{"id":7870,"date":"2018-04-18T08:00:39","date_gmt":"2018-04-18T06:00:39","guid":{"rendered":"http:\/\/spektrograph.com\/?p=984"},"modified":"2022-12-07T10:58:37","modified_gmt":"2022-12-07T09:58:37","slug":"transiting-exoplanet-survey-satellite","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/wochenendrebell.de\/transiting-exoplanet-survey-satellite\/astronomie-raumfahrt\/","title":{"rendered":"Der Transiting Exoplanet Survey Satellite"},"content":{"rendered":"\n<p><strong>Am 18. April 2018 erhob sich eine <em>Falcon 9<\/em> am Cape Canaveral in Florida, an Bord der <em>Transiting Exoplanet Survey Satellite<\/em>, kurz <em>TESS<\/em>. Der Transiting Exoplanet Survey Satellite hat die Aufgabe, Planeten au\u00dferhalb unseres Sonnensystems, sogenannte Exoplaneten, zu finden. Das sind die vielversprechendsten Orte f\u00fcr die Suche nach h\u00f6her entwickeltem Leben.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<p>Zu diesem Zeitpunkt stand der bisherige Exoplanetenj\u00e4ger der NASA, das <a href=\"http:\/\/spektrograph.com\/kepler-weltraumteleskop-tritt-in-finalphase-ein\/\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\"><em>Kepler-Weltraumteleskop<\/em><\/a> bereits kurz vor dem Ende seiner Mission, der Treibstoff ging zu Neige und machte die Ausrichtung des Teleskops unm\u00f6glich.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Keplers w\u00fcrdiger Nachfolger<\/h2>\n\n\n\n<p>Zu diesem Zeitpunkt hat Kepler ganze 2.700 Exoplaneten best\u00e4tigen k\u00f6nnte, darunter zahlreiche erd\u00e4hnliche Planeten, einen riesigen Gesteinsplaneten, einen Planeten mit einem mutma\u00dflichen Mond, eine Wasserwelt, einen extrem kleinen Planeten und vieles mehr. Doch die NASA hatte einen w\u00fcrdigen Nachfolger bereit.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-embed is-type-video is-provider-youtube wp-block-embed-youtube wp-embed-aspect-16-9 wp-has-aspect-ratio\"><div class=\"wp-block-embed__wrapper\">\n<div class=\"BorlabsCookie _brlbs-cb-youtube\"><div class=\"_brlbs-content-blocker\"> <div class=\"_brlbs-embed _brlbs-video-youtube\"> <img decoding=\"async\" class=\"_brlbs-thumbnail\" src=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/plugins\/borlabs-cookie\/assets\/images\/cb-no-thumbnail.png\" alt=\"YouTube\" title=\"\"> <div class=\"_brlbs-caption\"> <p>Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerkl\u00e4rung von YouTube.<br><a href=\"https:\/\/policies.google.com\/privacy\" target=\"_blank\" rel=\"nofollow noopener noreferrer\">Mehr erfahren<\/a><\/p> <p><a class=\"_brlbs-btn _brlbs-icon-play-white\" href=\"#\" data-borlabs-cookie-unblock role=\"button\">Video laden<\/a><\/p> <p><label><input type=\"checkbox\" name=\"unblockAll\" value=\"1\" checked> <small>YouTube immer entsperren<\/small><\/label><\/p> <\/div> <\/div> <\/div><div class=\"borlabs-hide\" data-borlabs-cookie-type=\"content-blocker\" data-borlabs-cookie-id=\"youtube\"><script type=\"text\/template\">PGlmcmFtZSB0aXRsZT0iTGlmdG9mZiBvZiBURVNTIiB3aWR0aD0iMTIwMCIgaGVpZ2h0PSI2NzUiIHNyYz0iaHR0cHM6Ly93d3cueW91dHViZS1ub2Nvb2tpZS5jb20vZW1iZWQvd0JDQlRoZ0lCbUE\/ZmVhdHVyZT1vZW1iZWQiIGZyYW1lYm9yZGVyPSIwIiBhbGxvdz0iYWNjZWxlcm9tZXRlcjsgYXV0b3BsYXk7IGVuY3J5cHRlZC1tZWRpYTsgZ3lyb3Njb3BlOyBwaWN0dXJlLWluLXBpY3R1cmUiIGFsbG93ZnVsbHNjcmVlbj48L2lmcmFtZT4=<\/script><\/div><\/div>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\n<p>Im Vergleich zu Kepler ist der Transiting Exoplanet Survey Satellite viel kleiner, nur so gro\u00df wie ein K\u00fchlschrank. Und \u00fcberhaupt haben sie trotz \u00e4hnlicher Aufgabe nur wenige Gemeinsamkeiten.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-table\"><table><tbody><tr><td>&nbsp;<\/td><td><strong>Transiting Exoplanet Survey Satellite<\/strong><\/td><td><strong>Kepler-Weltraumteleskop<\/strong><\/td><\/tr><tr><td>Startdatum<\/td><td>18. April 2018<\/td><td>7. M\u00e4rz 2009<\/td><\/tr><tr><td>H\u00f6he<\/td><td>1,5 Meter<\/td><td>5 Meter<\/td><\/tr><tr><td>Masse<\/td><td>365 kg<\/td><td>1.039 kg<\/td><\/tr><tr><td>Himmelsbereich<\/td><td>Gro\u00dfteil des Nachthimmels<\/td><td>Sternbild Schwan<\/td><\/tr><tr><td>Standort<\/td><td>Erdorbit<\/td><td>Sonnenorbit<\/td><\/tr><tr><td>Ziel<\/td><td>Entdeckung erd\u00e4hnlicher Planeten um sonnen\u00e4hnliche nahe Sterne<\/td><td>Entdeckung erd\u00e4hnlicher Gesteinsplaneten<\/td><\/tr><tr><td>Methode<\/td><td>Transitmethode<\/td><td>Transitmethode<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n<p>Kepler etwa war darauf ausgelegt, sehr lange einen sehr kleinen Bereich des Himmels im Sternbild Schwan zu beobachten. In diesem Abschnitt mit dem etwa 24-fachen Winkeldurchmesser des Vollmonds konnte Kepler etwa 200.000 Sterne permanent \u00fcberwachen.<\/p>\n\n\n\n<p>Erst sp\u00e4ter, als die Ausrichtung nicht mehr richtig funktionierte, hat das Teleskop sich abgewandt und eine Position ausgew\u00e4hlt, auf der es den stabilisierenden Strahlungsdruck der Sonne im R\u00fccken hatte.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Sonnen\u00e4hnliche Sterne<\/h2>\n\n\n\n<p>Der Transiting Exoplanet Survey Satellite jedoch beobachtet im Laufe seiner Mission ganz verschiedene Bereiche am Himmel, am Ende sollen 94% des Nachthimmels abgedeckt worden sein.<\/p>\n\n\n\n<p>Auch dabei sollen etwa 200.000 Sterne ins Visier genommen werden, jedoch andere als bei Kepler. Kepler konzentrierte sich vor allem auf sogenannte <em>Rote Zwerge<\/em>, das sind extrem dunkle, kleine und langlebige Sterne, die 80% der Sterne in der Milchstra\u00dfe ausmachen.<\/p>\n\n\n\n<p>Doch mittlerweile hegt man Zweifel an der Bewohnbarkeit von Planeten, die diese Sterne umkreisen, denn sie zeigen ihrem Stern meist stets dieselbe Seite und sind extremer Strahlung ausgesetzt.<\/p>\n\n\n\n<p>Der Transiting Exoplanet Survey Satellite wird sich daher vor allem auf gr\u00f6\u00dfere sonnen\u00e4hnliche Sterne konzentrieren, denn von denen wissen wir immerhin aus eigener Erfahrung, dass die Leben erm\u00f6glichen.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-image size-large\"><img decoding=\"async\" width=\"800\" height=\"310\" src=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-800x310.jpeg\" alt=\"Transiting Exoplanet Survey Satellite\" class=\"wp-image-23314\" title=\"\" srcset=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-800x310.jpeg 800w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-400x155.jpeg 400w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-100x39.jpeg 100w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-768x298.jpeg 768w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision-150x58.jpeg 150w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS_science_sector_suddivision.jpeg 1176w\" sizes=\"(max-width: 800px) 100vw, 800px\" \/><figcaption class=\"wp-element-caption\">Der Beobachtungsbereich des Nachthimmels von TESS wird in 26 sich \u00fcberlappende Sektoren eingeteilt.<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n<p>Zudem soll das Teleskop sich vor allem auf sonnennahe Sterne fokussieren. Die hier entdeckten Planeten w\u00e4ren dann n\u00e4mlich nahe genug, um von k\u00fcnftigen Teleskopen genauer analysiert zu werden, etwa auf das Vorkommen von Sauerstoff in der Atmosph\u00e4re &#8211; ein m\u00f6gliches Zeichen f\u00fcr Leben.<\/p>\n\n\n\n<p>Leben in unserer kosmischen Nachbarschaft w\u00fcrde dann wieder ganz andere Projekte m\u00f6glich machen. Der Transiting Exoplanet Survey Satellite ist also nur der erste Schritt der Exoplanetenforschung.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Mini-Sonnenfinsternisse<\/h2>\n\n\n\n<p>Der erste Schritt ist nat\u00fcrlich immer die Entdeckung eines Planeten und in der Sache unterscheidet sich das beim Transiting Exoplanet Survey Satellite nicht viel von Kepler. Beide Teleskope arbeiten mit der sogenannten <em>Transitmethode<\/em>.<\/p>\n\n\n\n<p>Nehmen wir mal an, ein*e au\u00dferirdische*r Astronom*in w\u00fcrde herausfinden wollen, ob unsere Sonne von einem Planeten umkreist wird. Dann w\u00fcrde einfach f\u00fcr einen l\u00e4ngeren Zeitraum die Helligkeit der Sonne gemessen werden. Zieht die Erde vor der Sonne vorbei, verdeckt sie ein Teil ihres Lichtes, n\u00e4mlich 0,084\u2030, und zwar f\u00fcr die Zeit, in der sie vor der Sonne herzieht, also etwa 13 Stunden.<\/p>\n\n\n\n<p>Hat man die Helligkeitsschwankung gemessen, beh\u00e4lt man die Sonne im Auge (oder im Objektiv) und wartet auf eine erneute Helligkeitsschwankung. Das macht man drei, vier Mal und wenn man dann in gleichm\u00e4\u00dfigen Abst\u00e4nden die gleiche Helligkeitsschwankung gemessen hat, sind die Daten eigentlich sicher genug, um von einer Planetenentdeckung zu sprechen.<\/p>\n\n\n\n<p>Der Abstand der Helligkeitsschwankung entspricht dann nat\u00fcrlich der L\u00e4nge eines Umlaufs des Planeten um den Stern. Wenn man diese Zeit kennt, kann man damit auch die Entfernung des Planeten vom Stern bestimmen und wenn man dann noch wei\u00df, wie hei\u00df der Stern strahlt und aus der St\u00e4rke der Schwankung die Gr\u00f6\u00dfe des Planeten berechnet, kann man Vermutungen \u00fcber die Bewohnbarkeit des Planeten treffen.<\/p>\n\n\n\n<p>Diese Transitmethode funktioniert nat\u00fcrlich nur bei Sternen, die richtig ausgerichtet sind, denn der Planet muss von der Erde aus gesehen vor seinem Stern herziehen und das ist schon ein gro\u00dfer Zufall, die Wahrscheinlichkeit, dass man die Erde von einem zuf\u00e4llig ausgew\u00e4hlten Stern durch die Transitmethode entdecken k\u00f6nnte, liegt bei nur 0,465%.<\/p>\n\n\n\n<p>Dennoch wurden etwa 80% der bekannten Exoplaneten genau so entdeckt, denn bei so vielen Sternen sind selbst bei einer verschwindend geringen Wahrscheinlichkeit tausende Treffer dabei.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Technik auf dem Transiting Exoplanet Survey Satellite<\/h2>\n\n\n\n<p>Der Transiting Exoplanet Survey Satellite verf\u00fcgt \u00fcber vier Kameras, die insgesamt 16,8 Megapixel belichtbare Fl\u00e4che abdecken, empfindlich sind sie im roten und infraroten Bereich. Die Aufl\u00f6sung ist gro\u00df genug, um den genauen zeitlichen Ablauf des Transits aufzul\u00f6sen, also gerade wenn der Planet zum Teil vor dem Stern steht und zum Teil nicht.<\/p>\n\n\n\n<p>Theoretisch k\u00f6nnte man mit dem Teleskop also auch Exomonde entdecken, dann w\u00fcrde die Helligkeit w\u00e4hrend dessen noch einmal kurz abfallen, wenn der Mond des Planeten vor dem Stern herzieht.<\/p>\n\n\n<div class=\"wp-block-image\">\n<figure class=\"aligncenter size-full is-resized\"><img decoding=\"async\" src=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS.png\" alt=\"Transiting Exoplanet Survey Satellite\" class=\"wp-image-23313\" width=\"664\" height=\"471\" title=\"\" srcset=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS.png 800w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS-400x284.png 400w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS-100x71.png 100w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS-768x544.png 768w, https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-content\/uploads\/TESS-150x106.png 150w\" sizes=\"(max-width: 664px) 100vw, 664px\" \/><\/figure><\/div>\n\n\n<p>Solch komplexe Technik muss nat\u00fcrlich sorgf\u00e4ltig behandelt werden, sie ist auf -75\u00b0C gek\u00fchlt, die Abweichung darf h\u00f6chstens 1\u00b0C betragen. Die Daten werden dann komprimiert und gesammelt durch das <em><a href=\"https:\/\/www.nasa.gov\/directorates\/heo\/scan\/services\/networks\/deep_space_network\/about\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">Deep Space Network<\/a><\/em> mit 100 Mbit\/s an die Erde weitergeleitet, allerdings nur dann, wenn die Sonde der Erde auf ihrer elliptischen Umlaufbahn besonders nahe kommt.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">2:1-Resonanz mit dem Mond<\/h2>\n\n\n\n<p>Diese Umlaufbahn ist wirklich etwas Besonderes und bisher einmalig in der Raumfahrtgeschichte. Ein Teleskop im All zu stationieren, ist nat\u00fcrlich generell nicht ganz einfach.<\/p>\n\n\n\n<p>Die durch einen Planeten verursachten Helligkeitsschwankungen sind aber meist viel zu schwach, um mit irdischen Teleskopen registriert werden zu k\u00f6nnen, hier st\u00f6ren seismische Aktivit\u00e4ten, die Erdatmosph\u00e4re und vieles mehr, daher ist der Transiting Exoplanet Survey Satellite dennoch im All stationiert. Er umkreist jedoch nicht auf einer eigenen Umlaufbahn die Sonne wie das Kepler-Weltraumteleskop, sondern die Erde.<\/p>\n\n\n\n<p>Der Orbit ist allerdings recht hoch, der Transiting Exoplanet Survey Satellite kommt der Erde nie n\u00e4her als 17 Erdradien und entfernt sich bis auf 59 Erdradien, das entspricht etwa der Entfernung des Mondes. Auf dieser Umlaufbahn umkreist der Satellit die Erde einmal in 13,7 Tagen und es ist unschwer zu erkennen, dass das genau die H\u00e4lfte eines Monats, also der Umlaufzeit des Mondes um die Erde ist.<\/p>\n\n\n\n<p>W\u00e4hrend der Mond einen Umlauf um die Erde schafft, schafft der Transiting Exoplanet Survey Satellite also zwei, man spricht von einer 2:1-Resonanz mit dem Mond. Doch immer, wenn der Satellit an die Mondbahn heranreicht, befindet er sich 90\u00b0 vor oder hinter der aktuellen Position des Mondes, die beiden kommen sich also nie in die Quere.<\/p>\n\n\n\n<p>Dadurch, dass der Mond 90\u00b0 mal vor und mal hinter dem Satelliten steht, heben sich dessen gravitative Wirkungen stets auf und der Orbit ist \u00fcber Jahrzehnte stabil. Zudem befindet sich die Sonde kaum im Erdschatten, was die Temperatur beeinflussen und die Energiegewinnung durch Solarzellen unterbrechen w\u00fcrde.<\/p>\n\n\n\n<p>Des weiteren liegt der Orbit vollst\u00e4ndig au\u00dferhalb des sogenannten <em><a href=\"https:\/\/www.scinexx.de\/dossierartikel\/toedlicher-schutz\/\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">Van-Allen-G\u00fcrtels<\/a><\/em>, das ist ein Strahlungsg\u00fcrtel aus energiereichen Teilchen, welche die Technik langfristig zerst\u00f6ren w\u00fcrden und auch die Region der geostation\u00e4ren Satelliten mit hoher Kollisionswahrscheinlichkeit wird nicht durchquert, zumindest nicht in naher Zukunft.<\/p>\n\n\n\n<p>Diese Bahn ist allerdings 40\u00b0 gegen die Erdbahn geneigt, damit der Erdschatten gemieden wird. Um diese Position zu erreichen, muss der Transiting Exoplanet Survey Satellite dem Mond einmal sehr nah kommen, der ihn dann durch seine Gravitation auf die entsprechende Bahn hievt. Bis diese erreicht ist, dauert es nach dem Start noch 60 Tage.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Erste spannende Entdeckungen<\/h2>\n\n\n\n<p>Dann kommt endlich die Wissenschaft an die Reihe und man muss sagen, dass der Satellit bereits fr\u00fch geliefert hat. So wurde um den Stern <em><a href=\"https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/Pi_Mensae\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">Pi Mensae<\/a>\u00a0<\/em>eine <a href=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/supererde-sonnensystem-uranus\/astronomie-raumfahrt\/\">Supererde<\/a> entdeckt, die den Stern einmal in nur 6,27 Tagen umkreist. Das ist wirklich wenig, denn der sonnen\u00e4hnliche Stern hat einen Durchmesser von 1,5 Millionen Kilometern, w\u00e4hrend der Planet nur etwa einen Abstand von einer Million Kilometern hat, also weniger als der Durchmesser des Sterns selbst.<\/p>\n\n\n\n<p>Nun kombinierte man den vom Satelliten festgestellten Radius mit der Masse, die man durch das Wackeln ermittelte, das die Gravitation des Planeten beim Stern ausl\u00f6ste und man kam auf eine sehr geringe Dichte, die f\u00fcr eine Wasseratmosph\u00e4re spricht. Vermutlich handelt es sich bei dem Planeten also um eine Wasserwelt mit einem Mantel aus <a class=\"wpil_keyword_link\" href=\"https:\/\/wochenendrebell.de\/neven-subotic-stiftung\/\" title=\"Wasser\" data-wpil-keyword-link=\"linked\">Wasser<\/a>, Methan und anderen Stoffen.<\/p>\n\n\n\n<p>Ebenfalls zu den ersten mit dem Transiting Exoplanet Survey Satellite entdeckten Planeten geh\u00f6rt ein Gesteinsplanet um den Roten Zwerg<em> LHS 3844<\/em>, doch auch er ist mit einer gesch\u00e4tzten Gleichgewichtstemperatur von 500\u00b0C viel zu hei\u00df f\u00fcr Leben, wie wir es kennen.<\/p>\n\n\n\n<p>Doch inzwischen gab es auch noch spektakul\u00e4rere Entdeckungen, etwa ein erdgro\u00dfer Gesteinsplanet um den Roten Zwerg <em><a href=\"https:\/\/de.wikipedia.org\/wiki\/TOI-700_d\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">TOI-700<\/a><\/em>, und zwar in der bewohnbaren Zone. Unter den richtigen Umst\u00e4nden k\u00f6nnte er also ein mildes und bewohnbares Klima aufweisen, sein Stern zeigt zudem keine starke Aktivit\u00e4t.<\/p>\n\n\n\n<p>Des Weiteren wurde ein Planet entdeckt, der durch einen weiteren Planeten um den Stern stark beeinflusst wird und ein Planet, der gleich zum zwei Sonnen kreist, zeitweise wurden mehrere Planeten pro Woche entdeckt.<\/p>\n\n\n\n<p>Nat\u00fcrlich wei\u00df niemand, was die Zukunft bringt und was das All noch alles f\u00fcr den kleinen Satelliten bereith\u00e4lt, aber man kann zumindest sch\u00e4tzen anhand der Entdeckungen durch das Kepler-Weltraumteleskop. Man erwartet etwa 20.000 Planeten unterhalb von vier Erdradien, 500 davon Supererden und 50 erdgro\u00df.<\/p>\n\n\n\n<p>Vermutlich wird der Transiting Exoplanet Survey Satellite auch zahlreiche Exoplanetenkandidaten hinterlassen, die dann durch sp\u00e4tere Missionen \u00fcberpr\u00fcft werden k\u00f6nnen. Sozusagen als Beifang werden auch erdnahe Asteroiden, Supernovae, Quasare und ver\u00e4nderliche Riesensterne beobachtet, die f\u00fcr die Exoplanetensuche ungeeignet sind, da Planeten hier nat\u00fcrlich nur einen kleinen Teil des Lichtes verdecken.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\">Nur der Anfang<\/h2>\n\n\n\n<p>Da alle Sterne, die das Transiting Exoplanet Survey Satellite untersucht in der N\u00e4he des Sonnensystems liegen, ist es auch eine Art Vorbote f\u00fcr das <em><a href=\"https:\/\/www.ardalpha.de\/wissen\/weltall\/raumfahrt\/james-webb-teleskop-weltraum-nasa-100.html\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">James Webb Space Telescope<\/a><\/em>, dies k\u00f6nnte in einem Jahr starten, doch das sagt man seit 12.013 HE, also wer wei\u00df&#8230;<\/p>\n\n\n\n<p>Wenn es aber nun irgendwann einmal im All ist, wird das James Webb Space Telescope die vom Transiting Exoplanet Survey Satellite aufgesp\u00fcrten Planeten genauer untersuchen, indem es die Zusammensetzung der Atmosph\u00e4ren dieser Planeten untersucht, es wird das erste Teleskop sein, das sowas bei erd\u00e4hnlichen Planeten kann.<\/p>\n\n\n\n<p>Findet man Sauerstoff in der Atmosph\u00e4re eines Planeten, ist dies ein untr\u00fcgliches Zeichen f\u00fcr Leben. Bei Kohlenstoffdioxid und der richtigen Entfernung zum Stern sind zumindest gute Bedingungen f\u00fcr fl\u00fcssiges Wasser und somit Leben vorhanden. Vielleicht k\u00f6nnen wir ja eines fernen Tages eine Raumsonde zu einem dieser Planeten schicken, entdeckt vom Transiting Exoplanet Survey Satellite.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Am 18. April 2018 erhob sich eine Falcon 9 am Cape Canaveral in Florida, an Bord der Transiting Exoplanet Survey Satellite, kurz TESS. Der Transiting Exoplanet Survey Satellite hat die Aufgabe, Planeten au\u00dferhalb unseres Sonnensystems, sogenannte Exoplaneten, zu finden. Das sind die vielversprechendsten Orte f\u00fcr die Suche nach h\u00f6her entwickeltem Leben. Zu diesem Zeitpunkt stand der bisherige Exoplanetenj\u00e4ger der NASA, das Kepler-Weltraumteleskop bereits kurz vor dem Ende seiner Mission, der Treibstoff ging zu Neige und machte die Ausrichtung des Teleskops unm\u00f6glich. Keplers w\u00fcrdiger Nachfolger Zu diesem Zeitpunkt hat Kepler ganze 2.700 Exoplaneten best\u00e4tigen k\u00f6nnte, darunter zahlreiche erd\u00e4hnliche Planeten, einen riesigen Gesteinsplaneten, einen Planeten mit einem mutma\u00dflichen Mond, eine Wasserwelt, einen extrem kleinen Planeten und vieles mehr. Doch die NASA hatte einen w\u00fcrdigen Nachfolger bereit. Im Vergleich zu Kepler ist der Transiting Exoplanet Survey Satellite viel kleiner, nur so gro\u00df wie ein K\u00fchlschrank. Und \u00fcberhaupt haben sie trotz \u00e4hnlicher Aufgabe nur wenige Gemeinsamkeiten. &nbsp; Transiting Exoplanet Survey Satellite Kepler-Weltraumteleskop Startdatum 18. April 2018 7. M\u00e4rz 2009 H\u00f6he 1,5 Meter 5 Meter Masse 365 kg 1.039 kg Himmelsbereich Gro\u00dfteil des Nachthimmels Sternbild Schwan Standort Erdorbit Sonnenorbit Ziel Entdeckung erd\u00e4hnlicher Planeten um sonnen\u00e4hnliche nahe Sterne Entdeckung erd\u00e4hnlicher Gesteinsplaneten Methode Transitmethode Transitmethode Kepler etwa &hellip;<\/p>\n","protected":false},"author":223,"featured_media":23312,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[2593],"tags":[4265],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/7870"}],"collection":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/223"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=7870"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/7870\/revisions"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/23312"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=7870"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=7870"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/wochenendrebell.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=7870"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}