliegen.<\/p>\n\n\n\nVoyager 1 verl\u00e4sst das Sonnensystem n\u00f6rdlich zur Bahnebene der Planeten, in 40.000 Jahren wird sie den Stern Gliese 445<\/em> passieren. Das ist ein durchaus interessanter Stern, es handelt sich um einen sogenannten Roten Zwerg<\/em>, einen sehr kleinen, dunklen und langlebigen Stern, das ist die dominante Sternklasse in der Milchstra\u00dfe.<\/p>\n\n\n\nGliese 445 bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit auf unsere Sonne zu, in 40.000 Jahren wird der Stern nur noch 3,45 Lichtjahre von der Sonne entfernt sein. Planeten haben wir dort noch nicht entdeckt, aber wir k\u00f6nnen es auch nicht ausschlie\u00dfen. Wo die Reise danach hingeht, kann man derzeit noch nicht absehen.<\/p>\n\n\n\n
Voyager 2 fliegt s\u00fcdlich von der Ebene der Planeten weg und wird ebenfalls in etwa 40.000 Jahren auf den Stern Ross 248<\/em> treffen, ebenfalls ein Roter Zwerg. Dieser Stern geh\u00f6rt jedoch zu den sogenannten UV-Ceti-Sternen<\/em>, er unterliegt also extremen Helligkeitsschwankungen und bombardiert seine Umgebung mit t\u00f6dlichen Mengen kosmischer Strahlung – f\u00fcr potentielle Au\u00dferirdische nicht von Vorteil.<\/p>\n\n\n\n\u00dcberhaupt best\u00e4tigten sich die Vermutungen, dass Ross 248 von Planeten umkreist wird nicht, selbst das Hubble-Weltraumteleskop<\/em> fand nichts – aber man kann nie wissen. Nach der Passage bei Ross 248 wird Voyager 2 weiterfliegen und in 300.000 Jahren das Doppelsternsystem Sirius<\/em> erreichen. Das sind zwei ganz andere Typen von Sternen…<\/p>\n\n\n\nSirius A ist der hellste Stern am Nachthimmel und leuchtet bl\u00e4ulich-wei\u00df, Sirius B hingegen ist ein wei\u00dfer Zwerg, der ultradichte und alte Kern eines sonnen\u00e4hnlichen Sterns – das und die enorme Helligkeit macht Sirius zu dem vielleicht wichtigsten Stern in der menschlichen Kultur. Die Entfernung zwischen Sonne und Sirius wurde sogar zu einer Ma\u00dfeinheit, dem Siriometer<\/em>. <\/p>\n\n\n\nUm Sirius A vermutet man seit l\u00e4ngerem eine dritte Komponente des Systems, aber auch Planeten werden dort nicht ausgeschlossen. Schon auf der n\u00e4heren Flugbahn der Voyager-Sonden liegen also einige interessante Objekte.<\/p>\n\n\n\n
Der lange Weg zu den Aliens<\/h2>\n\n\n\n Doch wir m\u00fcssen uns nichts vormachen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Voyager Golden Record je von Aliens abgespielt wird, ist sehr gering. Denn selbst wenn um einen der Sterne, die passiert werden, Planeten kreisen und diese Planeten lebesnfreundlich sind, Leben entstanden ist und es sogar Intelligenz entwickelt hat, m\u00fcsste man die kosmische Flaschenpost auch erstmal finden.<\/p>\n\n\n\n
Das Problem ist, dass man sich eine Passage nicht so vorstellen kann, dass die Sonden direkt an den Sternen vorbei und durch deren Planetensysteme fliegen, Gliese 445 wird etwa in einer Entfernung von 1,6 Lichtjahren passiert. Das ist wirklich eine enorme Entfernung, wir Menschen h\u00e4tten nicht den Hauch einer Ahnung davon, w\u00fcrde eine Raumsonde die Sonne in dieser Distanz passieren.<\/p>\n\n\n\n
In 1,6 Lichtjahren k\u00f6nnten sich sogar zahlreiche Planeten befinden, ohne dass wir etwas davon wissen, eine wenige Meter gro\u00dfe Sonde m\u00fcsste schon genau durch das Sonnensystem fliegen und selbst dann w\u00fcrden wir sie vermutlich als Asteroiden klassifizieren. Sprich: Entweder muss die Raumsonde den Aliens wirklich auf den Kopf fallen oder sie m\u00fcssen deutlich fortschrittlicher sein als wir.<\/p>\n\n\n\n
Da wir aber kaum einsch\u00e4tzen k\u00f6nnen, wie h\u00e4ufig Intelligenz im Universum ist, k\u00f6nnen wir auch nicht sagen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit wirklich ist, dass die Voyager Golden Record jemals abgespielt wird.<\/p>\n\n\n\n
Nur ein Wunschtraum?<\/h2>\n\n\n\n Vielleicht ist das auch besser so, denken sich einige. So behaupten viele, die Voyager Golden Record sei verlorgen, da sie sehr einseitig ist. Schlie\u00dflich zeigen wir uns von unserer besten Seite, als Zivilisation, die zusammenh\u00e4lt, der Herkunft und Ethnie egal ist, die ins Weltall fliegt, \u00fcber ausgekl\u00fcgelte Medizin verf\u00fcgt und Friedensbotschaften ins All sendet.<\/p>\n\n\n\n
Doch auf der Voyager Golden Record sind keine Ger\u00e4usche von sterbenden Walen, keine Bilder von hungernden Kindern, Naziaufm\u00e4rschen und Atombombenexplosionen. Solange wir dies nicht auch in eine Botschaft integrieren, ist sie vielleicht kein Andenken an die damalige Gesellschaft<\/a>, sondern ein Andenken daran, wie die Menschen der damaligen Gesellschaft sich gesehen haben oder gerne gesehen h\u00e4tten. <\/p>\n\n\n\nWenn wir mit Aliens kommunizieren, dann sollten wir ihnen auch die Wahrheit sagen, und zwar die volle Wahrheit. Vor allem aber sollten wir uns selbst die Wahrheit sagen, denn das war doch der wahre Zweck der Voyager Golden Record. Traurigerweise sind wir dem Ideal auf der Voyager Golden Record in den letzten Jahren nicht wirklich n\u00e4her gekommen – das sollte uns zu denken geben.<\/p>\n\n\n\n
Der stille Wald?<\/h2>\n\n\n\n Aber auch ein anderer Aspekt der Voyager Golden Record wird immer wieder kritisiert. Durch die Wegbeschreibung mit den Pulsaren auf der H\u00fclle der Platte schicken wir unsere Position in der Milchstra\u00dfe raus ins Universum – sodass absolut jede*r sie sehen kann.<\/p>\n\n\n\n
\u00dcberlegt mal, w\u00fcrdet ihr als Alien wollen, dass Gesch\u00f6pfe mit der Grausamkeit der Menschheit euch auffinden k\u00f6nnen? Wom\u00f6glich leben wir in einem Universum voller Zivilisationen, die zum Teil auch voneinander wissen, aber sich m\u00f6glichst unauff\u00e4llig verhalten, um nicht selbst entdeckt zu werden. Diese Theorie wird der Dunkle Wald <\/em>genannt, demnach w\u00e4re das Universum ein sehr gef\u00e4hrlicher Ort.<\/p>\n\n\n\nUnd was machen wir Menschen? Wir versenden die Position der Erde extra in dem Format, in dem auch der d\u00fcmmste Alien sie entschl\u00fcsseln kann, zeigen ihnen durch analog gespeicherte schwarz-wei\u00df-Bilder, dass wir vermutlich f\u00fcr sie nicht viel mehr als Ameisen sind, stellen ihnen unseren wertvollen Planeten vor und h\u00e4ngen dann so Botschaften in den Anhang wie:<\/p>\n\n\n\n
„Freunde im Weltraum, wie geht es Euch allen? Habt Ihr schon gegessen? Kommt und besucht uns, wenn Ihr Zeit habt.“ <\/p><\/blockquote>\n\n\n\n
Sollte unser Universum wirklich ein Dunkler Wald sein, dann k\u00f6nnte es etwa so enden wie in The Big Bang Theory<\/em>. Sheldon und seine Freunde arbeiten hier an einer Botschaft an Au\u00dferirdische:<\/p>\n\n\n\n